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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tagfalter Waldbrettspiel: Gut getarnter Schmetterling
Beim Waldbrettspiel handelt es sich nicht etwa um den neuesten Clou eines Spieleherstellers, sondern um eine heimische Schmetterlingsart, genauer gesagt einen Tagfalter. Zwischen Blättern, die von den Bäumen auf den Boden gefallen sind, ist das Tier kaum zu erkennen.
Das Waldbrettspiel: Ein Meister der Tarnung
Dank seiner braunen Grundfarbe und den am Rand des Vorderflügels verteilten hellbeigefarbenen Augenflecken verschwindet das Waldbrettspiel auf einem blätterbedeckten Waldboden nahezu vollständig.
Auch die Flügelunterseite ist nicht auffälliger: Auf ockerfarbenem Grund ist eine leichte Zeichnung zu erkennen, was den unauffälligen Charakter des Schmetterlings noch unterstreicht. Seine Flügelspannweite variiert laut Angaben des Naturschutzbundes (NABU) zwischen 40 und 45 Millimetern.
Waldbrettspiele sind in Mitteleuropa und Nordafrika verbreitet. Sie können bis zu einer Höhe von 1.200 Metern über dem Meeresspiegel überleben. Überall, wo die Bäume nicht zu dicht beieinander stehen und dennoch genügend Schatten spenden, fühlt sich diese Art heimisch. Zwischen April und Mai sowie zwischen Juli und September flattern die Tiere durch Auwälder, Laubmischwälder und an Waldrändern.
So vermehrt sich der Schmetterling
Im Unterschied zu anderen Schmetterlingsarten können Sie das Waldbrettspiel nur selten dabei beobachten, wie es an Blüten saugt. Es ernährt sich vorwiegend von Honigtau und reifen Früchten wie Brombeeren. Auch sitzt es häufig an feuchten Erdstellen oder Baumwunden.
Seine perfekte Tarnung schützt den Schmetterling optimal vor Fressfeinden. Die Männchen verteidigen ihr Revier sehr ausdauernd: Normalerweise sitzen sie in erhöhten Positionen und scannen die Umgebung. Nähert sich ein Rivale, vertreiben sie diesen und kehren dann zu ihrem Beobachtungsposten zurück.
Nach der Paarung heften die Waldbrettspiel-Weibchen die weißlichen, glatten Eier einzeln an Gräser. Bis daraus Raupen schlüpfen, dauert es etwa zehn Tage. In puncto Nahrungsaufnahme sind diese nicht besonders anspruchsvoll: Von Wald-Segge über Fieder-Zwenke bis hin zum wolligen Honiggras fressen die Raupen nahezu alles, was sie finden. Im Sommer dauert die Entwicklung von der Raupe zum Schmetterling etwa vier Wochen.