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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vorgetäuschte Krankheiten Ist Ihr Kind wirklich krank oder simuliert es nur?
"Mir ist schlecht", "Ich hab so Kopfschmerzen": Äußern Kinder solche Beschwerden, bleibt Eltern nicht viel mehr, als auf ihr Bauchgefühl zu hören. Sind die Kinder tatsächlich krank, dürfen sie natürlich zu Hause bleiben. Wie Sie erkennen, ob die Krankheit ernst oder gespielt ist.
Krankheitssymptome unterscheiden lernen
Dass Kinder nicht zur Schule wollen, ist nicht ungewöhnlich. Manchmal versuchen sie, eine Krankheit vorzutäuschen, um zu Hause bleiben zu dürfen. "Eltern sollten zunächst die medizinischen Fakten ansehen: Hat ein Kind Fieber, wirkt es schlapp und hat keinen Spaß an Dingen, die es sonst gerne macht, dann spricht das meist für einen richtigen Infekt", erläutert Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln. "Auch wenn es ständig hustet, einen roten Hals hat, sind dies deutliche Anzeichen." Sind sich Eltern unsicher, sollten sie mit ihrem Kind zum Arzt gehen.
Steckt hinter den Kopfschmerzen eher die Angst vor der Mathearbeit, können die Eltern den Nachwuchs vielleicht eher motivieren: "Probier's doch erstmal, zur Schule zu gehen. Wenn es gar nicht geht, hol ich dich ab", schlägt Ulric Ritzer-Sachs von der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung vor.
Auf die Laune des Kindes achten
Wenn die vermeintlichen Symptome wie Husten plötzlich verschwinden und das Kind dann ohne Probleme mit Freunden telefoniert, sollten die Eltern misstrauisch werden. Auch wenn angeblich kranke Kinder stundenlang hellwach vor dem Fernseher oder Computer sitzen können, spricht dies eher für eine gute Gesundheit. Wandernde Symptome – zum Beispiel von Kopf- zu Fußschmerzen – können ebenso ein Hinweis sein, müssen es aber nicht. "Versucht das Kind, häufiger zu Hause zu bleiben, sollten Eltern ergründen, ob sich dahinter nicht nur Schulunlust verbirgt", rät Fegeler.
Schulsorgen und Stress mögliche Auslöser
Insbesondere bei stressvollen Ereignissen neigen manche Kinder zum "Krankmachen", zum Beispiel vor einer Prüfung oder bei der Trennung der Eltern. "Aber auch nach den Ferien oder einem verlängerten Wochenende kann die Abneigung gegenüber dem Unterrichtszwang zum 'Blaumachen' verleiten", sagt Fegeler.
Im Alter zwischen fünf und sieben sowie zwischen elf und 14 Jahren sind Kinder besonders empfänglich für "vorgetäuschte" Krankheiten. Leidet das Kind aber unter Angst vor Mitschülern, Furcht vor dem Versagen bei Prüfungen oder panikähnlichen Zuständen mit Bauchschmerzen oder Atembeschwerden, sollten Eltern unbedingt mit dem Kinder- und Jugendarzt über eventuell notwendige Maßnahmen sprechen.
Quelle:
- dpa