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Smartwatches: Hightech-Wunder fürs Handgelenk


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Smartwatches: Hightech-Wunder fürs Handgelenk

Sie sehen ungewohnt aus, kommen aber am Handgelenk richtig chic daher: mit Apps erledigen jede Menge Nützliches. Inzwischen gibt es auch teure Luxusmodelle. Ein Schmuckdesigner hat nun sogar ein kostspieliges Hybrid-Modell entworfen, das vor allem die Freunde klassischer Armbanduhren schätzen dürften.

Aktualisiert am 05.08.2015|Lesedauer: 5 Min.
Marc Reisner - wanted.de/aja/dpa
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Die Uhr trägt den Namen Pinnacle, was auf deutsch so viel heißt wie "der Gipfel". So sieht der kalifornische Schmuckdesigner Nico Gerard wohl seine Erfindung: Als Krone der Schöpfung, dem weiter nichts folgen wird. Ob dem so ist bleibt abzuwarten. Aber zunächst die Fakten: Die Chimäre bietet einerseits das klassische Zifferblatt einer Armbanduhr mit 41 Millimetern Durchmesser sowie Schweizer Uhrwerk und andererseits die 38-Millimeter-Version der Apple Watch. Die Smartwatch sitzt an jener Stelle, wo sich normalerweise der Verschluss einer Uhr befindet.

Der Preis der Chimäre

Der Träger führt also gleich zwei Uhren am Handgelenk. Interessenten müssen jedoch das nötige Kleingeld mitbringen: Das Luxus-Doppel aus 18 Karat Gold kostet in der Version Sunrise 112.000 US-Dollar ( rund 103.000 Euro). Allein die Reservierung der Uhr schlägt schon mit rund 460 Euro zu Buche. Die Serie ist auf 88 Exemplare limitiert. >>

Das Hybrid-Modell unter den Smart-Watches: die "Pinnacle".Vergrößern des Bildes
Das Hybrid-Modell unter den Smart-Watches: die "Pinnacle". (Quelle: Nico Gerard)

Wer nicht so viel ausgeben möchte, kann sich auch für einfachere Varianten aus Stahl mit blauem oder schwarzem Zifferblatt entscheiden, die für Preise unter 9000 Euro zu haben sind. In einer anderen Liga spielen dagegen die einfachen Smartwatches. Dabei ist Smartwatch nicht gleich Smartwatch.

Zwei Gattungen gibt es

Das Marktforschungsinstitut Allied Market Research (AMR) unterscheidet zwischen Geräten, die nur gekoppelt mit einem Smartphone sinnvoll eingesetzt werden, und solchen, die eigenständig arbeiten. Die zweite Kategorie macht bislang nur ein Fünftel des Marktes aus, dürfte aber innerhalb der kommenden zwei Jahre dominieren. Besonders gefragt sind Smartwatches, die das Leben einfacher machen, gefolgt von Fitness-Trackern. Hier gibt es noch einiges zu tun. Als Grund für ihr Desinteresse antworteten 51 Prozent der Befragten in einer Umfrage von "Business Insider": "Ich erkenne keinen Nutzen." Auch die Beratungsgesellschaft "Accenture" hat jüngst deutsche Verbraucher gefragt, was ihnen bei einer Smartwatch wichtig wäre. >>

Hier lagen ebenfalls Fitness-Apps, nützliche Tools und die Kompatibilität mit anderen Geräten ganz vorn. Auf dem letzten Platz aber landete der Aspekt "Design" - unabhängig von Alter und Geschlecht. Schönheitspreise dürfte auch die Apple Watch nicht gewinnen. Aber der Kultfaktor des Unternehmens wird wohl auch auf die Armbanduhr ausstrahlen. Das Marktforschungsinstitut Forrester rechnet bis zum Jahresende mit einem Absatz von rund zehn Millionen Stück. Skeptiker sehen die Apple Watch kritisch. Ohne gekoppeltes Smartphone soll gar nichts gehen. Der Preis: ab 400 Euro aufwärts. Die teuerste Luxusvariante von Apples Uhr kostet bis zu 18.000 Euro.

Aber es gibt ja Alternativen: Die meisten laufen mit der Variante Android Wear des Massen-Betriebssystems; das garantiert die Anbindung an viele Smartphones. Standard sind dabei Funktionen wie die Anzeige sämtlicher Meldungen vom Handy auf dem Uhrenmonitor, Sprachbefehle und zahlreiche Fitness-Funktionen wie Schrittzähler. Optisch schlicht kommt Sony daher. Gegenüber den Vorgängermodellen ist die Smartwatch 3 leistungsfähiger und gefälliger. Im Inneren des großformatigen Hinguckers arbeitet Android Wear. Als nützliche Funktionen sind neben dem Telefonieren auch Sprach- und Gestensteuerung, ein Musik-Player und GPS-Anbindung verfügbar. Und natürlich hat die Smartwatch 3 die typischen Fitness-Tools mit an Bord, wie das Zählen von Schritten. Die Uhr gibt es als Kunststoff-Modell in vier Farben und auch als Edelstahl-Variante (für rund 250 Euro).

Navi für Fußgänger

Während Apple und Sony am Handgelenk eher wie Quader wirken, zeigt sich die Samsung Gear S eleganter. Das liegt vor allem am geschwungenen Glas, das einen Zwei-Zoll-Bildschirm überspannt. Was die Gear S bietet? Mit ihr am Handgelenk können Verbraucher jederzeit und überall Kontakt zu Freunden und Familie halten. Das Samsung-Topmodell dient auch als Echtzeit-Navi für Fußgänger, es fungiert als Fitness-Coach oder arbeitet mit dem neuen Bluetooth-Headset Gear Circle zusammen. Der koreanische Hersteller hat mit der Gear S Maßstäbe gesetzt.

Einen anderen Weg geht Omate aus New York: Das Unternehmen hat die Omate Racer im Angebot, eine Smartwatch, die speziell für Sportler konzipiert ist und rund 88 Euro kostet. Die Racer arbeitet mit Android- und iOS-Geräten zusammen. Push-Nachrichtendienst, Musikkontrolle und Schrittzähler sind an Bord der Uhr, die optisch ein wenig an die mächtigen G-Shock-Modelle von Casio erinnert. Schmaler und schlanker macht sich die Alcatel OneTouch am Arm (ab rund 140 Euro). Auch die OneTouch arbeitet eng mit Android und iOS zusammen, hinzu kommt Windows Phones. Das Gerät selbst nutzt als Betriebssystem eine Eigenentwicklung von Alcatel. >>

An der Unterseite befindet sich ein Herzfrequenzmesser – bei Smartwatches in dieser Preisklasse eine Seltenheit. Clever auch die Anschlussmöglichkeit an den PC: Ein USB-Stecker steckt im Ende des Armbands. Das Zifferblatt der OneTouch kann man durch Apps nett gestalten. Auch die LG G Watch R ist optisch eine klassische Sport-Armbanduhr. Das Zifferblatt sieht täuschend echt aus, ist aber nur ein Display. Pluspunkt der G Watch R: Im Inneren steckt ein Speicherchip mit immerhin vier Gigabyte Platz – das reicht für den einen oder anderen Musiktitel. Klasse ist die Navigations-App für Fußgänger, die durch Vibration auf Richtungswechsel hinweist. Die Watch R erschien im Herbst 2014 für 270 Euro. Jünger ist die runde LG Watch Urbane. Dieses Modell besitzt ein Gehäuse aus rostfreiem Stahl und wird in Gold- und Silber-Optik (umgerechnet rund 309 beziehungsweise 280 Euro) angeboten. Sie läuft mit dem Google-Betriebssystem Android Wear.

Die Withings Activité kostet 390 Euro. In dem flachen, elegant geschnittenen Gehäuse werkelt Schweizer Uhrmacherkunst. Erst auf den zweiten Blick wird deutlich, dass es sich um keine "normale" Uhr handelt, denn: Es fehlt eine Krone. Alle Einstellungen werden via Smartphone vorgenommen. Auf dem gleichen Weg werden auch die Daten ausgelesen, die die Uhr sammelt: Schrittzahl, Schwimmzüge und Schlafdauer. Ein dritter Zeiger neben Stunde und Minute zeigt an, wie viel Prozent des täglichen Bewegungssolls der Träger geschafft hat. Für Sportler liegt der Activité zusätzlich zum Lederarmband eines aus Silikon bei, es lässt sich ohne Werkzeug innerhalb einer Minute austauschen.

Apropos Austausch: Garmin hat sich weitgehend neu erfunden. Während die Schweizer bislang vor allem Fahrzeug-Navigationssysteme produzierten, stehen jetzt Wearables im Fokus. So hat Garmin zum Jahresbeginn mehrere neue Smartwatches vorgestellt, die alle über GPS-Module verfügen. Da ist zum einen die Vivoactive. Die flache, kantige Uhr kann ab April als Fitness-Tracker eingesetzt werden. Verschiedene Apps, etwa für Jogger, Radler, Schwimmer und Golfer helfen bei Training und im Wettkampf. Interessant wird die Uhr vor allem mit einem Herzfrequenzmessgerät. Dann kostet sie statt 249 Euro voraussichtlich 299 Euro. Deutlich mehr müssen Hightech-Fans für den großen Bruder Garmin Epix hinblättern. Dafür gibt’s dann aber ein Rundum-Paket für Outdoor-Freunde. Die Epix bringt von Haus aus Europakarten mit, die sich auf dem hochauflösenden Display hervorragend ablesen lassen. Satelliten-Signale aus dem GPS- und dem konkurrierenden russischen Glonass-Netz versteht die Smartwatch ebenso wie Daten aus dem eingebauten Kompass, Höhenmesser und Barometer. Das Wunderwerk der Orientierungstechnik wird für fast 500 Euro angeboten. Aktuelle Modelle sehen Sie in unserer Fotoshow.

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