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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wisch und weg Warum man im Internet anders datet
Es gibt sie: die Liebe über Dating-Apps. Tinder, OkCupid, Parship und Co. verbinden Menschen – auch dauerhaft.
Online den Partner fürs Leben finden – Plattformen, die rasches Verliebtsein versprechen, haben ihre ganz eigene Dynamik. Dating-Experten analysierten vier gängige Muster beim Online-Dating und wie man sie durchbricht.
Erfahrung 1: Ein Match bedeutet noch lange nicht Interesse
Zwei Menschen gefallen sich online scheinbar, denn man matched sich. Doch beide melden sich nie beieinander. Das frustriert nicht wenige Suchende. Man lehnt sich zurück und wartet auf die Initiative anderer, obwohl man eigentlich aktiv sucht. Wie kann das sein?
"Dating-Apps sind ein Stück weit Unterhaltung und Freizeit und in erster Linie nicht die Partnersuche fürs Leben", sagt Eric Hegmann, Singlecoach und Berater der Dating-Plattform Parship. Er vermutet, dass viele Menschen gerade die schnellen Dating-Apps nutzen, um sich einen Dopamin-Schub, ein kleines Streicheln des Egos, zu holen.
Gerade Frauen, die noch das traditionelle Verständnis haben, dass der Mann ein Stück weit sein verbindliches Interesse zeigen müsse, warten eher ab, ergänzt Hegmann. So schnappen die mutigen Frauen viele Männer einfach weg.
Der Expertenrat: Man sollte immer selbst aktiv sein und Kontakt aufnehmen – egal ob Mann oder Frau. Dabei sollte man auch so mutig sein, eine echte Konversation zu beginnen. Die Plattform OkCupid gibt Tipps zur Kontaktaufnahme, und rät dort ausdrücklich: "Schreib nicht einfach nur 'Hey'. Du musst dir schon etwas mehr Mühe geben." Am besten erwähnt man etwas, was im Profiltext oder am Profilfoto aufgefallen ist.
Erfahrung 2: Schon wieder ein Bewerbungsgespräch
Viele Kontakte führen zu etlichen Dates, vielleicht sogar mehreren pro Woche. Und bei jedem Treffen erzählt oder hört man im Grunde das Gleiche – was man beruflich macht, warum man hier wohnt, wie lange man schon Single ist. Ein endloser Gleichklang.
"Das erste Date wird unglaublich überladen. Viele Menschen suchen ja auch die Liebe auf den ersten Blick – und das ist in fast allen Fällen sexuelle Anziehungskraft, eine Disney-Geschichte oder ein Märchen", sagt Hegmann. Stellt sich das aber nicht direkt ein, gibt man das Gegenüber oft schon verloren.
Hegmann empfiehlt: "Machen Sie lieber nur ein Date aus und kriegen Sie sich dazu, nach dem ersten Date ein zweites zu machen, wenn die Person sympathisch war. Schauen Sie doch, was beim zweiten Treffen passiert: Ändert sich da was an der Wahrnehmung?"
Dating-Coach Nadine Kretz aus Kröv betont, man sollte dem anderen immer Interesse und Respekt entgegenbringen, aber ohne sich dabei zu quälen. Das geht auch über Zeitpunkt und Länge des Dates: "Nur eine Mittagspause sollte man nicht einplanen, es muss aber auch nicht der ganze Tag oder ein ganzer Samstag- oder Sonntagabend sein."
Erfahrung 3: Man will die Falschen abschrecken
Wer eine gewisse Zahl an Dates hatte, wäre gerne wählerischer. Aber man merkt auch: Viele Profile sagen nichts über den Menschen aus. Viele Suchende kompensieren das durch eine andere Strategie: Sie geben selbst in ihrem Profil an, was genau sie nicht suchen.
Hegmann hält die Angabe von Ausschlusskriterien in Maßen für sinnvoll. "Es ist ja gut gemeint, denn die Menschen versuchen, sich damit vor weiteren Verletzungen zu beschützen." Aber er schränkt ein: "Grundsätzlich glaube ich aber nicht, dass Sympathie entsteht, indem ich negativ auftrete." Hegmann sagt klar: "Wir verlieben uns in Menschen, die uns freundlich und offen erscheinen."
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Man sollte lieber etwas über sich erzählen, um die passenden Suchenden anzulocken. "Also nicht nur aufzählen, was man vom anderen will oder was er sein soll", erklärt Retz. "Das Gegenüber will wissen, wer ist denn da." Umgekehrt muss man natürlich auch das Profil des Gegenübers lesen. "Viele schreiben auch, sie wollen nur One-Night-Stands", so Kretz. Wer das übergeht und selbst aber eine Partnerschaft sucht, wird unweigerlich enttäuscht.
- Nachrichtenagentur dpa