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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wieso sagt man ...? "Beleidigte Leberwurst"
Nicht nur auf dem Brot ist sie der Renner. Anscheinend kann sie auch Gefühle zeigen. Oder warum spricht man von der "beleidigten Leberwurst"?
Die Leberwurst feiert eine Renaissance. Nicht zuletzt durch ihre vegane Alternative erfreut sie sich seit einigen Jahren größerer Beliebtheit. Das Original wird beim Abendbrot ebenfalls häufiger aufgetischt.
Auch sprichwörtlich ist die graue Wurst in aller Munde. Denn ist eine Person besonders und häufig auch grundlos eingeschnappt, ist schnell von einer "beleidigten Leberwurst" die Rede. Wie so viele Redewendungen geht auch diese auf das Mittelalter zurück.
Denn damals ging man davon aus, dass die Lebenssäfte in der Leber gespeichert werden. Diese seien für die Emotionen und Verhaltensweisen von Personen zuständig, war sich die damalige Krankheitslehre sicher.
Ist jemand also in einem besonderen Maße emotional, ist dies auf die Leber zurückzuführen. Da neue Erkenntnisse mit der Zeit aufzeigten, dass diese Vorstellung nicht richtig ist, dichtete man die Wurst hinzu. Somit lebt die mittelalterliche Krankheitslehre bis heute in unserem Sprachgebrauch weiter.
Format "Wieso sagt man ...?"
"Alter Schwede", "Ich glaub’ mein Schwein pfeift", "Holla, die Waldfee": Hinter vielen Redewendungen stecken faszinierende Geschichten. In dem Format "Wieso sagt man ...?" wollen wir Ihnen die Vielfalt unserer Sprache näher bringen. Wir zeigen Ihnen, wo die bekanntesten Redewendungen der deutschen Sprache ihren Ursprung haben und was sie wirklich bedeuten.
- geo.de: "Beleidigte Leberwurst", (Stand: 01.02.2023)
- Eigene Recherche