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Wanderratte: In der Nähe von Menschen zu Haus


Wilde Tiere in Deutschland
Wanderratte: In der Nähe von Menschen zu Haus

Die Wanderratte trägt ihren Namen nicht ohne Grund. Die ursprünglich in Kleinasien beheimateten Nager haben es geschafft, in die gesamte Welt hinaus zu wandern. In Deutschland sind Wanderratten neben den etwas kleineren Hausratten die meist verbreitete Rattenart.

18.06.2014|Lesedauer: 2 Min.
uc (CF)
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Ganz schön schlau: Die soziale Intelligenz der Wanderratte

Trotz ihres zweifelhaften Rufes als Krankheitsüberträger ist die Wanderratte, biologisch korrekt Rattus norvegicus, ein ausgesprochen interessantes Tier. Wanderratten leben in großen Gruppen von bis zu 60 Tieren zusammen und verfügen über eine ausgeprägte soziale Intelligenz. Die Tiere lernen also voneinander und aus den Fehlern ihrer Artgenossen. So sind sie beispielsweise in der Lage Giftköder zu identifizieren, nachdem ein Rudelmitglied einem solchen zum Opfer gefallen ist. Die noch unerfahrenen Jungtiere werden durch Kotmarkierungen vor diesen Ködern gewarnt.

Ratten leben häufig in menschlichen SiedlungenVergrößern des Bildes
Ratten leben häufig in menschlichen Siedlungen (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die Wanderratte lebt bevorzugt im Untergrund

Aufgrund ihrer Nachtaktivität bekommen Menschen Wanderratten nicht so häufig zu Gesicht, dabei gibt es in unserer Umwelt unzählige von ihnen. In New York City beispielsweise sollen etwa doppelt so viele Exemplare der Rattus norvegicus leben wie Menschen, also etwa 16 Millionen Ratten.

Bei der Wahl ihres Wohnorts sind Wanderratten flexibel – Hauptsache, in der Nähe von menschlichen Siedlungen. Rattus norvegicus ist nämlich ein Kulturfolger. Das heißt, diese Rattenart siedelt sich bewusst in der Nähe von Menschen an und zieht daraus Vorteile wie die Versorgung mit Nahrung. Ihren Beinamen "Kanalratte" trägt diese Rattenart, weil Sie häufig in der Kanalisation lebt, wo Nahrung in Form von Speiseresten in rauen Mengen verfügbar ist. Zudem mag die Wanderratte Wasser, daher sind auch feuchte Keller und Flussufer beliebte Wohnorte.

Bezüglich ihrer Nahrung sind Wanderratten wahllos – sie fressen, was gerade verfügbar ist. Neben Speiseresten von Menschen, Getreide, Tierfutter und Obst schrecken die Nager auch vor Tierkadavern nicht zurück. Als gute Schwimmer und Taucher sind Wanderraten sogar in der Lage, Fische zu fangen.

Wanderraten bekämpfen

Um Wanderraten gar nicht erst anzulocken, sollten Sie vermeiden, Lebensmittel über die Toilette oder den Kompost zu entsorgen. Diese stellen für die Ratten sonst willkommene Nahrungsquellen dar. Lassen Sie Müllsäcke nicht zu lange im Freien stehen und verschließen Sie diese gut. Am besten werden die Müllsäcke in einem Container deponiert.

Sollten Sie trotz allem von einer Rattenplage betroffen sein, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Rattenbekämpfung. Sowohl Lebendfallen, als auch Schlagfallen, in denen die Schädlinge getötet werden, können eingesetzt werden. Alternativ können Sie auf Giftköder zurückgreifen, die jedoch auch Natur und Umwelt belasten. Bedenken Sie jedoch immer, dass die Tiere laut Tierschutzgesetz ausschließlich "unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden" dürfen. Eine Garantie für eine erfolgreiche Bekämpfung bietet keines der Mittel – nehmen Sie deshalb am besten den Rat eines Kammerjägers in Anspruch.

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