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Wann Muttermilch besonders wichtig ist


Besondere Nahrung
Wann Muttermilch besonders wichtig ist

Es soll die Bindung zwischen Mutter und Kind stärken, doch Stillen hat weitere Effekte. So bringt in einer bestimmten Phase das Trinken der Muttermilch große gesundheitliche Vorteile.

Aktualisiert am 21.09.2021|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online, agr
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Muttermilch erscheint oft unkompliziert und günstig wenn es um Nahrung für ein Baby geht. Fürs Stillen muss nichts eingekauft, weggeräumt oder gereinigt werden. Muttermilch ist keimfrei, immer richtig temperiert und stets verfügbar. Das Baby muss nie warten, wenn es hungrig ist. Doch die Milch macht nicht nur satt und zufrieden, sie kann noch mehr.

Stillen: Abwehrstoffe der Mutter werden beim Trinken auf das Baby übertragen.Vergrößern des Bildes
Stillen: Abwehrstoffe der Mutter werden beim Trinken auf das Baby übertragen. (Quelle: PhotoAlto/imago-images-bilder)

Wie setzt sich Muttermilch zusammen?

Mehr als tausend verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und andere Inhaltsstoffe bilden in genau abgestimmter, aber wechselnder Konzentration die Basis der Muttermilch.

Inhaltsstoff pro 100 Milliliter
Fett 4,2
Eiweiß 1,1
Kohlehydrate 7,5
Kalzium 0,03
Phosphor 0,014
Natrium 0,015
Kalium 0,055

Der hohe Kohlehydratanteil lässt die Muttermilch süß schmecken. Über 200 sogenannte Oligosaccharide finden sich in der Milch. Die komplexen Zuckermoleküle schützen das Baby unter anderem vor Entzündungen.

Auch wichtige mütterliche Abwehrstoffe werden beim Füttern auf das Baby übertragen und stärken so das Immunsystem des Säuglings. Muttermilch enthält auch weiße Blutkörperchen. Sie dienen dazu, Bakterien, Viren und Pilze zu bekämpfen. Darum sollte Muttermilch auch nicht erhitzt werden – die weißen Blutkörperchen sterben sonst ab.

Wann Muttermilch besonders wichtig ist

Besonders wichtige Nährstoffe enthält Muttermilch in den ersten Tagen nach der Geburt. Sie wird dann Kolostrum genannt und enthält Schutzstoffe, die sich im Darm des Babys ansiedeln. Das regt außerdem die Darmtätigkeit des Neugeborenen an. Experten raten deshalb, das Baby gerade in den Tagen nach der Geburt häufiger zum Trinken anzulegen.

Das häufige Anlegen nach der Geburt hat auch den Vorteil, dass es die Bildung der Muttermilch anregt.

Diese Arten der Muttermilch gibt es

Nach der Phase des Kolostrums ändert sich die Zusammensetzung der Muttermilch. Zwischen dem zweiten und vierten Tag nach der Geburt produziert der Körper der Frau die sogenannte Übergangsmilch: Sie ist gelblich und ernährt den Säugling bis zum Ende der zweiten Lebenswoche. Zudem enthält sie mehr Kalorien, Fett und auch Laktose als das Kolostrum.

Von da an produziert der Körper der Frau die sogenannte Frauenmilch. Sie ist milchig-weiß. Ihre Zusammensetzung ändert sich bis zum Ende der Stillzeit nicht mehr.

Muttermilch aufbewahren

Falls das Kind einmal nicht zum Stillen angelegt werden kann, hat die Mutter die Möglichkeit, die Muttermilch abzupumpen. Die Flüssigkeit kann für bis zu vier Stunden bei Raumtemperatur gelagert werden. Das hat den Vorteil, dass die Nährstoffe in der Milch bestehen bleiben.

Wenn die Muttermilch gekühlt wird, geht ein Teil der gesunden Stoffe verloren, doch die Haltbarkeit wird auf bis zu drei Tage verlängert. Es gibt auch die Möglichkeit, die Muttermilch einzufrieren. Sie bleibt dann bis zu sechs Monaten haltbar.

Wie lange sollten Kinder mit Muttermilch ernährt werden

Ob und wie lange eine Frau ihr Kind stillt, ist ihre individuelle Entscheidung. Zudem ist es nicht für jede Frau möglich, ihr Kind zu stillen. Körperliche Faktoren können Stillen genauso verhindern, wie Umweltfaktoren. So kann möglicherweise das Stillen nicht in den Berufsalltag der Frau integriert werden oder sie muss das Stillen aufgrund von Medikamenteneinnahme beenden.

Ist das Stillen nicht möglich, kann das Baby mit der Flasche gefüttert werden. Sprechen Sie aber mit Ihrem Arzt oder einer Hebamme, wenn Sie Probleme beim Stillen haben.

Stillen ist auch für die Mütter gesund

Auch Mütter profitieren vom Stillen: Der Körper regeneriert nach der Schwangerschaft und Entbindung schneller. Beim Stillen wird nämlich Oxytocin abgegeben, das den Uterus zügiger schrumpfen und die Nachblutungen nicht so lange andauern lässt. Außerdem hebt Oxytocin auch die Stimmung von Frauen, es wird deshalb auch das "Kuschelhormon" genannt.

Verwendete Quellen
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
  • Eigene Recherche
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