"Öko-Test" hat untersucht In diesen Bio-Eiern stecken Dioxine
Ostern steht vor der Tür. Grund genug für die Redaktion von "Öko-Test", sich einmal Eier genauer anzuschauen. Findet das Labor in ihnen noch das Insektengift Fipronil oder andere Schadstoffe? Wie werden die Hühner gehalten? Wir verraten es Ihnen.
Für die April-Ausgabe haben die Redakteure der Zeitschrift "Öko-Test" Eier genauer unter die Lupe genommen. Sie schickten insgesamt 20 verschiedene Produkte aus Bio-, konventioneller Boden- und aus Freilandhaltung ins Labor. Nur vier überzeugten die Tester und erhielten die Note "sehr gut" oder "gut".
Bis auf eine Ausnahme waren die anderen Eier zwar ebenfalls frei von bedenklichen Schadstoffen wie etwa dem Insektengift Fipronil und ihre Qualität stimmte größtenteils auch. Zu bemängeln hatten die Tester aber, dass das Wohl der Tiere bei vielen Produkten wenig beachtet wird.
Eier: Das bemängelt "Öko-Test" bei der Haltung der Hennen
Probleme bei der Haltung sind etwa wenig Platz für die Hennen, fehlende Sandbäder für die Gefiederpflege, kein strukturiertes Futter und fehlende Auslaufmöglichkeiten (kein Kaltscharrraum, kein Grünauslauf). Aus diesem Grund wurden
- "10 Frische Eier aus Bodenhaltung" von Lidl,
- "Hofland 10 frische Eier aus Bodenhaltung" von Aldi Nord und
- "Landvogt 10 frische Eier aus Bodenhaltung" von Aldi Süd
mit dem Gesamtergebnis "mangelhaft" bewertet.
Auch zwei Bio-Produkte fielen mit dieser Note durch den Test:
- "GutBio 6 frische Bio-Eier" von Aldi Nord und
- "Real Bio Frische Deutsche Bio-Eier" von Real.
Bei diesen waren die Mängel im Bereich Tierwohl zwar deutlich geringer. Die Eier der Marke GutBio schöpften allerdings die gesetzlichen Grenzwerte für Dioxine zu mehr als 50 Prozent aus. Das wertete "Öko-Test" ab, da die Stoffe im menschlichen Fettgewebe gespeichert werden und sich dort anreichern können. In Tierversuchen haben sie eine fortpflanzungsschädigende Wirkung gezeigt. Zudem können sie Hautschädigungen und Störungen des Immun- und Nervensystems hervorrufen und einige Dioxine stehen im Verdacht, Krebs zu erregen. Neben dem Dioxin-Problem wiesen die genannten Eier auch einige Mängel in der Qualität auf und hatten ein zu geringes Gewicht. Die Bio-Eier von Real schnitten schlecht ab, weil sie den Testern zufolge deutliche Mängel in der Qualität zeigten.
Die mit "sehr gut" oder "gut" bewerteten Eier überzeugten auch bei der Tierhaltung. Im Produktionsablauf werden bei ihnen die männlichen Küken nicht geschreddert. Sie kommen stattdessen als Bruderhähne in die Aufzucht, später werden sie geschlachtet. "Auch das bedeutet, dass die Tier sterben, aber sie haben immerhin ein Leben und ihr Fleisch hat einen Nutzen", schreibt "Öko-Test".
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So testete "Öko-Test"
Testkriterien waren Tierhaltung, Nachweis von Salmonellen, Nachweis des Insektizids Fipronil und von Dioxinen sowie Qualitätsmerkmale wie Gewicht oder die Unversehrtheit der Eierschale. Das Gesamturteil beruht jeweils auf dem Testergebnis "Tierhaltung und Transparenz". In dem Fall, dass männliche Küken für die Eier sterben mussten, konnten die Produkte keine bessere Note als "befriedigend" erlangen. Ein mittleres oder schlechtes Testergebnis bei den Inhaltsstoffen verschlechterte das Gesamturteil um eine beziehungsweise zwei Noten.