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Mal ist es zu viel, dann wieder zu wenig Schaum - und plötzlich läuft das Ganze auch noch über: Beim Einschenken von Hefeweißbier kann man viel falsch machen. Geologieforscher Dr. Hartmut Seyfried hat hierzu zahlreiche Versuchsreihen gemacht. In einer Gaststätte stellt er seine Ergebnisse vor.
Biereinschenken ist eine Wissenschaft für sich
Er ist kein Wirt und auch kein Brauereimeister. Der Mann, der in der Stuttgarter Gaststätte "Rosenau" über die Kunst des richtigen Biereinschenkens spricht, ist ein Spezialist auf dem Gebiet der Geologie und Planetologie. Doch mit den chemischen Vorgängen im Glas kennt sich Seyfried aus. Und er weiß: Das Einschenken eines Hefeweißbiers ist eine Wissenschaft für sich.
Beim Einschenken von Hefeweizen kann man viel falsch machen
Seyfried stellt ein leeres Weizenglas auf ein Podest in der Mitte der Bühne und gießt eine volle Flasche des Gerstensafts senkrecht hinein. "Sehen Sie, wie sich das adiabatisch nach unten fortpflanzt?" Damit will Seyfried sagen, dass man es gerade so nicht macht. Beim Einschenken eines Hefeweizens kann man eben einiges falsch machen.
Gegen zu viel Schaum hilft ein feuchtes Glas
Ein Reiskorn im Bier soll, dem Volksmund nach, das Schäumen kontrollieren. "Ein Mythos", sagt der Fachmann. "Bis das Korn unten ankommt und wirkt, ist das Glas ausgetrunken." Gegen zu viel Schaum helfe nur gut gekühltes Bier und ein feuchtes Glas. Dieses Glas wird nun schräg, beinah senkrecht in der einen Hand gehalten. Mit der anderen Hand schenkt man gut zwei Drittel des Hefeweizens langsam ein.
Die Hefe vom Flaschenboden lösen
"Und immer schön die Hefe am Boden der Flasche nachgießen", mahnt Seyfried. Da müsse man die Bierflasche schon mal kräftiger schwenken. "Als ob Kieselsteine drin wären", heißt die Faustregel. So wird der Rest des Weißbiers erst gut geschwenkt und dann senkrecht eingeschenkt, damit sich eine schöne Schaumkrone bildet.