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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fiese Risse in der Haut Hautarzt verrät die besten Tipps gegen Dehnungsstreifen
Viele Frauen ärgern sich darüber: Dehnungsstreifen. Bei etwa 90 Prozent der Schwangeren kommt es zu der unschönen Hautveränderung. Doch auch wer schnell zunimmt oder unter einer Bindegewebsschwäche leidet, muss mit den Rissen in der Haut rechnen. Wir haben einen Hautarzt gefragt, wie man am besten vorbeugt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, wenn die Streifen bereits zu sehen sind.
Als Hauptauslöser von Dehnungsstreifen, medizinisch Striae cutis distensae genannt, gelten eine starke Dehnung der Haut sowie eine genetisch veranlagte Bindegewebsschwäche. Aber auch Veränderungen im Hormonhaushalt und bestimmte Medikamente, beispielsweise Kortison, können die Entstehung begünstigen. Man kann mit Cremes den Hautveränderungen vorbeugen. Bereits vorhandene Risse kann ein Arzt mit Hilfe der so genannten Microdermabrasion abschmirgeln.
Kleine Risse im Gewebe
Schafft es die Haut nicht, sich dieser Belastung anzupassen, bilden sich Risse im Gewebe, die anschließend vernarben. Meist treten sie an Bauch, Gesäß, Beinen und Armen auf. Da häufig Schwangere betroffen sind, werden Dehnungsstreifen auch Schwangerschaftsstreifen genannt.
Aber auch Jugendliche, die einen Wachstumsschub erleben oder Menschen, die in kurzer Zeit stark an Gewicht zunehmen, haben oft mit dem Phänomen zu kämpfen. "Bei Gewichtsschwankungen, wie sie etwa bei Diäten vorkommen, treten Dehnungsstreifen häufig auf", weiß Dr. Christoph Liebich, Hautarzt aus München und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD).
Auch Männer können betroffen sein
Bei Männern zeigt sich die Hautveränderung aufgrund der anderen Bindegewebsstruktur eher selten. Allerdings kann starkes Übergewicht oder eine schnelle Zunahme an Muskelmasse auch bei ihnen zu Rissen in der Haut führen.
"Dehnungsstreifen treten nie isoliert auf. Meist sind auf dem betroffenen Areal mehrere Risse zu sehen", erklärt Liebich. Laut dem Dermatologen können diese bis zu 20 Zentimeter lang werden. Zu Schmerzen kommt es nicht. Die Risse entstehen unbemerkt in den unteren Hautschichten und fallen erst durch ihre zu Beginn rosa-rote oder lila-violette Färbung auf der Haut auf, wenn die Blutgefäße durchschimmern. Doch auch wenn sie langsam verblassen, sind die Narben zu sehen. Kein Wunder also, dass sie von vielen als optisch störend empfunden werden.
Regelmäßiges Eincremen kann vorbeugen
Das Gute ist: Man kann einiges tun, um Dehnungsstreifen vorzubeugen. "Schwangere und Frauen mit einer sehr trockenen Haut oder einem schwachen Bindegewebe sollten auf eine regelmäßige Pflege achten. Dabei sollte die Creme oder das Öl sanft in die Haut massiert werden. Der Fokus liegt auf einer gute Durchblutung der Haut und dass sie geschmeidig bleibt, weniger auf den Inhaltsstoffen", erklärt Liebich.
Eine weitere wichtige Maßnahme sei es, Übergewicht zu vermeiden und auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Auch regelmäßige Bewegung spielt eine bedeutende Rolle, denn sie stärkt das Gewebe und fördert die Durchblutung. Wechselduschen können ebenfalls einen vorbeugenden Effekt haben.
Micro Needling für das Zellwachstum
Ist es bereits zur Narbenbildung gekommen und empfindet man das Hautbild als störend, können verschiedene Behandlungsmethoden helfen. Als Beispiele nennt der Experte das sogenannte Micro Needling sowie die Diamant-Microdermabrasion. Bei ersterem kommen winzige Nadeln zum Einsatz, die in das Gewebe stechen. Die dabei ausgelöste Reizung soll das Zellwachstum anregen und die Regeneration der Haut fördern.
Diamant-Schleifkopf für ein besseres Hautbild
Bei der Microdermabrasion wird mit einem Diamant-Schleifkopf die oberste Hautschicht abgetragen. "Sie müssen sich das ein bisschen wie Schmirgelpapier vorstellen", sagt Liebich. Dadurch soll die Haut ebenfalls dazu angeregt werden, neue Zellen zu bilden. Das Erscheinungsbild der Narben kann laut dem Experten so verbessert werden.
Wunder darf man allerdings keine erwarten: "Sie müssen sich bewusst sein, dass man Dehnungsstreifen nie ganz beseitigen kann", erklärt Liebich. "Lediglich ihr Erscheinungsbild kann verbessert werden. Doch die Behandlungsmöglichkeiten sind gut. Wichtig ist, dass man sich ausführlich beraten lässt."