Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Glyphosat in Muttermilch Trotzdem stillen - Arzt hält Schadstoffkonzentration für unkritisch
In Muttermilch von Frauen aus Deutschland sind Rückstände des Unkrautvernichters Glyphosat gefunden worden. Mütter sind jetzt verunsichert, ob beim Stillen Gefahr für ihr Baby besteht. Christian Albring vom Berufsverband der Frauenärzte erklärt, worauf Stillende achten müssen.
Die Grünen hatten die Muttermilch von 16 stillenden Frauen auf Belastungen testen lassen. Dabei wurden Glyphosat-Mengen gefunden, die über dem Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation WHO liegen.
Umstritten ist jedoch, ob Glyphosat die Gesundheit schädigt. Die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO stufte den Wirkstoff im März als "wahrscheinlich krebserregend" ein.
Wie gefährlich ist Glyphosat in Muttermilch?
Albring beruhigt stillende Mütter: In der gefundenen Konzentration seien die Rückstände von Glyphosat kein Risiko für das Baby. Auch andere Umwelteinflüsse sollten Mütter nicht dazu verleiten, das Baby nicht zu stillen und stattdessen mit Fertignahrung aufzuziehen. Denn das Stillen stärkt das Immunsystem des Säuglings.
Worauf sollten Mütter in der Stillzeit verzichten?
Über die Muttermilch wird das Baby mit Genussgiften wie Nikotin, Alkohol und Koffein belastet. "Kein Nikotin in der Stillzeit, Alkohol und Kaffee nur in Ausnahmefällen - damit ist ein wichtiger Grundstein für die Gesundheit des Babys gelegt", sagt Albring.
Dürfen stillende Frauen Medikamente nehmen?
Einige Arzneimittel, die in der Schwangerschaft kritisch sind, können Frauen in der Stillzeit wieder einnehmen, weil sie sich in der Muttermilch nicht oder nur in sehr geringem Maß anreichern, erklärt Albring. Stillende können ASS und andere Schmerzmittel wie Ibuprofen für kurze Zeit wieder einnehmen, allerdings nur in geringer Dosis. Auch kortisonhaltige Arzneimittel, zum Beispiel bei Asthma und anderen allergischen Krankheiten, dürfen Frauen in der Stillzeit wieder nehmen. Sicherheitshalber sollten sie zuvor den Arzt um Rat fragen.