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Die Angst vor Spinnen ist anscheinend angeboren


Forscher enthüllen
Die Angst vor Spinnen ist offenbar angeboren

Die Angst vor Spinnen und Schlangen scheint nach Erkenntnissen deutscher Forscher angeboren zu sein. Schon sechsmonatige Babys zeigten beim Anblick ihrer Bilder Stressreaktionen, berichteten die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPICBS) in der Fachzeitschrift "Frontiers in Psychology". Experten streiten bisher, ob die Angst angeboren oder erlernt ist.

Aktualisiert am 22.10.2017|Lesedauer: 2 Min.
Von afp
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Gemeinsam mit Experten von der schwedischen Universität Uppsala beobachteten die Forscher des Leipziger MPICBS die Reaktion der Babys und stellten fest, dass sich die Augen in einer typischen Stressreaktion veränderten. "Als wir den Kleinen Bilder einer Schlange oder Spinne zeigten statt etwa einer Blume oder eines Fischs gleicher Farbe und Größe, reagierten sie mit deutlich vergrößerten Pupillen", erklärte Stefanie Hoehl vom MPICBS.

Kleiner Junge schaut aufVergrößern des Bildes
Nicht nur vielen Erwachsenen und Kindern bereitet der Anblick einer Spinne Unbehagen: Auch Babys zeigen Stressreaktionen. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)

Angst vor Spinnen und Schlangen hat offenbar "evolutionären Ursprung"

Da Kinder im Alter von sechs Monaten noch kaum Gelegenheiten zum Erlernen von Angst haben, gehen die Forscher von einem angeborenen Verhalten aus. Angst vor Spinnen und Schlangen habe offenbar "einen evolutionären Ursprung", berichteten sie.

Stressreaktion könnte Ursache für Phobien sein

Ähnlich wie bei anderen Primaten seien im Gehirn von Menschen offenbar von Geburt an Mechanismen verankert, mit denen Objekte schnell als Spinne und Schlange identifiziert werden könnten. Dies ermögliche eine ebenso schnelle Reaktion. Diese offensichtlich angeborene Stressreaktion könnte nach Einschätzung der Experten auch eine Rolle bei der Entstehung entsprechender Phobien spielen.

Angst vor Spinnen und Schlangen in Industriestaaten weit verbreitet

Angststörungen mit Blick auf Spinnen und Schlangen sind nach ihren Angaben relativ weit verbreitet. In Industriestaaten sind etwa ein bis fünf Prozent der Bevölkerung von einer echten Phobie betroffen. Eine starke panische Abneigung der Eltern oder auch eine genetische Veranlagung zur Überaktivität in dem für die Furchtreaktionen zuständigen Gehirnbereich könnten dazu führen.

Bären sind nicht so furchteinflößend wie Spinnen

Dass Babys beim Anblick anderer potenziell gefährlicher Tiere, wie beispielsweise Bären, keine vergleichbare Reaktion zeigten, führen die Forscher auf die lange Koexistenz der menschlichen Vorfahren mit Spinnen und Schlangen zurück. Diese reicht 40 bis 60 Millionen Jahre zurück. Mit Säugetieren lebten die Menschen viel kürzer zusammen. Die Angst konnte sich deshalb möglicherweise nicht so tief im Gehirn verankern.

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