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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fest der Liebe Darum steigt die Lust auf Sex an den Feiertagen
Weihnachten ist das Fest der Liebe – und das im doppelten Sinn. Denn laut Forschern steigt Ende Dezember weltweit das Interesse an Sex. Warum ist das so? Und gilt das auch für andere Feiertage?
Dass es an den Feiertagen vermehrt Liebe und eine erhöhte Bereitschaft für Sex gibt, zeigt nicht nur die ansteigende Geburtenrate im September. Auch eine neue Studie von Prof. Luis M. Rocha, Professor für Informatik an der Indiana Universität, USA, und seinem Team bestätigen diesen Trend.
Erhöhtes Interesse an Sex zu den Feiertagen
Das Team von Prof. Rocha untersuchte zusammen mit Joana Gonçalves Sá, Biologin für Molekular- und Zellbiologie an der Universität Lisabon, zwischen 2004 und 2014 Twitternachrichten sowie Anfragen in Suchmaschinen aus insgesamt 130 Ländern. Dabei stellten sie fest, dass zwischen wichtigen, religiösen oder kulturellen Feiertagen Sex zunehmend thematisiert wird. Folglich steige auch das Interesse daran deutlich.
Einen kulturellen Unterschied konnten die Forscher in ihrer Studie nicht feststellen. Um Weihnachten herum kommen Tweets und Suchanfragen mit sexuellem Inhalt besonders in christlichen Ländern verstärkt vor. In muslimisch geprägten Ländern steigt die Anzahl derartiger Nachrichten und Webanfragen hingegen um Eid al-Fitr, der Tag des Fastenbrechens zum Ende des Ramadans. Laut Wissenschaftler herrsche zu diesen Feiertagen somit eine erhöhte kollektive, teilweise unbewusste Konfrontation mit dem Thema Sex, demnach haben sie auch ein gesteigertes Interesse daran.
Die Gesellschaft macht Lust auf Sex – nicht die Dunkelheit
Vorherige Studien gingen bisher davon aus, dass die vermehrte Lust auf Sex an den Feiertagen vor allem mit der menschlichen Biologie zusammenhängt. Demnach waren die dunklen und langen Winternächte der Grund für die ansteigende Geburtenrate in der westlichen Welt im September.
Rocha konnte mit seiner Studie nun das Gegenteil beweisen. Schließlich steige die Geburtenrate auch auf der Südhalbkugel – beispielsweise in Brasilien oder Australien – vor allem neun Monate nach Weihnachten deutlich an, so die Forscher. Der verstärkte Kinderwunsch sei also vor allem gesellschaftlich begründet. "Die starke Korrelation zwischen den Geburtenraten und den Feiertagen in Ländern, in denen Daten zur Geburtenrate verfügbar sind – unabhängig von der Hemisphäre oder der vorherrschenden Religion – deutet darauf hin, dass diese Trends auch in den Entwicklungsländern gelten", so Rocha.
Nicht alle Feiertage sind gleich
Dass die Lust auf Sex nicht an allen Feiertagen gleich stark ausgeprägt ist, haben die Wissenschaftler ebenfalls festgestellt. So ist, laut Studie, das Interesse am Geschlechtsverkehr und ein stärkerer Kinderwunsch an Feiertagen wie Thanksgiving und Ostern nicht erkennbar. "Wir beobachten, dass Weihnachten und Eid-al-Fitr durch ausgeprägte kollektive Stimmungen gekennzeichnet sind, die mit einer erhöhten Fruchtbarkeit korrelieren", sagte Rocha.
Die Forscher gehen davon aus, dass der Effekt mit der Geschichten über das Jesuskind und der Heiligen Familie zusammenhängt. Die Weihnachtsgeschichte versetze die Menschen in eine glückliche, liebevolle "Familienstimmung", heißt es laut Studie.