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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ameisenbauten Ameisenhügel und andere Nester: So leben Ameisen
Ameisenhügel faszinieren die Menschheit seit eh und je. Und das zu Recht, denn die Hügel sind weit mehr als einfache Anhäufungen von Tannennadeln. Was sich innerhalb der Hügel befindet und welche anderen Nester die Insekten bewohnen, erfahren Sie hier.
Ameisenhügel unter der Lupe
Kaum ein Spaziergänger bleibt im Wald nicht vor einem Ameisenhügel stehen. Mit einer Höhe von bis zu zwei und einem Durchmesser von bis zu fünf Metern sind die Hügelnester schließlich beeindruckende Bauten. Ameisenhügel bestehen aus Pflanzenteilen wie Tannennadeln und werden in der Natur meist um morsche Baumstümpfe herum errichtet. Unter dem oberirdischen Teil, der das Nest vor der Witterung schützen soll, gehen Gänge und Kammern bis zu zwei Meter in die Tiefe.
Auffällig ist, dass es bei der Bauform regionale Unterschiede gibt. In kühleren nördlichen Regionen sind Ameisenhaufen meist deutlich höher als im sonnigen Süden. Der oberirdische Teil eines Ameisenhügels dient als Wärmespeicher. Da Ameisen es warm lieben, bauen sie in Nordeuropa höher, gewissermaßen der Sonne entgegen.
Perfekte Temperaturregulation im Ameisenhügel
Ohnehin ist ein Ameisenhügel eine kleine Meisterleistung bezüglich der Temperaturregulation. Von April bis in den Herbst hinein liegt die Temperatur im Nest konstant zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Neben der Sonne nutzen Ameisen auch ihre eigene Stoffwechselwärme und die Wärme aus vermoderndem Baumaterial zum Heizen. Wird es ihnen zu warm, öffnen sie den Ameisenhügel einfach an einigen Stellen, um Luft entweichen zu lassen. Selbst im Winter sinkt die Temperatur aufgrund der guten Isolierung nicht unter 10 Grad.
Einigen Ameisen genügt ein Nest ohne Hügel
Nicht alle Ameisenarten bauen Hügel, einige bevorzugen ein einfacheres Nest. Weberameisen leben beispielsweise in sogenannten Seidennestern. Diese bestehen aus Blättern, die mithilfe eines Seidensekretes, das die Larven ausscheiden, zu Büscheln zusammengeklebt werden. Andere Ameisen bauen ihre Nester in toten oder mitunter auch noch lebenden Bäumen. Einige Ameisenarten verzichten sogar ganz auf ein Nest und gehen Symbiosen mit sogenannten Ameisenpflanzen ein. Diese liefern den Insekten Nahrung und Schutz, während die Ameisen sich mit der Abgabe von Nährstoffen revanchieren. Solche Symbiosen kommen im tropischen Regenwald nicht selten vor.