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"Bares für Rares": Forsche Kandidatin weist Händler zurecht – "Falsch!"


Energischer Auftritt
Forsche "Bares für Rares"-Kandidatin weist Händler zurecht


Aktualisiert am 13.04.2022Lesedauer: 4 Min.
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"Bares für Rares": Die Händler haben es manchmal mit schlagfertigen Kandidaten zu tun.Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares": Die Händler haben es manchmal mit schlagfertigen Kandidaten zu tun. (Quelle: ZDF/Frank Dicks)

Mutter und Tochter aus Oberhausen bringen ein exquisites Schmuckstück zu "Bares für Rares". Moderator Horst Lichter bemerkt direkt das Temperament der Tochter – das auch die Händler zu spüren bekommen.

Als Moderator Horst Lichter das Mutter-Tochter-Gespann Margret und Kirsten Rosenkiewicz bei "Bares für Rares" begrüßt, möchte er direkt von der Tochter wissen, was sie beruflich macht. "Ich arbeite in einem Ingenieurbüro und wir sorgen dafür, dass die Emscher, die als Abwasserkanal bekannt ist, wieder ein reines Gewässer werden wird, indem wir das Abwasser in einen großen Kanal leiten und von da in die Kläranlage", gibt sie bereitwillig Auskunft.

"Hast du noch mehr von der Sorte?"

"Aha, das ist ja ein ganz wichtiger Beruf", findet Lichter. "Ja und interessant. Man hat ja keine Ahnung, was unter der Straße, unter dem Kanaldeckel so los ist", plaudert Rosenkiewicz munter aus. Und auch Lichter kommt in Plauderlaune. "Eine kleine nutzlose Info am Rande: Es gibt ja in Köln tatsächlich mehr Ratten als Einwohner. Ich bleib hier oben!", scherzt er und fragt die Mutter, die bereits Rentnerin ist: "Hast du noch mehr von der Sorte? Ähnlich temperamentvoll?"

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"Ja, ich habe noch eine Tochter. Die ist etwas älter, aber anders. Ruhiger", sagt sie. Daraufhin wendet sich Lichter dann dem Schmuckstück zu, das die beiden mitgebracht haben. "Das ist ein Erbstück von meiner im letzten Jahr verstorbenen Tante. Ich finde es eigentlich auch ganz nett, allein es ist Weißgold und das ist nicht unbedingt meine Welt", erklärt die Tochter.

"Es ist ein Teppicharmband", weiß Schmuckexpertin Wendela Horz und beginnt daraufhin mit ihrer Expertise. "Das Interessanteste ist das Muster. Es verrät uns etwas über den Entstehungszeitraum, die 1970er Jahre", stellt sie fest. 1976 habe es laut Horz eine aufsehenerregende Kollektion von Yves Saint Laurent gegeben, die von Webarbeiten aus Nordamerika inspiriert wurde.

Wunschpreis: 1.668,45 Euro

"Charakteristisch sind die Rauten und die Treppenlinien, die beim Weben entstehen und das ist hier im Schmuck mit aufgenommen worden", erklärt sie. Entstanden sei das Armband aus 585er Gold in den USA. Nach ihrem Wunschpreis gefragt, sagt Rosenkiewicz ohne zu zögern: "1.668,45 Euro."

"Das ist mal eine original vernünftige Beschreibung für den Preis", staunt Lichter. "Das ist der aktuelle Goldankaufspreis bei einem Internethändler heute früh. Es sind 57,23 Gramm", begründet die Tochter ihre Preisvorstellung. Horz muss sie allerdings berichtigen. "Bei den Kommastellen sind wir ein bisschen unterschiedlicher Meinung. Auf der geeichten Waage hat es 57,17 Gramm", korrigiert sie.

"Je nach Ankäufer kommt man damit auf irgendetwas zwischen 1.650 und 1.680 Euro. Meine Schätzung liegt aber über dem Goldwert bei circa 1.900 Euro", verkündet die Goldschmiedin. "Super, können wir gut gebrauchen. Meine Mama hat ihr Auto geschrottet und das ist eine kleine Finanzspritze für ein neues Auto", verrät Rosenkiewicz. "Ach, das ist aber lieb. So sind die Töchter", schwärmt Lichter und überreicht dem Duo die Händlerkarte.

Forsche Kandidatin weist Händler zurecht

"Wir haben auch für Sie noch ein bisschen Bargeld im Portemonnaie" – mit diesen Worten begrüßt Auktionator Wolfgang Pauritsch die beiden Frauen im Händlerraum. "Das hoffe ich aber doch stark, das ist Sinn und Zweck meines Hierseins", entgegnet Rosenkiewicz schlagfertig.

"Nur ob das Bisschen reicht, das weiß ich nicht, denn Sie haben ja schon ordentlich was mitgebracht. Das sind ja 14 Karat Weißgold und da kommt ganz schön was zusammen, glaube ich", vermutet Schmuckhändlerin Elisabeth "Lisa" Nüdling. "Ich finde es schön und ein Goldankäufer würde Ihnen jetzt als erstes Gebot 1.300 Euro bieten und das mache ich hiermit", verkündet Pauritsch.

"Falsch! Ein Goldankäufer würde als erstes Gebot 1.668,45 Euro bieten", weist Rosenkiewicz ihn zurecht. Doch Pauritsch muss ihr widersprechen. "Nein, das ist der heutige Goldwert und der Goldankäufer zahlt immer weniger, deshalb habe ich darunter begonnen, um das Ganze ins Rollen zu bringen", erklärt er. "Es ist ja auch erst das erste Gebot und ich mache gleich weiter und sage 1.500 Euro", schaltet sich Kunst- und Antiquitätenhändler Daniel Meyer vermittelnd ein.

Verkäuferin verzichtet darauf, das letzte Wort zu haben

Nach einigen weiteren Geboten sagt Pauritsch: "Ich mache noch 1.970 Euro, weil es ist ja von 1970." Das überzeugt. "Das ist mal ein echtes Argument. Eigentlich müsste ich ja 1.971 Euro fordern, damit ich das letzte Wort habe. Aber mit 1.970 Euro bin ich zufrieden", sagt Rosenkiewicz und fügt hinzu: "Es hat mir große Freude bereitet und ich würde gerne mal bei Gelegenheit wiederkommen."

Nach der Verabschiedung des Mutter-Tochter-Gespanns, erklärt Pauritsch seinen Kollegen, warum er das Armband ersteigert hat. "Also in Gelbgold und Rotgold hat man immer viel, aber Weißgold ist doch eher selten. Deshalb habe ich gedacht, zum Mischen legen wir das jetzt in die Vitrine. Sieht gut aus", findet er.

Und auch die Verkäuferinnen sind glücklich. "Ich wäre ja im Prinzip schon mit 50 Euro über dem Goldwert zufrieden gewesen. Alles, was darüber war, ist jetzt einfach ein Bonus und ich freue mich", sagt Kirsten Rosenkiewicz.

Verwendete Quellen
  • "Bares für Rares" vom 12. April 2022
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