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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Blaualge Was ist Spirulina? Das Algenpräparat im Porträt
Sie haben noch nie von Spirulina gehört? Dabei ist die Blaualge, wie das Cyanobakterium umgangssprachlich auch bezeichnet wird, schon viel länger auf der Erde als die Menschen. Jedoch bedeutet das lange Bestehen der Alge nicht automatisch, dass Algenpräparate auch gesund sind. Erfahren Sie mehr.
1. Was ist Spirulina?
Spirulina gehört zu den Cyanobakterien. Fossilienfunde zeigen, dass es die Blaualge schon seit mehreren Milliarden Jahren geben muss. Heimisch ist die Spirulina in tropischen bis subtropischen Gewässern in Afrika, Mittelamerika, Südostasien und Australien. Dort ist sie in salzigem, alkalischem Wasser zu finden ist.
Je nach pH-Wert und Nährstoffgehalt des Wassers ändert die Blaualge ihre Gestalt. Bisher sind zwar 35 Arten bekannt, doch möglicherweise sind einige klassifizierte Sorten dieselben. Zu den bekanntesten Arten gehört die Spirulina platensis.
2. Ungewöhnlich hoher Eiweißgehalt
Die Alge besticht durch ihren hohen Gehalt an Eiweiß. Dieser liegt bei knapp 60 Prozent und übertrifft mit diesem Verhältnis laut dem Lifestyle-Magazin "Elle" praktisch jedes andere Lebensmittel. Doch die Pulver und Präparate, die im Umlauf sind, liefern nach Angaben von "Stiftung Warentest" selbst bei der höchsten Tagesdosis nur einen winzigen Bruchteil der empfohlenen Eiweißzufuhr. Sportler oder Schwangere erhalten dadurch also keinen Mehrwert.
3. Eisenkonzentration in bedenklichem Rahmen
Auch mit dem Inhaltsstoff Eisen in der Spirulina-Alge wird mitunter geworben. Und tatsächlich enthalten einige der Präparate, die es zu kaufen gibt, ungewöhnlich viel Eisen. Auch wenn noch nicht geklärt werden konnte, ob das zusätzliche Eisen Krankheitsrisiken erhöhen kann, ist dieser Faktor nicht nur als positiv zu werten.
4. Vitamin B12 nicht verwertbar?
Der relativ hohe Gehalt an Vitamin B12 ist im Grunde sehr positiv. Das Vitamin ist von entscheidender Bedeutung für die Blutbildung und für den Abbau von Fettsäuren. Aber: Das Vitamin liegt in der Alge zu großen Teilen in einer Form vor, die der menschliche Körper nicht verarbeiten kann.
5. Wirkung der Alge gegen Krebs
Weiterhin beinhaltet die Spirulina-Alge Chlorophyll. Dieser natürlich Farbstoff soll nicht nur den Alterungsprozess drosseln können, sondern durch die Stimulation der roten Blutkörperchen sogar in der Lage sein, vor Krebs zu schützen. Jedoch enthalten alle grünen Gemüsesorten Chlorophyll – zur Spirulina-Alge muss also nicht zwingend gegriffen werden.
6. Nebenwirkungen der Blaualge
Spirulina ist genauso wie die verwandte Süßwasseralge Chlorella nicht als Arzneimittel zugelassen. Die Einnahme kann zudem allergische Reaktionen hervorrufen. Grund dafür ist womöglich die Eigenschaft der Alge, Schwermetalle aus ihrer Umgebung aufzunehmen. Auch synthetische Anteile bei der Verarbeitung könnten jedoch für solche Nebenwirkungen verantwortlich sein.