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Sexualität: Keine Lust auf Sex – ist das schlimm?


Sexualität
Keine Lust auf Sex – ist das schlimm?

Bei vielen Paaren geht mit den Jahren die Lust auf Sex verloren. Doch keine Sorge, die Unlust muss kein Zeichen für eine Beziehungskrise sein. Was noch dahinterstecken kann und wie Sie mit der Flaute im Bett umgehen können.

Aktualisiert am 20.06.2017|Lesedauer: 4 Min.
t-online, mew
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Oft schwindet mit den Jahren die Lust auf Sex

Am Anfang einer Liebe, da möchte man am liebsten noch jeden Tag übereinander herfallen und den Partner mit Zärtlichkeit verwöhnen. Doch bei vielen Paaren geht die Lust an der Liebe im Laufe der Jahre verloren. Der Sex wird weniger und er wird weniger aufregend. Viele meinen, dass so eine Flaute ein sicheres Zeichen für eine Beziehungskrise ist. Doch das muss nicht so sein.

Mann sitzt traurig an der Bettkante von seiner Partnerin abgewendet.Vergrößern des Bildes
Nach vielen Jahren Beziehung herrscht im Bett oft Flaute. (Quelle: tommaso79/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Auf die Schmetterlinge folgt Ernüchterung

Natürlich verlieren sich die Schmetterlinge im Bauch vom Beginn irgendwann. Die Partner merken, dass sie doch nicht zwei Hälften eines Ganzen sind, sondern zwei verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Wünschen und Bedürfnissen sind – sowohl im Bett wie auch außerhalb. Die damit einhergehende Ernüchterung kann allein schon für weniger Lust auf Sex sorgen.

Schon nach zwei Jahren schwindet die Lust

Laut einer Umfrage der Online-Partneragentur Parship unter 1000 Befragten hat fast jeder Fünfte, der seit zwei Jahren oder kürzer liiert ist, noch täglich Sex mit dem Partner. Bei denjenigen, die bereits zwischen zwei und fünf Jahren in einer Partnerschaft leben, sinkt der Anteil jedoch auf magere sechs Prozent. Als Hauptgrund geben die meisten Routine an. An zweiter Stelle folgt der Alltagsstress als Lust-Killer.

Triebe lassen mit der Zeit nach

"Die Gründe für die nachlassende Lust auf Sex sind sehr vielfältig und bei jedem Paar individuell", erläutert Eric Hegmann, Autor und Beziehungsexperte von Parship. "Es gibt zum Beispiel bestimmte biochemische Mechanismen, die am Anfang einer Beziehung stärker wirken. Beim Küssen etwa vergleicht unser Körper über Speichel und Geruch des Partners, ob unsere Gene gut zusammen passen und gibt entsprechend über Hormone den Impuls zur Lust."

Auch wenn gemeinsame Kinder ins Spiel kommen, sind laut Hegmann erotische Flauten ganz natürlich: "Da hat man so viel Stress und ist so fokussiert auf das Baby, da ist es ganz natürlich, dass man nicht mehr an Sex denkt. Das hat dann aber nichts damit zu tun, ob man sich noch liebt."

Wann ein Besuch beim Arzt helfen kann

Auch physische Ursachen können die Lust mindern. So schwindet bei Männern mit den Jahren oft die Erektionsfähigkeit, Frauen können Orgasmusstörungen oder Probleme mit dem Feuchtwerden haben. Sind körperliche Probleme der Grund für wenig Sex, kann ein Besuch beim Arzt helfen, der einen spezifisch zu dem jeweiligen Problem beraten kann.

Selbstzweifel können auch Ursache sein

Möglicherweise liegt der Ursprung der Unlust aber auch in der Psyche. Bei sexuelle Problemen kann es sich also lohnen, darüber nachzudenken, was einem selbst fehlt. Ist das Machtgefüge in der Beziehung ausgewogen, oder fühlt man sich vom Partner unter den Pantoffel gestellt? Interessiert sich der Partner vielleicht zu wenig für einen? Fehlt es überhaupt an Zärtlichkeit, die Lust auf Sex machen könnte? Oder ist man selbst mit sich unzufrieden und wehrt deswegen, vielleicht unbewusst, körperliche Nähe ab?

Gespräch mit dem Partner suchen

Hat man diese Fragen für sich beantwortet, sollte man das offene Gespräch mit dem Partner suchen. Zwar kann es auch schmerzhaft sein, vom Partner zu hören, warum er einen nicht mehr begehrt, aber nach einem solchen Gespräch kann man eventuelle Probleme gezielt angehen. "Am Reden führt jedenfalls kein Weg vorbei", meint Hegmann.

Er empfiehlt, sich mit dem Partner über die sexuellen Fantasien auszutauschen und diese dann auch in die Realität umzusetzen. "Probieren Sie zum Beispiel mal Sex-Spielzeuge aus. Wichtig ist, dass Sie Routinen durchbrechen und erfahren, was ihr Partner sich wünscht, damit Sie darauf eingehen können und er umgekehrt Ihre Wünsche befriedigen kann."

Paartherapeut kann helfen

Fühlt man sich nicht in der Lage dazu, seine Wünsche offen auszusprechen, etwa weil man sich dafür schämt oder nicht weiß wie, kann es sich auch lohnen gemeinsam einen Paartherapeuten zu besuchen. Der Experte kann das Paar behutsam wieder an eine Gesprächssituation heranführen, in der wieder über Sex gesprochen werden kann, sogar nachdem sich ein Paar jahrelang darüber ausgeschwiegen hat. Der Gang zum Paartherapeuten ist auch dann empfehlenswert, so Hegmann, wenn man das Gefühl hat, alles ausprobiert zu haben und alleine nicht mehr weiterkommt.

Bloß kein Sex nach Stundenplan

Wovon Liebespaare nach Meinung von vielen Experten besser Abstand nehmen sollten, ist die Liebe nach Plan. Wer sich zu festen Uhrzeiten zum Sex verabredet, setzt sich oft derart unter Druck, dass die natürliche Lust gänzlich verschwindet. "Besser ist es, wenn das Paar sich ein Mal pro Woche einen gemeinsamen Abend einplant. Dabei steht Sex als Ziel war im Raum, vor allem geht es aber darum, sich zusammen eine schöne Zeit zu machen", so Hegmann. Diesen Abend könne abwechselnd einer der Partner gestalten und den anderen beispielsweise mit besonderer Kleidung oder einem Film überraschen. "Man muss vor allem das Gehirn stimulieren, um den Spaß am Sex wiederzufinden, denn das Gehirn ist noch immer unser wichtigstes Sexualorgan."

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