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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Amphibien Kammmolch: Kleiner Drache mit Rückenkamm
Mit einer maximalen Körperlänge von 18 Zentimetern ist der Kammmolch die größte heimische Molchart. Neben seiner Größe zeichnet ihn sein hoch gezackter Rückenkamm aus. Dieser ist allerdings nur bei den Männchen während der Paarungszeit in der Wassertracht zu bewundern.
Gestaltänderung während der Paarungszeit
Während das Weibchen eine unauffällige, dunkelbraun bis schwarz gefärbte Oberseite aufweist, trägt das Männchen in der Paarungszeit ein echtes Prachtkleid. Über seinen kompletten Rücken verläuft ein kammartiger Hautsaum, der an einen Drachen erinnert und dem die Art seinen Namen verdankt. Daneben sind auch die weißen Punkte an der Seite und das perlmutt-silbrige Band an den Schwanzseiten, auch Milchstreifen genannt, charakteristisch für den Kammmolch. Auf dem gelben Bauch zeichnet sich ein graubraunes bis schwarzes variables Fleckenmuster ab.
Balz und Paarung finden in der Regel von Mitte April bis Ende Mai statt. Das Weibchen legt mehrere hundert Eier und befestigt sie nach der Befruchtung mithilfe ihrer Hinterbeine an umgefalteten Blättern von Wasserpflanzen. Im Gegensatz zu anderen Molcheiern sind sie etwas größer und weisen eine deutlich gelbe Färbung auf. Ab August verlassen die geschlüpften Jungmolche das Gewässer, um an Land zu überwintern.
Lebensraum des Kammmolches
Bei ausgewachsenen Tieren dauert die aquatische, also wasserlebende, Phase ungewöhnlich lange: von Ende Februar bis Mitte Oktober. Auf der anschließenden Suche nach einem geeigneten Winterquartier können die Kammmolche bis zu einen Kilometer zurücklegen. Laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Nordrhein-Westfalen gibt es aber auch einzelne Tiere, die im Wasser überwintern.
Typischer Lebensraum des Kammmolches sind offene Augewässer. In Mittelgebirgen besiedelt er aber auch große, feuchtwarme Waldbereiche mit vegetationsreichen Stillgewässern. Seltener ist er in Kies-, Sand- und Tonabgrabungen in Flussauen und Steinbrüchen zu finden. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist die Art streng geschützt. Das bedeutet, dass die Tiere weder gezielt aufgesucht, noch verletzt oder getötet werden dürfen. Glücklicherweise scheinen sich die Tiere aber als Frühbesiedler an neu angelegten Gewässern niederzulassen, wie das LANUV NRW berichtet.