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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zwölf Produkte im Test Sind vegane Fischstäbchen besser als normale?
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat pflanzliche Alternativen für Fisch einem Marktcheck unterzogen. Sie seien zwar gut für die Umwelt, dafür stimmten oft einige andere Aspekte nicht.
Immer mehr Menschen ernähren sich vegan oder vegetarisch. Der Handel hat sich mittlerweile darauf eingestellt und bietet viele pflanzliche Alternativen zu Fleisch. Und auch Ersatzprodukte für Fisch werden zunehmend beliebter. Einige dieser hat die Verbraucherzentrale Hamburg genauer unter die Lupe genommen. Demnach sind Fischstäbchen, Lachs und Thunfisch in der veganen Variante zwar gut für die Umwelt, sie haben aber eine nur mittelmäßige Nährstoffbilanz und sind oft teuer.
Das ist bei veganen Fischstäbchen besser
Die Verbraucherzentrale untersuchte insgesamt zwölf Produkte. Darunter waren sieben Artikel, die eine Variante von Fischstäbchen darstellen, jeweils einmal pflanzliche Fischfingers, Räucherlachs und Lachsfilet und zweimal veganer Thunfisch.
Der Vorteil dieser pflanzlichen Produkte im Vergleich zum echten Fisch ist, dass ihre Inhaltsstoffe meist aus Europa kommen. Die für den Marktcheck analysierten Produkte bestehen aus Möhren, Schwarzwurzel, Jackfrucht, Soja-Tofu oder Weizeneiweiß. Nur die Jackfrucht kommt nicht aus Europa. Die anderen Hauptzutaten stammen teilweise sogar direkt aus Deutschland oder den angrenzenden Nachbarländern.
Fisch hingegen werde auch mal im weit entfernten Pazifik gefangen, so Jana Fischer von der Verbraucherzentrale Hamburg. "Kürzere Transportwege verringern den Kohlendioxidausstoß und bremsen den Klimawandel." Zugleich könnten die Alternativprodukte helfen, das ökologische Gleichgewicht der Meere wiederherzustellen. Vielerorts sind die natürlichen Fischbestände dramatisch geschrumpft.
Nährwerte schlechter als bei Fisch
Hinsichtlich der Nährwerte von Fisch-Alternativen müssen Verbraucher jedoch Abstriche machen. In der Regel enthalten die Ersatzprodukte weniger Protein als die Originale. Die "Fisch vom Feld Veggie Stäbchen" von Frosta etwa liefern laut der Analyse nur gut halb so viel Eiweiß wie herkömmliche Fischstäbchen. Lediglich die "Vegane Knusprige Stäbchen Fisch-Art" von Vivera und "Vantastic Fish Fingers" von Rodag Food mit der Hauptzutat Weizen- oder Sojaprotein reichen in Sachen Eiweißgehalt an das Fisch-Referenzprodukt heran.
Generell fällt der Proteinanteil deutlich geringer aus, wenn Möhren oder Jackfruit als Grundzutat dienen. Am wenigsten Eiweiß von den überprüften Fisch-Alternativen enthalten mit 0,8 und 1,6 pro 100 Gramm die Produkte "Räucher Lax" und "Tunefish" von Rice Up. Das ist rund 95 Prozent weniger Protein als Lachs oder Thunfisch normalerweise liefern.
In Fisch stecken darüber hinaus wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Die meisten Alternativprodukte enttäuschen auch in diesem Punkt. Bei sieben der zwölf untersuchten Produkte steht vor allem Sonnenblumenöl in der Zutatenliste, was in Bezug auf die Fettsäurezusammensetzung eine schlechte Wahl ist. Deutlich besser sind laut den Verbraucherschützern Raps- oder Leinöl, die ein ausgewogeneres Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren besitzen.
Auch beim Salzgehalt haben die veganen Produkte oft das Nachsehen. Insbesondere die Fischstäbchen enthalten oft deutlich mehr Salz als die Standardvariante aus Alaska-Seelachs. In den "Vivera Vegane Knusprige Stäbchen Fisch-Art" steckt etwa 78 Prozent mehr Salz als in herkömmlichen Fischstäbchen, in den "Vantastic Fish Fingers" 67 Prozent.
Fisch-Alternativen meist teurer als Fisch
Ein weiterer negativer Punkt der Fischalternativen ist der Preis: Oft sind sie teurer als Fisch. Die acht Fischstäbchen-Alternativen in der Stichprobe sind im Durchschnitt gut 50 Prozent teurer als die normalen Fischstäbchen eines Markenherstellers. Sogar mehr als doppelt so viel muss man für das im Verhältnis teuerste Produkt, die "ProLaTerre Veganen Fischstäbchen" von SoFine Foods, bezahlen.
Die "Vischstäbchen" von Vegafit und die "Greenlegend Vegane Fisch Stäbchen" von Allfein Feinkost kosten rund 80 Prozent mehr. Alle drei Produkte enthalten laut Verbraucherzentrale in erster Linie kostengünstige Hauptzutaten wie Wasser, Weizenmehl oder Weizengluten, bei den Stäbchen von ProLaTerre allerdings in Bio-Qualität. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass Verbraucher trotz preiswerter Inhaltsstoffe für Veggie-Essen mehr Geld auf den Tisch legen müssen", ärgert sich Verbraucherschützerin Fischer. Das schaffe einen falschen Kaufanreiz.