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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mode & Beauty Rekordjacken: Keine Chance für extreme Temperaturen
Ein Marathon am Nordpol oder einfach sibirische Temperaturen im Winter – echte Abenteurer geben sich dabei nicht mit Standards zufrieden. wanted.de stellt Ihnen Jacken vor, mit denen Sie auch bei extremen Minusgraden entspannt unterwegs sind.
Natürlich könnte man bei klirrender Kälte zu einem kuscheligen Pelz greifen, doch dieser bringt ordentlich Gewicht mit sich. Das Zauberwort gegen Frost lautet deswegen seit jeher Daunen. Outdoor-Spezialisten kombinieren diesen Klassiker mit weiteren wärmenden Technologien. Bei Mountain Hardwear setzt man neben weichen Daunen auf geschweißte statt gesteppte Nähte. So erhält man eine Jacke, die nicht nur bis -30 Grad wohlig warm hält, sondern zudem vor überraschenden Regengüssen schützt.
Federleichte Jacken
Daunen sind die feinsten Federn, die nah am Bauch des Vogels sitzen. Durch die feinen Tentakel halten sie warme Luft. Der FP Wert (Fill Power) gibt dabei die Bauschkraft der Daune an und beziffert so ihre Wärmefähigkeit. Je höher der Wert, desto wärmer die Jacke. Zudem sind Daunen praktisch und leicht verpackbar. Die Jacken, aber auch Schlafsäcke lassen sich so auf ein Minimum reduzieren.
Von Natur aus atmungsaktiv, absorbieren Daunen zudem Feuchtigkeit. Bei Hersteller Rab werden die Daunen einer speziellen Behandlung unterzogen, um sie mit wasserabweisend zu machen. Für Expeditionen in polarem Klima bietet Rab die Expedition Jacke (um 750 Euro) mit einer wasserabweisenden Außenseite und eben diesen speziellen hydrophoben 850er Daunen.
In den eisigen Weiten Kanadas kennt man sich mit frostigen Minusgraden aus. Die Kultjacke Snow Mantra von Canady Goose mit Kojotenfell soll bis zu einer Außentemperatur von -56 Grad warm halten. Das sollte man bei einem Preis von 1450 Euro schon erwarten. Das Unternehmen stellt sogar Jacken für die Kanadische Armee her, was ausreichend Feldtests garantiert.
Extrem-Fan und Blogger Steven Regenold unterzog den Parka mit 675er Daunen einem Test bei immerhin -26 Grad und selbst er sagt, dass solche Jacken "für Outdoor Aktivitäten in extremer Kälte gemacht sind, wo der Träger eher ruhend und beinahe inaktiv ist". Deswegen darf man sich nicht wundern, dass man sich in einer dieser voluminösen Jacken kaum bewegen kann.
Extremsportler wie Tim Wortmann müssen sich jedoch bewegen. Für sie fertigt Extrem-Ausstatter Uvu spezielle Bekleidung an, die selbst beim Nordpol Marathon zum Einsatz kommt. Die inzwischen unter Insidern zum Kult erklärte Cold Race Jacke für etwa 1670 Euro hält selbst -40 Grad stand.
Temperaturangaben
Die Temperaturangaben gelten laut der Zeitschrift "Outdoor" jedoch nur als Richtwert. Temperaturen werden schließlich sehr individuell empfunden. Kein Wunder, dass nur wenige Hersteller wie Canada Goose noch mit definitiven Temperaturen werben. "Outdoor" unterzieht Jacken regelmäßig Tests. Wundern Sie sich nicht, dass man hier auf viel geringere Temperaturen kommt. Getestet wird, bis zu welcher Temperatur die Jacken in Pausen oder bei geringer Aktivität (Sichern des Kletterpartners, Rodeln....) eingesetzt werden können. Wer sich viel bewegt, dem ist automatisch wärmer, auch bei unglaublichen -50 Grad. Die Temperaturempfehlungen gelten zudem nur bei zusätzlich getragener, an die Witterung angepasster, Bekleidung.
Doch eine gute Daune allein macht noch lange keine super warm haltende Jacke. Neben den Federn, sind es vor allem Features im Schnitt und Aufbau der Jacke, die für umfangreichen Kälteschutz sorgen. Windstopper und Membranen im Obermaterial sowie geschweißte Nähte lassen den eisigen Wind und unangenehme Feuchtigkeit vor der Tür. Spezielle Reißverschlüsse mit Klettverschluss-Abdeckungen geben kühler Feuchtigkeit keine Chance in das warme Innere zu gelangen. An Saum, Ärmelbündchen und Halsloch beziehungsweise der Kapuze finden sich Bündchen, Kordeln und elastische Einsätze. Sie wirken wie Kältebarrieren. Fleece-Details im Futter, am Halsloch und in den Taschen sorgen für ein Extra an Wärme. Selbst integrierte Taschenwärmer finden sich bei einigen Extrem-Modellen.
Nun gut, all die wunderbar wattierten Daunenjacken wärmen von Natur aus schon wunderbar. Doch mindestens ebenso wichtig, wie die Wärme zu halten, ist es die Feuchtigkeit schnellstmöglich herauszuleiten. Wenn diese nicht schnell genug vom Körper transportiert wird, staut sie sich, die Isolierung geht verloren und es kommt zu Erfrierungen.
Columbia vermeidet solche Kälte-Brücken durch eine clevere Zwei-Lagen-Technik. Bei dem Modell Heatzone 1000 werden zwei separate 900er-Daunen-Layer mit einer dazwischen liegenden Isolationsschicht kombiniert. Zudem wird hier, wie bei den meisten Jacken, wasserabweisendes Material an Oberkörper, Hals und Arminnenseiten mit atmungsaktiven Fasern an Schultern, Kapuze und an den äußeren Ärmelseiten gepaart. So entsteht ein Maximum an Schutz gegen Wind und Wetter ohne unangenehm ins Schwitzen zu kommen.
Modische Gipfelstürmer
Wer sich warm und trotzdem stylish durch den Winter bewegen will, soll nicht vor modischem Stolz erfrieren. Elegante und dabei komfortabel warme Parkas, Jacken und Mäntel findet man bei den sonst so rustikalen Kanadiern von Canada Goose und Nobis. Der Kato Premium Wool Peacoat von Nobis für 1300 Euro kombiniert geschickt maritimes Design, Wolle, Daunen und Membranen zu einer schicken Winterjacke, der man ihre funktionelle Ausrüstung kaum ansieht.
Size matters
Wundern Sie sich nicht, dass Ihnen beim Anprobieren die Jacken etwas groß vorkommen. Generell sind Outdoorjacken für extreme Minusgrade oversize geschnitten, damit man noch ausreichend Layer darunter tragen kann. Schließlich sind es die Luftschichten, die wärmen.
Falls Sie auf eine dieser wirklich warmen Extrem-Jacken setzen, dann sollten Sie sie auch unter entsprechend extremen Bedingungen nutzen. Schließlich sind sie mit einem Gesamtgewicht von oft über einem Kilogramm genau dafür konzipiert. Bilder der Jacken für extreme Temperaturen finden Sie in unserer Fotoshow.