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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bei "Öko-Test" im Labor Dieser Schulranzen ist "ungenügend"
"Öko-Test" hat Schulranzen genauer unter die Lupe genommen. Jeder zweite ist nicht gut sichtbar im Straßenverkehr; fast alle enthalten kritische Inhaltsstoffe.
Er sollte reflektieren, ein ansprechendes Motiv haben und möglichst wenig wiegen: der Schulranzen für Grundschüler. Die Zeitschrift "Öko-Test" hat für ihre April-Ausgabe insgesamt elf aktuelle Ranzenmodelle untersucht. Mängel deckten die Tester bei der Sichtbarkeit im Straßenverkehr und den Inhaltsstoffen auf.
"Öko-Test": Ein Schulranzen ist "ungenügend"
Zwei Schulranzen können die Tester mit dem Gesamtergebnis "sehr gut", einen mit "gut" empfehlen. Drei Tornister landeten mit "befriedigend", einer mit "ausreichend" im Mittelfeld. Drei wurden als "mangelhaft" eingestuft, einer war sogar "ungenügend".
Das Problem bei dem mit "ungenügend" bewerteten Schulranzen "Hertlitz Schulranzen Motion Plus Space" von Pelikan war vor allem die mangelnde Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Sowohl die Sichtbarkeit in der Dämmerung als auch jene bei Dunkelheit wurde als schlecht bewertet. Die Anzahl und Größe der Leucht- und Reflektorflächen reicht den Testern zufolge nicht aus. Bei fünf weiteren Ranzenmodellen im Test war das ähnlich.
Darüber hinaus fanden die Tester in dem Ranzen von Pelikan Ersatzweichmacher und phosphororganische Verbindungen. Es wurde unter anderem TNPP nachgewiesen, eine Verbindung, die das hormonell wirksame Isononylphenol abspalten kann.
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Kritische Inhaltsstoffe sind bei vielen Ranzen ein Problem
Andere kritische Inhaltsstoffe entdeckte das Labor zum Beispiel im "McNeill Ergo Primero DIN Pretty" von Thorka und im "Step by Step Touch 2 DIN 'Pegasus Dream'" von Hama. Diese zwei Ranzen erhielten zwar insgesamt ein "befriedigendes" Testergebnis, im Teilaspekt Inhaltsstoffe waren sie aber so stark belastet, dass sie ein "ungenügend" einfuhren. In beiden steckte der problematische Weichmacher DPHP. Der Stoff hat laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung im Tierversuch Schilddrüse und Hirnanhangsdrüse geschädigt. Im Logo des Ranzens von McNeill steckte außerdem Quecksilber. Im Ranzen von Hama fanden die Tester zudem eine phosphororganische Verbindung. Insgesamt kamen nur drei der elf untersuchten Schulranzen ganz ohne kritische Inhaltsstoffe aus.
Gute Noten gab es durch die Bank für die Ergonomie und Handhabung der Ranzen. Auch den Belastungs- und Falttest sowie die Dauerfunktionsprüfung des Verschlusses haben alle Schulhelfer bestanden und erhielten somit gute Noten im Teilaspekt Robustheit.