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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Amphibien Moorfrosch: Läuft gerne mal blau an
Wenn Sie den richtigen Zeitpunkt abpassen, können Sie den Moorfrosch im leuchtenden himmelblau über die Nasswiese hüpfen sehen. Auf dem Höhepunkt der Paarungszeit verfärben sich einige Männchen der Gattung für einige Tage. Vermutlich sind die Hormone schuld. Froschexperten sind sich noch nicht endgültig sicher, was die starke Veränderung der äußeren Merkmale verursacht.
Der Moorfrosch macht blau
Moorfrosch-Männchen legen zum Liebesspiel ihr blaues Gewand an, indem direkt unter ihrer Haut mehr Flüssigkeit als sonst abgespeichert wird. Laut der Wissenschafts-Sendung "Planet Wissen" von WDR und SWR führt das zu einer besonderen Brechung des Lichts. Aus dem bräunlichen Moorbewohner wird so ein blauer Farbklecks. Manchmal bekommt die Amphibie nur an wenigen Stellen eine neue Farbe, teilweise "färbt" sich der gesamte Frosch himmelblau.
Wahrscheinlich sind die Hormone schuld. Die Umfärbung ist aber genauso von Region, Jahreszeit, Witterung und vielen anderen Einflüssen abhängig. Bisher ist die Veränderung der Merkmale noch ein Geheimnis.
Merkmale: Alltagsgewand
Ein Moorfrosch ist nicht immer blau: Wenn er nicht mit Balzen und Laichen beschäftigt ist, kann er sich bestens tarnen. Auf der Oberseite ist er hell- oder dunkelbraun, zuweilen rötlich und hat charakteristische schwarze Flecken um Augen und Schläfen. Weitere Merkmale des Moorfrosches sind das helle Band über seinen Rücken und die kurze, spitz zulaufende Schnauze.
Verbreitung und Lebensraum
Hauptsächlich hüpft die Amphibie in Lebensräumen "mit hohem Grundwasserstand" umher, wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) erklärt. Grundsätzlich haben Sie in Mitteleuropa gute Chancen einem Moorfrosch über den Weg zu laufen: Er ist von den Niederlanden bis ins wilde Sibirien verbreitet. In Deutschland besiedelt er vor allem den Norden und Osten.
Neben seiner blauen Färbung können Sie im Frühjahr auf seinen Gesang achten: Moorfrosch-Männchen glucksen eher, als dass sie quaken. Meistens im Chor mit anderen Artgenossen.