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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest prüft 19 Produkte Günstige Sonnencremes bieten guten Schutz
Um die Haut vor den gefährlichen UV-Strahlen zu schützen, müssen Verbraucher nicht tief in die Tasche greifen. Das ergab eine Untersuchung der Stiftung Warentest, bei der 19 Sonnencremes unter die Lupe genommen wurden. Viele mit "Gut" bewertete Mittel kamen dabei von Discountern oder aus der Drogerie. Ausgerechnet das teuerste Produkt fiel jedoch durch den Test. Wir stellen das Testergebnis in Auszügen vor.
Die Tester prüften insgesamt 19 Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30 und 50, darunter auch einige Pump- und Aerosolsprays. Die meisten Produkte wiesen gute Werte in den Bereichen UVA- und UVB-Schutz auf.
Zwei Discounter-Produkte unter den Gewinnern
Am besten schnitten im Test die "Sun Sonnenmilch" der Parfümeriekette Douglas, die "Cien Sun Sonnemilch Classic" von Lidl und die bei Rewe und Penny erhältliche "Today Sun Sonnenmilch" ab. Alle drei Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 30 bekamen die Note "Gut" (1,6). Beide Discounter-Produkte sind mit 1,16 und 1,25 Euro pro 100 Milliliter preisgünstig. Im Vergleich zu dem Produkt aus der Parfümerie liefern sie den gleichen Sonnenschutz und versorgen die Haut ebenso gut mit Feuchtigkeit - nur das bei diesem die Flasche vier- bis fünfmal so teuer ist.
Nivea ist das beste Pumpspray
In der Kategorie Pumpsprühflaschen liefert "Nivea sun pflegendes Sonnenspray" mit Faktor 30 die besten Ergebnisse. Die weiße Lotion zieht schnell, hinterlässt keinen weißen Film und versorgt die Haut optimal mit Feuchtigkeit. Dafür erhielt sie die Note "Gut" (1,8).
Grundsätzlich empfehlen die Experten bei Sprays die doppelte Menge, um die Haut ausreichend zu schützen. Das heißt: Einsprühen, einwirken lassen und den Vorgang nochmals wiederholen.
"Mangelhaft" für Luxusprodukt
Schlusslicht im Test ist ist ein besonders teures Produkt: die "Tiroler Nussöl Sonnenmilch original". 22,90 Euro muss der Verbraucher für dieses Markenprodukt hinblättern. Zwar bietet es guten Schutz gegen die UV-Strahlen, weist aber erhebliche Mängel in Bezug auf seine mikrobiologische Qualität auf. Konkret fiel das Sonnenöl beim Konservierungsbelastungstest, der die Keimbelastung prüft, durch. Diese war beim "Tiroler Nussöl" deutlich erhöht. Dass die Feuchtigkeitsversorgung der Haut nur im durchschnittlichen Bereich liegt, sorgte ebenfalls für eine Abwertung des Produktes.
Nanopartikel im Filter - was bedeutet das?
In den Filtern der meisten Sonnenmilch-Produkte sind winzige Nanopartikel enthalten. Diese streuen das Licht in verschiedene Richtungen und verhindern, dass ein Film auf der Haut sichtbar wird. Laut dem Wissenschaftlichen Ausschuss für Verrbauchersicherheit (SCCS) der EU-Kommission sind solche Partikel gesundheitlich unbedenklich. Allerdings weisen Tierversuche darauf hin, dass Nanoteilchen die Lunge schädigen können. Daher empfiehlt der SCCS, sie in Sprays nicht zu verwenden. Auch im Test enthält keines der geprüften Aersolsprays Nanopartikel.
Sonnensprays: Schick, praktisch, aber nicht ganz unbedenklich
Dennoch sollten Verbraucher bei der Anwendung eines Sonnensprays darauf achten, dass dieses nicht direkt ins Gesicht gesprüht wird. Der feine Nebel kann sonst nämlich schnell in der Atemwege gelangen. Daher ist es besser, die Sonnenmilch zuerst in die Hände zu sprühen und dann auf dem Gesicht zu verteilen.
Auch bei starker Sonneneinstrahlung ist Vorsicht geboten. Denn: Sonnensprays stehen unter Druck und dürfen nicht zu stark erhitzen. Alkohol und Treibgas sind nämlich entzündliche Substanzen. Aus diesem Grund sollten Aersolsprays auch nicht in Kinderhände gelangen..