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Haarausfall mit der Vampirmethode bekämpfen


Eigenbluttherapie
Haarausfall mit der Vampirmethode behandeln

Haarausfall stoppen und das ganz ohne Operation: Die Eigenblut-Therapie macht das möglich. Eine Expertin erklärt wanted.de, wie diese innovative Methode funktioniert.

20.01.2016|Lesedauer: 3 Min.
Sabine Kelle
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Graf Dracula holte sich frische Lebensenergie dank dem Blut anderer. Ganz so funktioniert die Vampir-Methode nicht, denn hier zapfen Sie sich selbst an: Das das plättchenreiche Plasma (Platelet Rich Plasma/PRP) im eigenen Blut kurbelt das Haarwachstum an. In der kosmetischen Chirurgie wurde die sogenannte PRP-Therapie ursprünglich gegen Falten eingesetzt. Eine recht blutige Alternative zu Botox, dafür wird jedoch kein Fremdkörper injiziert. Promi-Ladies wie Kim Kardashian und Model Bar Rafaeli gehörten zu den Pionierinnen. Für haarausfallgeplagte Herren wie Schauspieler James Nesbitt und Fußballer Wayne Rooney hätte PRP eine wirkungsvolle Alternative zur Haartransplantation sein können.

Was ist PRP?

"Bei PRP handelt es sich um das konzentrierte, angereicherte Blutplasma des Patienten mit einer hohen Menge an Blutplättchen, Wachstumsfaktoren und Proteinen", klärt Doktor Sema Seker auf. In ihrer Aschaffenburger Praxis bietet die Medizinerin diese Therapiemethode gegen Haarausfall erfolgreich an. >>

Die ersten kahlen Stellen? So können Sie Haarausfall behandeln.Vergrößern des Bildes
Die ersten kahlen Stellen? So können Sie Haarausfall behandeln. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Eine Studie einer italienischen Arztgruppe der Universität Padua mit 1440 Patienten bestätigt die positive Wirkung der PRP Methode. Bei 93 Prozent besserten sich Symptome wie Haarausfall, Juckreiz und Kopfhautschmerzen. Ganze 80 Prozent der Behandelten mit diffusem Haarausfall hatten hinterher mehr Haare. Je früher die Behandlung begann, umso besser die Erfolge. Selbst bei einer Nachbeobachtungszeit von drei Jahren blieb der Erfolg bei über zwei Dritteln stabil.

Unter Haarausfall leiden etwa 80 Prozent aller Männer im Laufe ihres Lebens. Davon sind circa 95 Prozent vom sogenannten androgenetischen (durch Sexualhormone erzeugten) Haarausfall betroffen. Diesem erblich bedingten Phänomen kann man mit der PRP Therapie entgegenwirken.

Die Eigenblut-Therapie

Doch was genau passiert bei der Behandlung? Dem Patienten werden je nach verwendetem System 10 bis 15 ml Blut entnommen und unter Zugabe eines Anti-Koagulates (gegen Blutgerinnung) in ein spezielles Gefäß gegeben. >>

Mittels einer Zentrifuge wird das Plasma gewonnen. Dieses "wird mit vielen Mikroinjektionen (mit einer Injektionspistole oder manuell) den Haarwurzeln zugeführt". Die ganze Prozedur dauert gerade einmal 45 Minuten und kann quasi in der Mittagspause durchgeführt werden. Ganz billig ist der Blut-Cocktail allerdings nicht: Mindestens 400 Euro muss man pro Behandlung zahlen.

Die Wirkung

Und wie wirkt dieser Blut-Cocktail nun? "Das PRP kann an den Haarwurzeln der Kopfhaut eine Verjüngung und Zell-Regeneration anregen", so Seker. "Diese sogenannte autologe Zellregeneration kann Haarausfall stoppen und das Haarwachstum anregen." Doch nicht nur das: "Allein schon durch die vielen Nadelstiche regt man die Mikrozirkulation an den Haarwurzeln an." Zudem "wird die natürliche Versorgung der Haarwurzel mit Nährstoffen und Sauerstoff gesteigert".

Um die Behandlung zu intensivieren, kombiniert die Fachfrau die PRP- mit der sogenannten Mesohair-Therapie. "Hierbei injiziert man einen für die Haarwurzel speziell entwickelten Vitamincocktail abwechselnd mit dem PRP in der gleichen Injektionsweise." Für eine erfolgreiche Therapie wird "je nach Befund ein individueller Behandlungsplan erstellt".

Reicht eine Sitzung aus?

Bei weitem nicht. Frau Seker empfiehlt die Behandlung drei bis sechs Mal, alle vier Wochen zu wiederholen. Erste Erfolge kann man nach etwa drei Monaten erkennen: Der Haarausfall wird reduziert oder komplett gestoppt und die Haardichte nimmt wieder zu. Je nach Ergebnis entscheidet man zusammen mit dem behandelnden Arzt über die Notwendigkeit einer weiteren Behandlung. Diese findet dann meist nach drei bis zwölf Monaten statt. >>

Die Voraussetzungen

Für wen eignet sich diese Therapie? Die Vampirmethode kann von Männern (und Frauen) mit erblich bedingten Haarausfall angewendet werden. "Je mehr Resthaar vorhanden ist, desto besser sind die Resultate. Bei einer kompletten Glatze kann man leider nichts mehr machen", schmunzelt die Ärztin. Andere medizinische Ursachen für den Haarausfall müssen vorher abgeklärt werden. Menschen mit akuten Hauterkrankungen, Gerinnungsstörungen (also Bluter oder Patienten, die auf Blutverdünner angewiesen sind) oder mit chronischen Infektionen wie Hepatitis können diese Therapie hingegen nicht anwenden.

Alternative Behandlungsmethoden

Viele Alternativen gegen Haarausfall gibt es nicht. Eine wirklich dauerhafte Wirkung verspricht einzig die Haartransplantation. "Hierbei werden Haare aus dem Nackenbereich entnommen und einzeln in die gewünschten Bereiche eingepflanzt." Dafür muss man jedoch mehr Zeit und Geld mitbringen: "Diese Behandlung dauert, je nach Befund, bis zu 15 Stunden und wird in örtlicher Betäubung durchgeführt", so Seker. Doch auch hier kann man mit Eigenblut den positiven Effekt der Haartransplantation sichern und verstärken. Die Ärztin empfiehlt eine Kombination mit ein bis zwei PRP-Behandlungen pro Jahr.

PRP im Sport

Sportler greifen schon lange zu der natürlichen Doping-Methode PRP, um Höchstleistungen zu erbringen. Bis 2011 war das plättchenreiche Plasma auf der Dopingliste. Heute verwendet man selbst in der Bundesliga hochoffiziell diese Methode zur schnellen Regeneration und Leistungssteigerung.

Alle Infos zur Vampir-Methode finden Sie auch in unserer Fotoshow.

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