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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Erst vor 54 Jahren eingeführt Schon gewusst? Deshalb sind Tennisbälle gelb
Gelbe Bälle sind für Tennisfans heute selbstverständlich, doch ihre Einführung markierte einen Wendepunkt in der Sportgeschichte.
Im Sport gibt es einige Selbstverständlichkeiten – wie etwa, dass ein Fußballspiel in der Regel 90 Minuten dauert oder ein Tennisball gelb ist. Doch das war nicht immer so: Bis 1970 waren sie nämlich weiß. Warum wird heute nicht mehr mit weißen Bällen gespielt?
Die Geschichte des gelben Tennisballs hat mehrere Stränge – einer davon beginnt vor etwa 50 Jahren an der Technischen Universität Braunschweig. Dort führten Wissenschaftler Versuche zur Reaktionsgeschwindigkeit bei optischen Reizen durch. Genutzt wurden auch die damals üblichen weißen Tennisbälle. Dabei zeigte sich, dass diese nicht ideal sind.
Ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Psychologie, Physik, Fotogrammetrie und Kartografie sowie dem Institut für Leibesübungen verglich weiße Bälle mit andersfarbigen Exemplaren. Es zeigte sich bald, dass die gelben Bälle deutlich besser wahrnehmbar waren – insbesondere im peripheren Blickfeld des menschlichen Auges. Die Vorteile dieser leuchtenden Farbe wurden auch in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tennis-Bund (DTB) und der Firma Dunlop untersucht und bestätigt.
Gelbe Bälle sind im Fernsehen besser sichtbar
Hinzu kam noch ein weiterer Punkt: die Einführung des Farbfernsehens. Die gelben Bälle boten einen guten Kontrast und bessere Sichtbarkeit. Organisatoren und Fernsehsender waren daran interessiert, dass die Übertragungen leicht zugänglich waren. Bei der Deutschen Tennis-Meisterschaft 1970 wurde die neue Farbgebung erstmals öffentlich vorgestellt. 1972 übernahm schließlich die International Tennis Federation (ITF) den gelben Ball offiziell ins Regelwerk, womit dieser den weißen Ball endgültig ablöste.
Auch die Turniere der World Championship Tennis-Serie des früheren Profis Mike Davies spielten eine Rolle: Die Konkurrenz zum ATP-Turnier setzte auf bunte Kleidung und Regeländerungen, um den Sport für die breite Masse attraktiver zu machen. Farbige Bälle passten da gut ins Konzept.
Ein Turnier tanzt aus der Reihe
Doch beim traditionsreichen Turnier in Wimbledon änderte sich zunächst nichts: Hier hielten die Organisatoren noch jahrelang an der "Alles in Weiß"-Regel fest – nicht nur bei Kleidung, sondern auch bei den Tennisbällen.
Obwohl das Turnier bereits 1967 erstmals in Farbe ausgestrahlt wurde, dauerte es bis 1986, ehe Wimbledon ebenfalls auf gelbe Bälle umstieg. So gewann Boris Becker noch 1985 seinen ersten Grand-Slam-Titel mit weißen Bällen.
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- magazin.tu-braunschweig.de: "50 Jahre gelber Tennisball: Ein besonderes Jubiläum der Sportgeschichte"
- tennismagazin.de: "Warum ist der Tennisball eigentlich gelb?"