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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das kuriose Liebesleben der Tiere Kennen Sie diese Kuriositäten aus der Tierwelt?
Intrigen, Dramen, Stress – Sie glauben, dass nur die Beziehungen zwischen Menschen kompliziert und eigenartig sind? Weit gefehlt. Denn auch die Tierwelt hat Kuriositäten in den Bereichen Paarungsverhalten, Sex- und Beziehungsleben zu bieten.
Inhaltsverzeichnis
Tiere sind uns teilweise doch ähnlicher, als wir glauben. Das zeigt sich vor allem bei ihrem Verhalten während der Balz. So gibt es einige, die sehr hartnäckig sind, ehe sie zum Schuss kommen. Andere wiederum führen ein echtes Schauspiel auf, wenn sie einen Korb kassieren.
Auf zu anderen Ufern
Ja, auch Tiere können frustriert sein, wenn sie keinen geeigneten Sexpartner finden. Die Aipysurus laevis, eine olivgrüne Seeschlange aus dem Great Barrier Reef (Australien), beispielsweise. Während der Paarungszeit sind die Männchen besonders aktiv und erregt.
Und so begab es sich, dass gerade zu der Zeit ein Taucher in das Revier der giftigen Unterwasserreptilien vordrang und dort einer männlichen Aipysurus laevis begegnete. Die Schlange wiederum konnte nicht unterscheiden, ob es sich bei der Begegnung um ein Weibchen oder etwas anderes handelte. Also balzte es unbeirrt drauf los – nach dem Motto: "Ein Versuch kann ja nicht schaden."
Die Schlange leckte das Wasser um den Taucher herum, jagte ihn spielerisch durchs Meer und wickelte sich auch um dessen Flosse. Ein Balzritual par excellence. Der Taucher konnte das Schauspiel allerdings nicht deuten und glaubte, es sei vielleicht ein Angriff. Erst die Untersuchung mehrerer Wissenschaftler brachte dann die Lösung: Die olivgrüne Seeschlange war "sexuell frustriert".
Drama, Drama, Drama
Einige Paare haben nicht nur Diskussionen, sondern auch einen heftigen Streit, bei dem mitunter die eine oder andere Tür zuknallt oder etwas zu Bruch gehen kann. Und auch Tiere können ähnlich temperamentvoll reagieren, wenn ihnen etwas nicht passt. So beispielsweise eine Oktopus-Art aus Australien: Passt dem Tier etwas nicht oder ist es frustriert, grummelt oder schmollt es nicht. Nein. Vielmehr wirft es mit Muscheln und Schlamm um sich.
Forscher stellten fest, dass die weiblichen Oktopusse dieses Verhalten auch benutzten, um sich aufdringliche Männer vom Hals zu halten. Männer wiederum schmeißen mit Steinen, Muscheln und Schlamm um sich, wenn sie vom Weibchen einen Korb kassiert haben.
Stehvermögen
Viele Männer glauben, Durchhalte- und Stehvermögen sei bei der Balz beziehungsweise beim Sex sehr wichtig oder komme bei Frauen besonders gut an. Diesen Gedanken haben sie mit der männlichen Pantoffelschnecke gemein. Sobald ein Männchen der ursprünglich aus Nordamerika stammenden Schneckenart auf ein Weibchen trifft, setzt es sich auf sie und verweilt dort bis zu sechs Jahre – ja teilweise sogar, bis es stirbt. Das allein schon ist kurios.
Doch das ist noch nicht alles. Denn auf dem Weibchen sitzen nicht nur ein, nein, teilweise sogar bis zu 12 Männchen übereinander. Die Wissenschaftler haben die Anhäufung "Schneckenstapel" genannt.
Und: Wenn sich ein sexuell frustriertes Männchen und ein Männchen treffen, kann es passieren, dass das erste zum Weibchen wird, sobald das zweite ihn besteigt.
Fortsetzung folgt ...
Im zweiten Teil erfahren Sie, welches Tier seinen Penis für den Sex abtrennt, welche Arten auf Natursekt-Partys stehen und wer die Auszeichnung "Superhoden" innehat.
- Live Sience: "Sexually frustrated sea snakes mistake scuba divers for potential mates"
- Godfrey-Smith, Peter: "In the Line of Fire: Debris Throwing by Wild Octopuses"
- Schutzstation Wattenmeer: "Die Pantoffelschnecke"