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Beruf und Familie lassen sich kaum vereinbaren


Druck trotz Fördermaßnahmen
Beruf und Familie lassen sich kaum vereinbaren

Trotz einer verbesserten Familienförderung durch Vätermonate, Kindergelderhöhung und Kita-Ausbau fühlen sich Eltern einer Umfrage zufolge nicht entlastet. 87 Prozent sprachen von einem zunehmenden Druck, wie aus der veröffentlichten Erhebung der Zeitschrift "Eltern" und des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid hervorgeht.

Aktualisiert am 08.05.2017|Lesedauer: 2 Min.
Von afp
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Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie macht vielen Eltern in Deutschland Schwierigkeiten. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) von ihnen gaben in einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid an, damit Probleme zu haben. Nur 29 Prozent sagen, sie bekämen beides gut hin – vor vier Jahren machten noch 43 Prozent eine solche Aussage.

Berufstätige Eltern haben es oft nicht leichtVergrößern des Bildes
Berufstätige Eltern haben es oft nicht leicht (Quelle: monkeybusinessimages/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die Ergebnisse der Studie wurden am Montag in Berlin vorgestellt. Für die Zeitschrift "Eltern" waren 1000 Väter und Mütter mit Kindern bis zu zehn Jahren befragt worden.

Doch warum fällt es Eltern so schwer, die richtige Balance zu finden?

Einer der Gründe ist laut der Studie, dass Frauen immer früher wieder in den Beruf zurückkehren – oft aus finanziellen Zwängen heraus. Sie wollen jedoch auch für ihr Kind da sein. Väter wollen vielleicht mehr Zeit für die Familie, können es sich aber nicht leisten, beim Job zu reduzieren. 86 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass sie sich dem Arbeitsmarkt anpassen müssten statt umgekehrt – trotz Home-Office, Teilzeit und anderen flexiblen Arbeitsmodellen.

Eltern müssen auch mit anderen Erwartungen fertig werden. Während Frauen früher als schlechte Mutter galten, wenn sie nach einer Geburt zeitnah wieder arbeiten gegangen sind, gilt heute der Studie zufolge offensichtlich oft das Gegenteil: 84 Prozent sagte, sie fühlten eine Erwartung, das Kind möglichst früh in die Kita geben zu müssen.

Einfach zu lösen ist das Dilemma von äußeren Erwartungshaltungen, eigenen Wünschen und realen Gegebenheiten nicht. Vor allem hilft wohl ein bisschen mehr Gelassenheit bei der eigenen Beurteilung. Dazu rät Prof. Barbara Thiessen von der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Landshut. "Jene Eltern tun sich leichter, denen es gelingt, sich von dem Druck freizumachen, alles perfekt machen zu wollen", sagt sie. Das Motto sollte auch mal sein: "Gut genug genügt."

Keine traditionelle Rollenverteilung erwünscht

Ein bisschen weniger Selbstoptimierungszwang in Bezug auf Kindererziehung, Karriere und Wohnung nimmt schon etwas an Last. So ließen sich die Aussagen der Forscherin zusammenfassen, die bei der Studie beraten hat. Außerdem leben Paare auf lange Sicht wesentlich entspannter, wenn sie füreinander einstehen.

Was die Befragung auch zeigt: Unter den Müttern und Vätern wünschen sich nicht wenige eine sehr traditionelle Rollenverteilung. Der Mann verdient das Geld, während die Frau Haushalt und Kinder versorgt: 17 Prozent bevorzugen dieses Modell - ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2013 (6 Prozent).

Am beliebtesten ist das Modell, in dem der Vater Vollzeit und die Mutter Teilzeit arbeitet (41 Prozent). Dazu kümmert sie sich noch um Nachwuchs und Heim – auch ziemlich klassisch. Von Arbeitszeit bis Kinderbetreuung alles gerecht aufteilen, das wollen 23 Prozent.

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