5 geschichtliche Fakten Älteste Kirche Deutschlands: Interessantes zum Trierer Dom
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Der Trierer Dom blickt auf eine mehr als tausendjährige Geschichte zurück. In dieser langen Zeit hat die älteste Kirche Deutschlands einiges erlebt. Einige wissenswerte Fakten dazu finden Sie hier.
1. Trierer Dom: Römische Wurzeln
Als den Trierer Christen im Jahr 311 Religionsfreiheit gewährt wurde, ließ Bischof Agritius zu Regierungszeiten des Kaisers Konstantin eine erste Basilika über einem ehemaligen Wohnhaus bauen. Bis Mitte des 4. Jahrhunderts wurde der Bau zu einer gewaltigen Kirchenanlage ausgebaut – mit zentralem Quadratbau, eine Taufkapelle, vier Basilisken und unzähligen Anbauten. Die Originalmauern, die auch heute noch stehen, haben eine Höhe von 22,88 Metern. Das Gotteshaus wurde zur ersten Kirche Deutschlands.
2. Erneuerung im Mittelalter
Zweimal wurde der Trierer Dom in den folgenden Jahrhunderten zerstört: in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts als Folge der Völkerwanderung, später wiederum durch die Normannen.
Unter den Erzbischöfen Egbert von Trier und Poppo von Babenberg kam es dann um die Jahrtausendwende zur Erneuerung des quadratischen Baus. Der Trierer Dom wurde eingewölbt, erhielt eine Krypta an der Ostwand und eine Erhöhung der Osttürme. Viele Grabmäler der Trierer Bischöfe aus dem Mittelalter sind auch heute noch zu sehen.
3. Barockisierung des Trierer Doms
Der Dombrand von 1717 machte viele Umgestaltungen des vorigen Jahrhunderts zunichte. Als Folge wurden neue barocke Grabdenkmäler, Altäre, eine Orgel und ein Chorgitter aus Schmiedeeisen geschaffen. So erhielt Deutschlands älteste Kirche nach Angaben der offiziellen Homepage des Trierer Doms nach und nach ein barockes Gesicht.
4. Der Heilige Rock Christi
Der Trierer Dom beherbergt mit dem Heiligen Rock Christi eine besonders kostbare Reliquie. Christus selbst soll dieses Gewand getragen haben. Die Legende besagt, dass Helena, Mutter des römischen Kaisers Konstantin, das wertvolle Stück aus dem Heiligen Land nach Trier brachte. Ihre Reise in den Jahren 327 bis 328 ist tatsächlich geschichtlich verbürgt. Die Echtheit des Rockes, der erst im 11. Jahrhundert erstmals Erwähnung fand, konnte jedoch bisher nicht bewiesen werden.
In römischer Tradition blieb die Reliquie im Dom eingemauert. Im Jahr 1512 wurde er auf das Geheiß des deutschen Kaisers Maximilian I. geöffnet. Über die nächsten 500 Jahre wurde der Trierer Dom zur Pilgerstätte.
5. Die Legende vom Domstein
Vor dem Trierer Dom liegt das Bruchstück einer Granitsäule. Dieser Domstein gehörte ursprünglich zu den vier tragenden Säulen des quadratischen Dombaus. Die gewaltige Säule wog in ihrer Gänze 65 Tonnen und ragte zwölf Meter in die Höhe.
Der Sage nach gibt es eine ganz spezielle Erklärung dafür, warum das Säulenbruchstück dort liegt: Der Baumeister des ersten Doms soll den Teufel beim Bau um Hilfe gebeten haben. Damit der Teufel einwilligt, erzählte er ihm, dass das größte Gasthaus der Welt gebaut werden sollte. Der Teufel brachte daraufhin wöchentlich eine Säule zum Bauwerk. Als der Teufel schließlich die vierte Säule herbeitrug, war das Gebäude schon vom Bischof als Kirche geweiht worden. Zornig schleuderte er den Domstein auf die Kirche. Er verfehlte sie jedoch, sodass der Stein vor dem Eingang zum Liegen kam. Daher ist das Bruchstück ein sogenannter Teufelstein. Findlinge dieser Art kommen in Sagen häufig im Zusammenhang mit Kirchen vor.
Trierer Dom und Schatzkammer: Öffnungszeiten
Wenn Sie den Dom besuchen oder den Heiligen Rock selbst begutachten wollen, sollten Sie die Öffnungszeiten beachten. Wie die Website des Trierer Doms informiert, unterscheiden sich die Öffnungszeiten je nach Sommer- oder Winterzeit leicht.
- 1. November bis 31. März: täglich 6:30 Uhr bis 17:30 Uhr
- 1. April bis 31. Oktober: täglich 6:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Informieren Sie sich auf der Website über die Öffnungszeiten der Dom-Schatzkammer, denn diese ändern sich mehrmals im Jahr.