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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schnell handeln Im Eis eingebrochen: Wie ich mich selbst oder andere rette
Der Winter ist da und die Gewässer frieren zu. Doch das Eisvergnügen kann schnell zur Gefahr werden.
Wenn im Winter Teiche und Seen zufrieren, ist das die beste Gelegenheit zum Schlittschuhlaufen oder Eisangeln. Damit der Winterspaß nicht lebensgefährlich wird, muss die Eisschicht allerdings dick genug sein, um das Gewicht eines Menschen zu tragen. Was ist zu tun, wenn jemand im Eis einbricht oder Sie sogar selbst in Gefahr geraten? t-online hat zusammengefasst, wie man Eingebrochene rettet.
Erste Schritte zur Rettung von Land aus
Sie sehen einen Menschen in Gefahr? Dann sollten Sie sofort und grundsätzlich als Allererstes die 112 anrufen, rät die Feuerwehr Ahrweiler. Denken Sie an die richtige Ortsangabe und, sofern genug Menschen vor Ort sind, organisieren Sie einen Einweiser für die Rettungskräfte für die beste Zufahrt zum Gewässer.
Nicht immer ist das Eis tragfähig genug, um darauf zu laufen. Daher ist es wichtig, die Rettung zunächst vom sicheren Ufer aus zu versuchen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG empfiehlt, dem Verunglückten Hilfsmittel wie Bretter, Leitern oder Ähnliches zuzuwerfen. "Noch besser wäre ein Rettungsball oder Rettungsring mit Leine", raten die Experten.
Rettungsversuch auf dem Eis
Wenn der Verunglückte nicht selbstständig aus dem Wasser kommt, müssen Sie ihm vielleicht auf dem Eis zur Hilfe kommen. Dabei sollten Sie sich nie stehend der Einbruchstelle nähern. "Schieben Sie sich liegend, möglichst mit ausgebreiteten Armen, zum Eisloch vor", rät die DLRG. Wenn etwas in der Art eines großen Brettes – eine Türe oder Ähnliches – vorhanden ist, können Sie sich darauf liegend an den Verunglückten heranschieben.
Wenn der Verunglückte unter das Eis geraten ist
In diesem Fall wird eine Rettung deutlich schwieriger und ungewisser. Hier könnte man versuchen, eine dünne Eisdecke zu zertrümmern, um einen Ausstieg zu ermöglichen. Vorsicht beim Tauchen: "Das Tauchen unter das Eis bei fließenden Gewässern ist äußerst lebensgefährlich", warnen die Lebensretter.
Die größte Gefahr bei einem Eiseinbruch ist Unterkühlung, die je nach Wassertemperatur und Gesundheitszustand des Betroffenen schon nach wenigen Minuten eintritt. Beim Eintauchen ins eiskalte Wasser erfährt der Verunglückte zunächst einen Kälteschock. In den folgenden fünf bis 30 Minuten versagen Nerven, Muskulatur und Gelenke. Schwimmen wird schwierig bis unmöglich. Insbesondere der Verlust von Fein- und Grobmotorik der Hände schränken die Möglichkeiten der Selbstrettung ein oder machen diese unmöglich. Darauf folgen Störungen des Kreislaufs, Herzstillstand, Bewusstlosigkeit und schließlich der Ertrinkungstod.
Was, wenn ich selbst in Gefahr bin?
Sie sind auf dem Eis unterwegs und es kracht? Die Feuerwehr Ahrweiler rät: "Wenn es knackt und Wasser an die Oberfläche tritt, sofort mit dem Bauch flach aufs Eis legen, um das Gewicht besser zu verteilen. Dann schafft man es eventuell noch kriechend zum Ufer."
Hierbei sollte als Rückweg möglichst der Hinweg dienen. Das Kriechen sollte dabei auch möglichst langsam und gleichmäßig erfolgen. Ruckartige Bewegungen können das Eis brechen lassen.
Kommt es tatsächlich zum Schlimmsten und Sie brechen ein, dann am besten sofort laut um Hilfe rufen, sagen die Retter. Versuchen Sie sich am Rand der Bruchstelle festzuhalten und wenn möglich auf dickerem Eis herauszuziehen. Bricht das Eis beim Versuch, darauf zu klettern, weiter, arbeiten Sie sich langsam Richtung Ufer vor, indem Sie mit Ellenbogen oder Fäusten die Eisfläche zerschlagen.
Wie rette ich einen Hund?
Auch wenn Tiere im Eis einbrechen, zum Beispiel beim Herumtollen Ihr Hund, sollte sofort die Feuerwehr gerufen werden. In manchen Großstädten gibt es ein spezielles Tierrettungsfahrzeug der Feuerwehr. Bei aller Tierliebe sollten Sie aber immer darauf achten, selbst nicht in Gefahr zu geraten, schreibt die Ahrweiler Feuerwehr: "Tiere können sich oft selbst retten, deshalb nicht sofort in Panik geraten."
Außerdem gilt: Nicht mit bloßen Händen retten, sondern zum Beispiel die Leine wie ein Lasso einsetzen.
- DLRG: "Rettung aus dem Eis"
- feuerwehr-ahrweiler.de: "Was kann ich tun, wenn ich oder andere im Eis eingebrochen sind?"