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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Jaderoller, Gesichtsmassagen & Co. Lassen sich Falten wirklich wegmassieren?
Mit zunehmendem Alter werden Hautveränderungen immer sichtbar: Die Haut wird trockener, wirkt matter und weniger straff.. Aus den zunächst feinen, oberflächlichen Linien entwickeln sich tiefere Falten. Verschiedene Massagetechniken, etwa mit dem Jaderoller, versprechen Abhilfe. Doch halten die Beauty-Werkzeuge, was sie versprechen?
Die Faltenbildung ist ein natürlicher Alterungsprozess der Haut. Sie verliert an Feuchtigkeit, das Bindegewebe wird schlaffer und die Kollagenbildung lässt nach. Falten entstehen. Wie stark sie ausgeprägt sind, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Nicht nur die Gene spielen eine Rolle. Auch UV-Licht, Hitze und Kälte sowie schädliche Substanzen wie etwa Nikotin und Alkohol, setzen der Haut zu.
Massagen regen bekanntlich die Durchblutung an und sorgen für mehr Elastizität in der Haut. Derzeit im Trend sind Jaderoller, mit deren Hilfe feine Fältchen geglättet werden sollen. Was sie bewirken und wo ihre Grenzen sind, erklärt eine Expertin für ästhetische Medizin.
Feine Fältchen lassen sich ausgleichen
Verschiedene Schönheitsprodukte, darunter Cremes, Masken und Gele, wollen den Falten den Kampf ansagen. Auch Massagen werden beworben, etwa mit Jaderollern. Eine andere Form der Gesichtsmassage mit Edelsteinen ist Gua Sha. Die Gua Sha-Therapie hat ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Massage soll Verspannungen lösen, die Kollagenproduktion der Haut anregen und die Durchblutung fördern. Auch sanfte Fingermassagen mit speziellen Ölen sollen Fältchen ebnen können.
"Falten im Anfangsstadium, also noch ganz feine Linien, aber auch Trockenheitsfältchen lassen sich mit Cremes meist recht gut aufpolstern und unauffälliger machen", sagt Dr. Sema Seker, Ärztin für ästhetische Medizin. "Auch Gesichtsmassagen können aufgrund der verbesserten Durchblutung bei feinen Linien bis zu einem gewissen Maß helfen. Die Haut wirkt rosiger, frischer und dadurch auch etwas straffer. Wegzaubern lassen sich Falten mit Massagen aber nicht, sondern nur ihr Erscheinungsbild verbessern."
Welche Massage ist für wen geeignet?
Welche Massageform als wohltuend empfunden wird, muss ausprobiert werden. Während die einen die Massage mit einem Jaderoller genießen, bei dem der Edelstein über die Haut gerollt wird, kommen andere vom Handling her besser mit einem Massagestein zurecht, der über die Haut gestrichen wird. Wer es weniger aufwendig mag, nutzt die eigenen Hände und massiert etwas Hautöl ein.
Auch wenn sich Falten mit Massagen nicht wegzaubern lassen: Gesichtsmassagen werden von vielen als angenehm und entspannend empfunden. Das Hautbild wirkt danach in der Regel frischer und weniger müde. Die verbesserte Durchblutung sorgt für einen straffenden Effekt. Ein Versuch sind sie daher allemal wert.
Gesichtsmassagen sanft durchführen
Wichtig ist, beim Einsatz von Rollern und Steinen die empfindliche Augenpartie auszusparen. Auch sollten Cremes und Öle nicht ins Auge gelangen, um Reizungen zu vermeiden. "Führen Sie die Gesichtsmassage zudem immer sanft durch. Zu viel Druck und Zug tun der Haut nicht gut", rät Seker. "Streichen Sie von der Gesichtsmitte nach außen. Kreisende Bewegungen unterstützen die Durchblutung. Nutzen Sie eine auf Ihren Hauttyp abgestimmte Hautpflege."
Dr. med. Sema Seker betreibt eine Praxis für ästhetische Medizin in Aschaffenburg. Neben der Faltenreduktion und Gesichtsverjüngung ist die Hautexpertin unter anderem auf die Behandlung von Haut- und Gefäßproblemen sowie auf Körperformung und Fettreduktion spezialisiert.
Hautpflege gegen Falten früh beginnen
Laut der Expertin sollte man der Haut bereits in frühen Jahren Aufmerksamkeit schenken, damit sich Falten nicht so früh bilden. "Nutzen Sie schon in jungen Jahren einen UV-Schutz für Gesicht, Hals und Dekolletee – auch um das Hautkrebsrisiko zu senken", rät Seker. "Verzichten Sie zudem aufs Rauchen. Trinken Sie Alkohol nur in Maßen. Und achten Sie auf ausreichend Schlaf."
Zucker begünstigt Falten
Auch mit der Ernährung lässt sich laut der Falten-Expertin einiges erreichen. Wer mit frischen und gesunden Lebensmitteln kocht – am besten orientiert an der Mittelmeerküche mit viel Gemüse, Salaten, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Fisch – versorgt die Haut mit wichtigen Nährstoffen für ein schönes Hautbild. "Trinken Sie zudem ausreichend Wasser. Auch dass kann das Hautbild frischer und straffer erscheinen lassen", sagt Seker. "Verzichten Sie zudem weitestgehend auf Zucker. Zucker wirkt negativ auf die Kollagenfasern der Haut und kann Falten begünstigen."
Was Massagen und Cremes nicht können
Sind die Falten bereits tiefer und ausgeprägter, kommen Cremes und Massagen an ihre Grenzen. Eine Möglichkeit, tiefere Falten zu ebnen, ist dann eine ästhetisch-medizinische Behandlung. Botox ist bei Falten im Gesicht nach wie vor auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Botox entspannt die Gesichtsmuskeln und glättet dadurch Falten.
"Eine weitere Option ist eine Behandlung mit Hyaluronsäure. Das Gel wird unter die Haut gespritzt und polstert Falten auf. Auch mit der Lasertherapie lassen sich gute Ergebnisse erzielen", sagt Seker. "Welche Behandlung den größten Erfolg verspricht, ist von individuellen Fall abhängig. Hier sollten sich Interessierte ausführlich beraten lassen – sowohl über die Behandlungsmethoden als auch über deren Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen."
- Wie funktioniert die Haut? Online-Information von gesundheitsinformation.de, einem Angebot des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 23. Februar 2022)
- Botox: Faltenbehandlung einfach und effizient. Online-Information von Dr. med. Sema Seker, Praxis für ästhetische Medizin und Laserbehandlungen. (Stand: Aufgerufen am 28. April 2022)
- Wie entsteht Hautkrebs? Online-Information der Stiftung Deutsche Krebshilfe. (Stand: Aufgerufen am 28. April 2022)
- Lassen sich Falten einfach wegmassieren? Online-Information von Quarks. (Stand: 9. März 2022)
- Gesund und munter: Haut. Heft 1. Themenheft der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 28. April 2022)