Vögel Zugvogelarten: Lang-, Mittel und Kurzstreckenzieher
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Viele Zugvogelarten nehmen im Winter und Herbst den entbehrungsreichen Flug gen Süden in Kauf. Sogenannte Langstreckenzieher haben den weitesten Weg vor sich, Mittel- und Kurzstreckenzieher fliegen vergleichsweise kurze Entfernungen. Trotzdem bleibt die Reise für die Tiere gefährlich. Durch den Klimawandel wird bei einigen Arten sogar die Länge und Dauer der Wege verändern.
Langstreckenzieher: Zugvogelarten auf Wanderschaft
Langstreckenzieher legen auf dem Flug in ihr Winterquartier häufig mehr als 4.000 Kilometer zurück. Von Deutschland aus ziehen die Zugvögel über die Alpen, überqueren anschließend das Mittelmeer und machen erst hinter der afrikanischen Sahara halt. Den Kraftakt vollbringt im Herbst und Winter beispielsweise der Kuckuck, der es sogar bis an Orte südlich des Äquators schafft. Im Frühjahr fliegt diese Zugvogelart schließlich den gesamten Weg wieder zurück - insgesamt legt der Kuckuck „zwischen 8.000 und 12.000 Kilometer“ zurück, wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) schreibt.
Mittel- und Kurzstreckenzieher
Einen etwas kürzeren Weg haben Zugvogelarten wie der Buchfink, das Rotkelchen oder der Star. Diese sogenannten Mittel- oder Kurzstreckenzieher fliegen beispielsweise im Herbst und Winter aus Skandinavien und Russland nach Deutschland und anschließend geht die Reise nach Spanien oder Portugal weiter.
Zugvogelarten mit Mehrfachstrategien
Definitionen wie Lang-, Mittel- und Kurzstreckenzieher sind allerdings nicht immer in Stein gemeißelt. Einige Zugvogelarten legen von Jahr zu Jahr Wege in unterschiedlicher Länge zurück: Singvögel wie die Mönchgrasmücke, überwintern entweder in Mitteleuropa, ziehen bis ans Mittelmeer oder nehmen die beschwerliche Reise bis nach Afrika auf sich.
Bei Kranichen konnte sogar eine sogenannte Zugfaulheit beobachtet werden: Durch den Klimawandel fliegen die Zugvögel immer kürzere Strecken und kehren viel eher aus ihrem Winterquartier zurück.