HL Markt, Co op und Co. Erinnern Sie sich noch an diese Supermarktketten?
Heute regieren Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co. die Einkaufslandschaft. Doch erinnern Sie sich noch an Märkte wie Plus, MiniMal oder Sky?
Egal, ob Wocheneinkauf oder nur die fehlenden Eier für den Kuchen: Supermärkte und Discounter gehören zum Alltag dazu. Allerdings gab es in Deutschland einst eine große Vielfalt an Märkten, die mittlerweile deutlich geschrumpft ist. Jüngster Schwund: die Supermarktkette Real. Im Frühjahr 2024 sollen die letzten Filialen schließen.
Welche Läden bereits das Zeitliche gesegnet haben, zeigt Ihnen unser Überblick:
HL Markt: 1965 gegründet, 2006 zu Rewe umgewandelt
Ursprünglich gehörten die HL Märkte zur Leibbrand-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg. Bereits 1961 besaß Hugo Leibbrand in Hessen eine Großhandlung. Sein Sohn Willi Leibbrand wollte jedoch expandieren und eröffnete 1965 in Frankfurt am Main den ersten Supermarkt mit dem Namen HL Markt mit den Initialen seines Vaters Hugo Leibbrand.
Später gründete Leibbrand auch Penny, MiniMal und Toom und ging schließlich eine Partnerschaft mit Rewe ein. So wurden im Zuge einer Umstrukturierung alle HL Märkte 2006 zu Rewe-Filialen.
MiniMal: Gleiches Schicksal wie HL Märkte
Viele erinnern sich wahrscheinlich auch noch an den grün-roten Schriftzug MiniMal und die vielen Strichmännchen: Auch dieser Supermarkt gehörte einst zur Leibbrand-Gruppe und wurde schließlich von Rewe übernommen.
Der Umstrukturierung 2006 fielen auch die MiniMal-Filialen zum Opfer. Ab Ende September 2006 wurden alle MiniMal-Geschäfte einheitlich auf Rewe-Märkte umgestellt.
Co op: Nicht die Schweizer Supermarktkette
Obwohl der Name ähnlich ist, hat Co op nichts mit der Schweizer Supermarktkette zu tun. Auch in Deutschland gab es einst einen Supermarkt mit dem Namen Co op, der jedoch bereits 1989 nach einem Finanzskandal zerschlagen wurde. Ein Teil der Handelskette ging später in Edeka Nord über.
Kaiser's Tengelmann: Auf Rewe und Edeka verteilt
Kaiser's Tengelmann gab es noch bis vor wenigen Jahren: Erst 2017 wurde das Unternehmen an Edeka verkauft. Edeka wiederum verkaufte einige Filialen weiter an Rewe. Einige ehemalige Filialen von Kaiser's Tengelmann sind daher heute zu Edeka-Märkten geworden, andere zu Netto Marken-Discounts.
Weil die Umbaumaßnahmen für Rewe deutlich aufwendiger waren, zogen sie sich einige Zeit, sodass zuletzt noch vereinzelte Filialen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bestanden.
Spar: Nur noch in Österreich oder Belgien vertreten
Rund 50 Jahre lang gehörte Spar zu den wichtigsten Supermärkten in Deutschland. 2005 wurde die Kette allerdings von Edeka übernommen, nach und nach wurden die Märkte zu Edeka-Filialen. Heute gibt es zwar noch Spar-Märkte, allerdings nur noch im Ausland wie in Österreich, Spanien oder Belgien.
Plus: Einst einer der größten Discounter Deutschlands
Kennen Sie noch den Werbespruch "Hier wohnen die kleinen Preise"? Damit wurde einst für Plus geworben. Die ersten Plus-Discounter gab es bereits in den 1970er-Jahren. Mit mehr als 2.000 Filialen zählte Plus schließlich zu den größten Discountern in Deutschland.
2010 war damit Schluss: Edeka übernahm die Kette und formte die Filialen zu Netto Marken-Discounts um. Übrigens steht der Name Plus für "Prima leben und sparen".
Sky: Norddeutschland musste Abschied nehmen
Sky-Supermärkte waren vor allem in Norddeutschland vertreten, wo sie eine lange Tradition hatten. Seit der ersten Filialeröffnung 1974 gab es die Märkte in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Kurz expandierte der Konzern sogar nach Baden-Württemberg und Bayern.
Bis die Rewe-Gruppe im Norden ihr Vertriebsnetz ausbauen wollte: 2017 wurde sowohl das Sortiment angeglichen als auch die ersten Märkte umgeflaggt. Bis Mitte 2019 sollte der Prozess abgeschlossen sein, mittlerweile sind alle Sky-Märkte Rewe-Filialen gewichen.
Mit dem Supermarkt verschwand auch die Eigenmarke "Coop Feine Lebensmittel" aus den Regalen, stattdessen füllen nun Rewe-Eigenmarken die Supermärkte.
Real: "Einmal hin, alles drin" – damit ist bald Schluss
Real entstand 1992 aus dem Zusammenschluss mehrerer Ketten wie divi, basar und Continent und gehörte zum Metro-Konzern. Der bekannte Werbeslogan "Einmal hin, alles drin" ist gleichermaßen Geschäftsprinzip: Hier gibt es nicht nur Lebensmittel, sondern auch Sportartikel, Haushaltswaren und sogar Spielzeug und Kleidung.
Allerdings: Seit den 00er-Jahren stiegen die Umsätze nicht weiter an, die Metro-Gruppe machte Verluste und verkaufte seit 2006 zahlreiche Real-Märkte. 2018 wurden alle Real-Filialen verkauft und größtenteils unter Kaufland und Edeka aufgeteilt. Immer mehr Real-Märkte werden seither zu Kaufland, Edeka oder auch Marktkauf-Filialen umgebaut. Die letzten Läden werden im Frühjahr 2024 verschwinden.
- businessinsider.de: "8 Supermärkte und Läden aus eurer Kindheit, die es heute nicht mehr gibt"
- merkur.de: "Das wurde aus den vergessenen Supermarkt-Ketten von früher"
- 24rhein.de: "HL, Minimal und Co.: 12 Supermärkte, die es heute nicht mehr gibt"
- lebensmittelzeitung.de: "Rewe testet Umflaggung von Sky"