Namensliste veröffentlicht Das sind die Trends bei den Vornamen
Ein Name, der seit zehn Jahren zu den beliebtesten Babynamen gehört, ist nun aus den Top Ten geflogen. Dafür ist ein alter Bekannter zurück. Welche Art von Vornamen sind derzeit in?
Genau wie im Vorjahr haben Eltern im Jahr 2021 ihre Babys am häufigsten Emilia und Noah genannt. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag bekannt. Und auch auf den anderen Plätzen der Top Ten der Vornamen für Kinder gab es wenig Bewegung.
So entsprechen die zehn beliebtesten Mädchennamen 2021 genau jenen von 2020. Einzig ihre Positionierung in den Top Ten haben sie ein wenig getauscht. So ist etwa Sofia von Platz 4 auf Platz 3 vorgerückt, Emma dafür von Platz 3 auf Platz 4 gerutscht.
Zwei Jungennamen haben die Top Ten verlassen
Bei den Jungennamen hat Ben, der seit 2011 durchgängig in den Top Ten vertreten war, diese verlassen. 2020 war er noch auf Platz 5, ein Jahr zuvor sogar auf dem zweiten Platz. Auch der Name Henry gehört 2021 nicht mehr zu den zehn populärsten Jungennamen.
Dafür erfreuen sich die Namen Luca (Platz 6) und Emil (Platz 8) größerer Beliebtheit. Luca war 2012 auf dem Spitzenplatz, verließ 2017 aber die Top Ten. 2020 lag er auf dem 14. Platz. Emil hatte 2020 die Top Ten mit dem elften Platz knapp verpasst.
Die beliebtesten Babynamen 2021
Mädchennamen | Jungennamen |
---|---|
1. Emilia | 1. Noah |
2. Hannah/Hanna | 2. Matt(h)eo/Mat(h)eo |
3. Sophia/Sofia | 3. Leon |
4. Emma | 4. Finn |
5. Mia | 5. Paul |
6. Mila | 6. Luca/Luka |
7. Lina | 7. Elias |
8. Ella | 8. Emil |
9. Klara/Clara | 9. Felix |
10. Lea/Leah | 10. Louis/Luis |
Das sind die Trends der Babynamen 2021
Folgende Trends sind bei den Babynamen zu erkennen:
- weich klingende Vornamen, die bei den Mädchen meist auf -a enden
- kurze Namen, oft Kurzformen
- zeitlose Namen
- positive Namen
In den Listen zeige sich eine "Mischung aus Zeitlosigkeit und Zeitgeist", erklärte die GfdS. Auf der einen Seite gebe es mit Emma, Mia, Leon und Paul Namen, die schon seit vielen Jahren auf den ersten Plätzen zu finden sind. Andererseits seien dort Trendnamen wie Mila, Lina, Finn und Emil anzutreffen.
Unter den beliebtesten weiblichen Babynamen befinden sich viele Kurzformen von eigentlich längeren Namen – beispielsweise Mia (statt Maria), Lina (statt Angelina) oder Mila (statt Ludmilla). "Hier hat sich die Kurzform zu einem eigenen Namen entwickelt", erklärt GfdS-Geschäftsführerin Andrea Ewels.
Auch seien viele traditionelle Namen unter den Top Ten, wie etwa Hanna oder Clara. "Die beliebten weiblichen Namen sind außerdem alle mit einer positiven Botschaft verbunden", sagt Ewels. Emilia bedeute beispielsweise "die Fleißige", Mia stehe für "Gottesmutter" oder Clara sei "die Strahlende".
Viele der Jungennamen seien ebenfalls positiv besetzt, wie etwa Felix ("der Glückliche"), Mattheo ("Geschenk Gottes") oder Luka ("der Leuchtende"). Zwei Namen der männlichen Top Ten hätten eher einen Bezug zu Kampf und Kraft, nämlich Leon ("Löwe") und Louis ("berühmter Kämpfer"). Lautlich seien die Jungennamen etwas unterschiedlicher als die Mädchennamen, dennoch dominierten auch hier kurze, teils sogar einsilbige Namen, wie die GfdS erläuterte.
Vornamen 2021: Es gibt regionale Unterschiede
Bei den besonders in Norddeutschland beliebten Namen wie Finn und Fiete, Ida und Frieda sei nach wie vor die Nähe zu den skandinavischen Staaten spürbar, erklärte Ewels. Der Süden sei dagegen mit Namen wie Maximilian oder Marie eher traditionell geprägt. Bei Jungen ist der regionale Unterschied beim Namen Fiete am größten. Im Norden belegt er Platz acht, im Süden Platz 239.
Die GfdS wertete für ihre Rangliste die Daten aus 700 deutschen Standesämtern aus. Es seien über eine Million Einzelnamen übermittelt worden, darunter 65.000 verschiedene. "Damit sind fast 93 Prozent aller im vergangenen Jahr vergebenen Vornamen erfasst", heißt es von der Gesellschaft.
Neben der GfdS gibt auch der norddeutsche Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld jedes Jahr sein Ranking der beliebtesten Vornamen bekannt. Bei ihm lagen 2021 Emilia und Matteo vorne. Für die Statistik hatte Bielefeld nach eigenen Angaben Daten aus 433 Städten ausgewertet. Zwei Drittel der Daten kommen demnach von Standesämtern und der Rest aus Babygalerien von Geburtskliniken.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP
- Gesellschaft für deutsche Sprache