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Kaffee: Geschichte, Kaffeehäuser und Röstereien


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Kaffee: Geschichte, Kaffeehäuser und Röstereien

Er ist stark und schwarz, er hilft uns in den Tag und er hält den Kreislauf auf Touren - Kaffee ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. wanted.de beleuchtet die Historie des edlen Gebräus und listet für alle Genießer einige interessante Röstereien und Kaffeehäuser auf.

01.10.2012|Lesedauer: 4 Min.
Frank Lansky
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Kaffee war anfangs eine elitäre Angelegenheit – nur gut situierte Bürger und Aristokraten konnten sich das importierte aromatische Getränk leisten. Wahrscheinlich stammt das kosmopolitische Gebräu aus dem heutigen südwestlichen Äthiopien, dem damaligen Königreich Kaffa. Von dort gelangte der Trank vermutlich im 14. Jahrhundert durch moslemische Sklavenhändler nach Arabien. Handelszentrum war die Hafenstadt Mocha, das heutige al-Mukha im Jemen – von hier stammt der Begriff Mokka.

1668 in Hamburg ausgeschenkt

Erstmals tauchte die Bohne in Italien im Jahr 1592 auf, von hier aus eroberte sie Europa. In Hamburg wurde 1668 Kaffee im ehemaligen Rathaus Eimbecksches Haus ausgeschenkt, das im 19. Jahrhundert abbrannte. Wien wurde durch die Belagerung der Türken im 1683 zur europäischen Kaffee-Metropole. >>

Kaffee ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.Vergrößern des Bildes
Kaffee ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. (Quelle: Plum´s Kaffee)

Die Frage, wo das älteste deutsche Kaffeehauses steht, ist nicht klar zu beantworten. So bezeichnet sich das Haus "Zum Arabischen Coffe Baum" in Leipzig als eines der ältesten kontinuierlich betriebene Café-Restaurants Europas. Eröffnet wurde das barocke Haus unter diesem Namen im Jahr 1720, allerdings soll der Vorläufer in städtischen Chroniken schon 1556 erwähnt worden sein.

Der ungewöhnliche Name stammt von einem Fresko über dem Eingang: Ein Araber liegt unter einem Baum und reicht einem Putto – einem kleinen Engel – eine Schale Kaffee, was die Verbindung von Orient und Okzident verdeutlichen soll. Der Legende nach hatte Kurfürst August der Starke eine Liaison mit der Wirtin Johanna Elisabeth Lehmann; der Komponist Robert Schumann traf sich hier zum Stammtisch.

Auch das "Café Prinzess" in Regensburg nimmt den Titel als ältestes Kaffeehaus Deutschlands für sich in Anspruch – >>

es besteht seit 1686 und belieferte unter anderem die Grafen von Thurn und Taxis. Dass hier die Kaffeekultur blühte, ist kein Wunder: Zum immerwährenden Reichstag des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen trafen sich Kurfürsten und Fürsten zur großen Politik im Hinterzimmer bei einer Kanne Kaffee.

Kaffee-Prunk in Budapest, Venedig und Wien

Kaffeehäuser waren schon immer die Treffpunkte der Denker und Lenker – und das in ganz Europa. Die Krone der Kaffee-Kultur ist das "Café New York" in Budapest: Das 1894 von einer amerikanischen Lebensversicherung gebaute Haus zeugt von der Pracht der KuK-Monarchie an der Donau, es ist seit Jahrzehnten eine Institution in der ungarischen Hauptstadt. Der Flair des Hauses mit seinem Stuck, den hohen Decken und den edlen Lüstern ist unbeschreiblich. Edler Prunk, Gold, Marmor, gedrechselte Säulen: Der Reiseführer-Verlag U City Guides hält das "New York" für das schönste Café-Haus der Welt. Dem kann wanted.de nur zustimmen.

Auf Rang zwei im Ranking von U City Guides landete das "Caffe Florian" in Venedig. Das historische Haus hinter den Arkaden auf der Piazza San Marco erstrahlt in goldenem Prunk und hat schon in einigen Filmen als Kulisse gedient, es ist mit dem Baujahr 1720 das älteste Café in Venedig. Einen besonderen Charme strahlt das "Florian" im Winter aus, wenn die Touristenströme abebben und die überschwemmte Stadt ihren melancholischen Charme zeigt - dann ist das Café besonders einladend und heimelig.

Prominente Gäste

In punkto Flair steht das "Café Central" im Wiener Palais Ferstel in nichts nach: Das Dritte im Ranking lockt seit 1876 Literaten und Intellektuelle an, hier gingen der Schriftsteller Arthur Schnitzler, Sigmund Freud oder der russische Revolutionär Leo Trotzki ein und aus. >>

Natürlich brauchen die edlen Kaffeehäuser auch den richtigen Rohstoff – tatsächlich ist Kaffee erstaunlich vielfältig, was aber in Zeiten des Industriekaffees die wenigsten Verbraucher wissen. Die Marke für die Massen ist die Sorte "Robusta", die für Instant-Kaffee verwendet wird. "Arabica" ist die edlere Variante, die berühmteste äthiopische Sorte heißt "Harrar", Feinschmecker loben ihren spritzigen Einschlag; auch "Äthiopia Kebado" überzeugt die Genießer.

Doch es geht noch besser: Eine besonders edle Sorte stammt wegen der idealen Wetterbedingungen aus Hawaii. Der Südseekaffee schmeckt fruchtig mit leicht süßen Nussnoten. Die beste Bohne von dort heißt "Kona" und ist pur kaum zu bekommen. Kenner zählen "Jamaica Blue Mountain" zu den besten Kaffees der Welt, deswegen ist er auch der teuerste von allen. Diese Sorte wächst in Höhenlagen zwischen 500 und 1600 Metern, das Aroma ist leicht süßlich mit zarter Säure. Sehr bekömmlich ist auch die Sorte "Mexico Maragogype".

Kleine, aber feine Röstereien

Genießer ordern sich die ganz besondere Kaffeebohne am besten von kleinen Röstereien – davon gibt es in Deutschland noch rund 360. Die älteste deutsche Rösterei ist "Plum’s" in Aachen. Im Jahr 1820 gründete Xavier Plum sein Unternehmen, seitdem steht der Begriff in der ganzen Region für edlen Kaffee aus der Manufaktur.
In München überzeugt die Rösterei "Supremo" die Genießer, die Auswahl ist enorm. Mehrere Sorten und Führungen bietet auch die Rösterei "Münchhausen" in Bremen an. Spezialitäten verkauft auch die Hamburger "Speicherstadt Kaffeerösterei". All diese Manufakturen verkaufen in kleiner Auflage Kaffee, dessen Qualität sich von der industriellen Massenware abhebt. Jeder Schluck schmeichelt dem Gourmet – überzeugen Sie sich selbst und schauen Sie sich einige interessante Kaffeeröstereien und Kaffeehäuser in unserer Foto-Show an.

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