Klarheit für Verbraucher Diese Handelsketten setzen auch bei Milch auf mehr Tierwohl
Es geht um mehr Platz im Stall, bessere Bedingungen bei Tiertransporten und um Klarheit für Supermarktkunden: das Tierwohllabel. Beim Fleisch ist es bereits zu sehen. Doch vielen reicht das noch nicht.
Immer mehr große Handelsketten in Deutschland wollen schrittweise Milch aus wenig tiergerechter Haltung aus ihren Kühlregalen verbannen. Nach dem Edeka-Verbund kündigten am Donnerstag auch die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd an, in absehbarer Zeit bei ihren Eigenmarken vollständig auf Milch verzichten zu wollen, bei deren Herstellung nur die gesetzlichen Mindestanforderungen an die Tierhaltung erfüllt werden. Die Umstellung soll bis 2024 erfolgen.
Tierwohl bei Aldi, Edeka und Netto
Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka und dessen Discountkette Netto haben sich sogar das Ziel gesetzt, diesen Schritt schon in diesem Jahr zu gehen, wie sie Anfang der Woche mitteilten. Weitere Milch- und Molkereiprodukte sollen folgen.
Die Aldi-Nord-Managerin Tanja Hacker hielt fest: "Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt: Die Nachfrage nach Tierwohl-Produkten wächst stetig." Spätestens bis 2030 soll nach ihren Angaben die gesamte Eigenmarken-Milch bei Aldi aus den Haltungsformen 3 und 4 stammen.
Der Hintergrund
Alle großen Lebensmittelhändler in Deutschland haben in den vergangenen Wochen angekündigt, die bis zum Jahreswechsel nur bei Fleisch und Fleischwaren verwendete vierstufige Haltungskennzeichnung 2022 auch bei Milch- und Molkereiprodukten einzuführen. Mit ihren vier Stufen – 1: Stallhaltung, 2: Stallhaltung plus, 3: Außenklima, 4: Premium – ermöglicht sie es Verbraucherinnen und Verbrauchern, beim Einkauf auf den ersten Blick zu erkennen, wie hoch das Tierwohl-Niveau bei der Haltung der Nutztiere ist.
- Nachrichtenagentur dpa