Versteckte Funktion Was der Tara-Knopf auf Ihrer Waage wirklich kann
Wer eine Waage benutzt, trifft häufig auf den Begriff "Tara". Er bezeichnet eine Funktion, die hilft, genau zu bestimmen, was wirklich gewogen wird.
Sei es beim Kochen, im Supermarkt oder beim Verpacken von Paketen – wer eine Waage benutzt, kennt den Begriff "Tara" auf der Tastatur. Bei modernen Waagen ist die Tara-Funktion ein wesentliches Merkmal. Aber was bedeutet die Bezeichnung und woher kommt sie?
Das Taragewicht beschreibt das Gewicht einer Verpackung oder eines Behälters ohne Inhalt. Zieht man die Tara von der Bruttomenge ab, erhält man die Nettomenge eines Produkts. Bei manchen Waagen lässt sich dieses Gewicht speichern, etwa, wenn immer dieselbe Verpackung beim Wiegen genutzt wird. Dies wird dann jedes Mal automatisch abgezogen. Gibt es keinen sogenannten Taraspeicher, muss beim Wiegen das Gewicht auf null gestellt werden. Dazu gibt es die Taste mit der Bezeichnung "Tara" oder manchmal auch "Tare".
Aus dem Arabischen
Der Begriff leitet sich vom arabischen Wort "tarh" ab, das so viel wie Abzug oder Subtraktion bedeutet. Daher kommt auch die Bezeichnung "austarieren". Um das Jahr 1400 gelang der Begriff aus der Kaufmannssprache über Italien nach Deutschland.
Die Eichvorschrift in Paragraf 380 des deutschen Handelsgesetzes legt fest, dass die Tara bei Produkten vom Gesamtgewicht abgezogen wird. Das Taragewicht muss daher bekannt sein. Dafür gibt es verschiedene Berechnungsmethoden:
- Die Effektivtara: bezeichnet das exakt gemessene, tatsächliche Verpackungsgewicht.
- Die Stücktara: bezeichnet ein festgelegtes Gewicht für eine Verpackungseinheit, zum Beispiel für Säcke oder Körbe.
- Die Prozenttara: bezeichnet einen standardisierten Prozentsatz vom Bruttogewicht. Dieser wird bei einigen Produkten im Einzelhandel festgelegt.
- dwds.de: "Tara, die"
- gesetze-im-internet.de: "Handelsgesetzbuch § 380"
- c.wgr.de: "Ausbildung im Einzelhandel"