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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sechs Fakten über das Kraut Warum schmeckt manchen Koriander nicht?
Koriander wird vor allem in der asiatischen Küche gern und häufig verwendet. Doch zahlreiche Menschen hassen den Geschmack des Krauts. Woran liegt das?
Er polarisiert wie kaum ein anderes Kraut: Entweder man mag Koriander oder man hasst ihn. Diese sechs Dinge sollten Sie über die geliebt-gehasste Gewürzpflanze wissen.
1. Auch die Samen von Koriander können gegessen werden
Koriander (Coriandrum sativum) wird seit Jahrhunderten als Gewürzpflanze verwendet. Die einjährige Pflanze stammt vermutlich aus dem Mittelmeerraum. Sie wird je nach Ort 30 bis 90 Zentimeter hoch und ähnelt mit ihren fedrigen Blättern unserer Petersilie.
Nicht nur Blätter und Stängel finden beim Kochen Verwendung, sondern auch die Samen werden genutzt. Getrocknet und gemahlen sind sie Bestandteil in vielen Gewürzpulvern wie in Curry und Lebkuchengewürz. Man kann damit Brot oder Gebäck würzen oder sie zum Marinieren von Fleisch verwenden. Besonders Schweinefleisch passt zu dem Aroma. Aber auch für süße Speisen sind die Samen dank ihres würzig-süßen Geschmacks sehr beliebt.
2. Warum mögen manche Koriander nicht?
Der Geschmack von Koriander sorgt für Kontroversen. Das Grün schmeckt frisch, aber leicht bitterscharf. Zumindest bei den Menschen, die Koriander lieben. Denn andere empfinden ihn als seifig und verschmähen das Kraut deswegen.
Die unterschiedlichen Geschmäcker sollen angeblich auf einer Variation bestimmter Gene rund um den Geruchssinn beruhen, vor allem des Gens OR6A2. Diese Theorie haben US-amerikanische Forscher in einer Studie von 2012 aufgestellt. Das genannte Gen codiert einen bestimmten Geruchsrezeptor. Dieser soll der Untersuchung zufolge spezielle Aldehyde erkennen, die in Koriander stecken und mit seinem seifigen Aroma in Zusammenhang stehen. Je nach Variation des Gens reagiere der Rezeptor schwächer oder stärker auf das Seifige im Koriander. In der Folge empfindet die Personen den Geschmack des Krauts als angenehm oder als unangenehm.
Diese Hypothese ist allerdings noch nicht hinreichend bestätigt worden. Es ist noch nicht bewiesen, ob Aldehyde den Rezeptor OR6A2 aktivieren können. Darüber hinaus muss es nicht unbedingt heißen, dass jemand Koriander nicht mag, nur weil er seinen Geschmack als seifig empfindet.
Geschmacks- und Erbgutforscher betonen überdies, dass man sich mit der Zeit auch an den Geschmack von Koriander gewöhnen kann. Denn nicht nur die Gene entscheiden darüber, ob man Koriander liebt oder hasst. Auch der kulturelle Einfluss spielt eine Rolle, wie etwa eine Studie aus Toronto zeigt. Für diese wurden mehr als 1.300 Kanadier gefragt, ob sie Koriander mögen oder nicht. Darüber hinaus wurde ihre ethnische Abstammung festgehalten. Es zeigte sich: Unter jenen mit europäischen Wurzeln waren 17 Prozent Korianderhasser. Unter jenen, die aus dem Nahen Osten stammten, wo viel mit Koriander gekocht wird, verabscheuten nur drei Prozent Koriander.
Es gibt sogar einen – wenn auch nicht offiziellen – "Internationalen Ich-hasse-Koriander-Tag". Er findet jedes Jahr am 24. Februar statt und geht auf eine vor rund fünf Jahren gegründete Facebook-Gruppe zurück. Und es gibt sogar passendes Merchandise zu kaufen. Unter anderem eine "I hate Coriander"-Schürze, die wohl jedem klarmacht, welches Kraut der sie tragende Koch nicht verwendet.
3. Koriander kurbelt die Verdauung an
Aber egal, ob einem Koriander schmeckt oder nicht – er hat zumindest einen positiven Einfluss auf den Körper. Bei Völlegefühl und Durchfall kann das Kraut die Beschwerden lindern. Das in ihm enthaltene Öl wirke krampflösend, erläutert das Deutsche Grüne Kreuz. Deshalb ist Koriander auch oft Bestandteil von Medikamenten und Tees gegen Magen- und Darmbeschwerden. Eine ähnliche Wirkung haben übrigens grüner Kardamom, Fenchel und Anis.
4. Koriander hat eine antibiotische Wirkung
Außerdem steckt im getrockneten und frischen Koriander eine Substanz, die auf natürliche Weise antibiotisch wirken soll: Dodecenal. Dieses soll beispielsweise gegen Salmonellen wirksam sein.
5. Koriander beim Kochen als letztes hinzufügen
Bekannt wurde Koriander vor allem als grünes Blatt in asiatischen Gerichten wie Salaten oder Thai-Currys. Doch auch in Spanien wird es in der Küche verwendet. So ist der Hauptbestandteil der berühmten "Mojo verde"-Salsa nichts anderes als ein Gemisch aus Koriandergrün und Petersilie. Wer etwas Neues ausprobieren will, der wagt sich an ein Pesto mit Koriander statt Basilikum.
Egal, welches Gericht Sie mit Koriander kochen: Sie sollten Koriander erst kurz vor dem Servieren zerkleinern und in die Speisen geben. So bleibe das Aroma erhalten, erklärt die Verbraucherzentrale Bayern. Gleiches gilt bei anderen feinblättrigen Kräutern wie Schnittlauch oder Basilikum.
6. Korianderblätter immer frisch verwenden
Erhältlich sind die Samen als Gewürz im Supermarkt. Und auch die Pflanze kann man im Topf im Supermarkt erstehen. Wer gerne mit Koriander kocht, kann aus dem Saatgut Koriander im Garten oder auf dem Balkon selbst züchten. Wichtig ist ein sonniger bis halbschattiger Platz und ausreichend Wasser. Damit kann man schon im Frühjahr beginnen, da die Pflanze auch leichtem Frost standhält.
Die Blätter sollten frisch verwendet werden, da sie so am aromatischsten sind. Kühl und luftdicht an einem dunklen Ort gelagert, halten sich die Koriandersamen jedoch bis zu drei Jahre. Wichtig ist aber, gemahlenen Koriander immer frisch zu kaufen oder selbst zu mahlen, da das Pulver sonst seinen aromatischen Geruch verliert.
- Studie: "A genetic variant near olfactory receptor genes influences cilantro preference" (auf Englisch)
- Studie: "Prevalence of cilantro (Coriandrum sativum) disliking among different ethnocultural groups" (auf Englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- verbraucherzentrale-bayern.de: "Soll man Kräuter und Gewürze mitkochen?"
- Eigene Recherche