Streit mit Eckes-Granini Edeka muss Eigenmarke aus Regalen entfernen
Der Streit zwischen Eckes-Granini und Edeka geht weiter. Das Unternehmen hat vor Gericht erwirkt, dass der Supermarkt-Riese einen bestimmten Saft nicht mehr verkaufen darf – wegen seiner Verpackung.
Bei Edeka und Netto sind die Saftregale etwas leerer als gewohnt: Seit dieser Woche fehlen dort die Säfte der Eigenmarke Albi. Edeka habe seine Kaufleute angehalten, das Produkt nicht mehr anzubieten, berichtet die "Lebensmittel Zeitung".
Grund dafür ist ein Gerichtsurteil. Demnach darf Edeka den Saft nicht mehr verkaufen, da die neue Flaschenaufmachung jener der Granini-Säfte stark ähnelt. Eckes-Granini hatte eine einstweilige Verfügung gegen Edeka erwirkt, die in der vergangenen Woche vom Landgericht Hamburg noch einmal bestätigt worden ist.
"Selbstverständlich respektieren wir das Gerichtsurteil und verzichten auf den weiteren Verkauf unserer Flaschen", teilt Edeka auf Anfrage von t-online mit. "Das heißt aber nicht, dass wir nicht intensiv die Urteilsbegründung prüfen können, um gegebenenfalls weitere rechtliche Schritte einzulegen."
Flaschen von Albi- und Granini-Säften ähneln sich zu sehr
Albi-Säfte gab es in der Vergangenheit nur in Tetra Paks zu kaufen. Seit Ende des vergangenen Jahres sind beziehungsweise waren einige Sorten plötzlich in bauchigen Ein-Liter-Flaschen erhältlich. Ihr Bauch ist mit einer Struktur versehen und an dem kurzen, breiten Flaschenhals ist das Etikett angebracht. Alles wie bei den Säften des Konkurrenten Eckes-Granini – weshalb dieser geklagt hatte.
Für Eckes-Granini handelt es sich bei der Flasche um "eine unlautere Nachahmung unserer ikonischen Granini-Flasche". Edeka ist hingegen weiterhin der festen Überzeugung, dass es sich bei der Flasche der Marke Albi um ein eigenständiges Produkt handelt. "Sie unterscheidet sich in mehreren Merkmalen signifikant vom Wettbewerbsprodukt, sowohl in der Form als auch in der äußeren Gestaltung", sagt eine Unternehmenssprecherin. Darüber hinaus sei Albi seit vielen Jahren bei den Verbrauchern als eigenständige Marke bekannt.
Der Klage vorausgegangen war ein weiterer Streit zwischen den beiden Unternehmen. Aufgrund teurer gewordener Rohstoffe und höherer Kosten für nachhaltigere Verpackungen hatte Eckes-Granini die Preise hochgesetzt. Edeka wollte die Säfte allerdings nicht zu den neuen Preisen bestellen.
Streit zwischen Edeka und Eckes-Granini nach Preiserhöhung
Stattdessen listete der Supermarkt-Riese die Granini-Säfte im Mai 2021 aus. Im Oktober ersetzte er sie durch die zum eigenen Unternehmen gehörenden Säfte von Albi – und präsentierte diese in der neuen Aufmachung.
- Eigene Recherchen
- Lebensmittel Zeitung: "Edeka nimmt Albi-Saft aus dem Regal"
- Anfrage Edeka
- Anfrage Eckes-Granini