Bundesweit einheitliche Corona-Regeln Diese neuen Einreiseregelungen gelten jetzt
Eine neue Verordnung soll das Reisen im Sommer in Europa erleichtern. Aber auch im Inland werden Corona-Regeln zunehmend gelockert. Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach blickt schon mahnend über den Sommer hinaus.
Für Urlaubsrückkehrer und andere Einreisende nach Deutschland gelten von diesem Donnerstag an bundesweit einheitliche Corona-Regeln. Für vollständig Geimpfte und Genesene fallen Vorgaben zu Quarantäne und Test-Erfordernissen weg – außer man kommt aus einem Gebiet mit neuen, ansteckenderen Virusvarianten.
Übliche Quarantäne vermeiden
Laut einer vom Kabinett beschlossenen Verordnung können auch Nicht-Geimpfte die bisher übliche Quarantäne von zehn Tagen nach Einreise vermeiden, wenn sie aus einem "Risikogebiet" mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 50 kommen. Dafür muss man belegen, dass man frisch negativ getestet ist. Gehen soll das auch durch Hochladen des Nachweises in der digitalen Einreiseanmeldung. Möglich sind Schnelltests, die nicht älter als 48 Stunden sind, oder maximal 72 Stunden alte PCR-Tests.
Die Regelung soll auch Reisen im Sommer in Europa erleichtern, etwa wenn geimpfte Eltern zusammen mit nicht-geimpften Kindern reisen. Wie Reiseländer für deutsche Urlauber eingestuft werden, ist auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts (RKI) zu sehen. Zentraler Faktor für die Einstufung als "Risikogebiet" sind mehr als 50 gemeldete Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Daneben gibt es "Hochinzidenzgebiete" ab der Schwelle von 200 sowie "Virusvariantengebiete" mit neuen Mutationen. Bei der Rückkehr aus Hochinzidenzgebieten soll es dabei bleiben, dass man die Quarantäne frühestens nach fünf Tagen durch einen negativen Test verkürzen kann. Rückkehrer aus Virusvariantengebieten müssen weiter für 14 Tage in häusliche Quarantäne gehen, die nicht per Test verkürzt werden kann.
"Einem entspannten Sommer steht nichts mehr entgegen"
Auch beim Impfen gegen das Coronavirus kommt Deutschland voran. Am Dienstag wurden laut RKI zum dritten Mal mehr als eine Million Menschen an einem Tag geimpft. 34,3 Prozent aller Einwohner haben eine Erstimpfung erhalten. Bei den Zweitimpfungen wurde die Marke von zehn Prozent erreicht.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach zeigte sich mit Blick auf den Sommer zuversichtlich, richtete aber auch mahnend den Blick auf den Herbst. "Die Zahlen entwickeln sich sehr positiv. Einem entspannten Sommer mit deutlichen Lockerungen steht nichts mehr entgegen, wenn wir jetzt nicht unvorsichtig werden", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post".
"Um jedoch eine vierte Welle im Herbst zu verhindern, müssen wir Vorkehrungen insbesondere für Reiserückkehrer treffen", fügte er hinzu. Mindestens 20 Prozent der Bevölkerung würden für absehbare Zeit ohne Schutz sein, weil sie sich nicht impfen lassen können oder wollen. "Wir brauchen deswegen schon jetzt strenge Tests an den Flughäfen und eine Quarantäne der Reisenden, bis das Testergebnis vorliegt für diejenigen, die aus Mutationsgebieten kommen", forderte der SPD-Politiker.
- Nachrichtenagentur dpa