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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kritisches Leichtmetall Nach der Rasur Finger weg von Aluminium-Deos
Aluminiumsalze im Deo verengen die Schweißdrüsen und sorgen so dafür, dass diese auch bei körperlicher Anstrengung trocken und ohne unangenehmen Geruch bleiben. Allerdings sollte man solche Deos nicht gleich nach dem Rasieren auftragen, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Hintergrund ist die Sorge, dass der Körper zu viel von dem als gesundheitsschädlich geltenden Wirkstoff aufnehmen könnte. Nach dem Rasieren dringe mehr Aluminium in die Haut ein als sonst, so die Erklärung.
Die Empfehlung gelte auch dann, wenn die Haut unter den Armen aus anderen Gründen nicht intakt ist. Als Alternative sollte man ein Produkt ohne die Salze verwenden, so das BfR in seinem Leitfaden "Fragen und Antworten zur Risikobewertung von kosmetischen Mitteln". Auf die Frage, ob aluminiumhaltige Deos gesundheitsschädlich sind, erklärt das BfR: "Um eine zu hohe Aluminiumaufnahme zu verhindern, sollte ein übermäßiger Gebrauch von aluminiumhaltigen Antitranspirantien daher vermieden werden."
Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) kann eine langfristig vermehrte Aufnahme des Metalls zu brüchigen Knochen, Blutarmut und Hirnschäden führen.
Brustkrebs durch Aluminiumdeo?
Immer wieder wird auch ein Zusammenhang zwischen Aluminiumdeo und Brustkrebs diskutiert. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) gibt nach aktuellem Stand der Forschung aber Entwarnung. Die Mehrzahl der Wissenschaftler hätte bisher keinen Beweis dafür finden können, dass Aluminium und seine chemischen Verbindungen das Krebsrisiko steigern. Studien, die einen Zusammenhang entdeckt hätten, seien sehr klein und nicht repräsentativ.
Zudem hätten auch die deutschen Behörden die Frage kritisch diskutiert, zum Beispiel in der "Kosmetikkommission" des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Zwar sei eine abschließende Bewertung aller denkbaren Gesundheitsrisiken zum aktuellen Stand nicht möglich, doch die Experten hätten selbst bei Menschen, die lange aluminiumhaltige Medikamente eingenommen haben, keine entsprechenden gesundheitlichen Auswirkungen beobachtet, so das dkfz.
Auch laut der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) gibt es zum aktuellem Stand der Forschung keine stichhaltigen Beweise für eine Brustkrebs verursachende Wirkung von Deodorants. Es komme auf eine gesunde Lebensführung an und nicht auf den Verzicht der Deos. Dennoch rät sie zu weiteren Studien, um endgültig alle Risiken ausschließen zu können.
Aluminium gelangt über viele Wege in den Körper
Die Auswirkungen von Aluminium auf unsere Gesundheit werden schon lange diskutiert. Besonders die Aufnahme über Kosmetik und Deos wird kritisch betrachtet. Doch Aluminium kommt auch als natürlicher Bestandteil in Trinkwasser und anderen Lebensmitteln wie Früchten und Gemüse vor. Aber auch über Kochutensilien, Dosen, Folien und Tuben kann das Leichtmetall auf Speisen übergehen und so in den Körper gelangen.
Das BfG rät, Lebensmittel wie Apfelmus, Rhabarber, Tomatenpüree oder Salzhering nicht in aluminiumhaltige Töpfe oder Schalen zu geben und bei diesen Lebensmitteln auf den Einsatz von Aluminiumfolie zu verzichten. So könne vorsorglich eine unnötige Aufnahme von Aluminium vermieden werden, denn das Metall löse sich in Kombination mit Säuren und Salzen besonders leicht.