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Corona-Krise: Diese kuriosen Folgen hatte die Pandemie weltweit


Skurriler Pandemie-Rückblick
3.000 US-Dollar für eine Corona-Infektion

Von t-online, sms

Aktualisiert am 17.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Desinfektion der Straßen: Auch, wenn es häufig nicht viel Nutzen hatte, haben viele Staaten großflächig desinfiziert.Vergrößern des Bildes
Desinfektion der Straßen: Auch, wenn es häufig nicht viel Nutzen hatte, haben viele Staaten großflächig desinfiziert. (Quelle: ITAR-TASS/imago-images-bilder)

Masken im Supermarkt, geschlossene Grenzen, Kontaktverbote: Was mittlerweile schon normal ist, zählt längst nicht zu den außergewöhnlichsten Auswirkungen der Pandemie. Ein Überblick.

Vieles, was heute zum Alltag gehört, hätte noch Anfang 2020 nur für Verwunderung oder gar Gelächter gesorgt. Wer hätte geglaubt, dass Ausgangssperren, Quarantäne, Masken oder Reiseverbote mal ganz normal für uns sein würden?

Doch es gibt auch einige Unterschiede, wenn es darum geht, wie die Länder der Welt dem Coronavirus begegnen. Und dabei sind auch einige Kuriositäten entstanden. Der Krisenfrühwarn-Experte A3M hat einen Überblick über neun spezielle Auswüchse der Corona-Krise zusammengestellt. Thorsten Muth vom Travel Security Analysts Team von A3M fasst zusammen: "Tag für Tag arbeiten wir uns durch eine schier unüberschaubare Masse an News und Behördenmitteilungen. Einige Schritte schießen entweder völlig übers Ziel hinaus und demonstrieren unnötige Härte, andere erscheinen eher wie Placebos. Wer weiß, was in Zukunft noch alles dazu kommt."

Drohnen-Desinfektion für Autobahnen in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Desinfektionsmittel ist in den Supermärkten, bei Ärzten und mittlerweile auch in nahezu jeder Hand- oder Jackentasche in der Corona-Krise zum täglichen Begleiter geworden. Etwas übertrieben wirkt hingegen eine Idee aus den Vereinigten Arabischen Emiraten: Zur Eindämmung des Virus wurden die Autobahnen im Land flächendeckend mithilfe moderner Drohnen aus der Luft desinfiziert. Aufwand und Nutzen standen hier allerdings in keinem Verhältnis, die Desinfektion war erfolglos.

Georgien: Hochglanzpolitur gegen das Virus

Auch Georgien setzte auf die Desinfektion großer Flächen. Allerdings ohne moderne Technik. In dem Kaukasusstaat wurde der Teer der Hauptstadt Tiflis mit dem klassischen Besen auf Hochglanz poliert. So schäumten und strahlten die öffentlichen Plätze in der Millionenmetropole so schön wie nie zuvor. Doch auch diese Idee blieb weitgehend erfolglos.

Fragwürdige Maskenpflicht in Turkmenistan

Auch, wenn es im Juli 2020 schon in zahlreichen anderen Staaten wie auch in Deutschland eine Maskenpflicht gab, war die Einführung in Turkmenistan etwas Besonderes. Das autoritäre Regime begründete die Maßnahme nicht mit der Corona-Pandemie, sondern verwies auf eine erhöhte Staubkonzentration in der Luft. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Behörden Turkmenistans noch keinen einzigen Corona-Fall offiziell bestätigt.

Tansania: Keine Registrierung der Neuinfektionen – kein Corona

Besonders ungewöhnlich hat sich auch Tansania im Osten Afrikas verhalten: Bereits im April 2020 hörte die Regierung auf, die Zahl der Corona-Neuinfektionen zu registrieren. In Tansania sollte es keine Corona-Pandemie geben. Doch damit stürzte das Land in eine Katastrophe: Mehr als zehn unbekannte Mutanten sollen in Tansania mittlerweile grassieren. Ihre Haltung bezahlten in den letzten Monaten sowohl der Vizepräsident von Sansibar als auch der tansanische Staatspräsident John Magufuli persönlich mit dem Leben.

Zahlenspiele in Bolivien

Mit der Pandemie kam auch der Lockdown in ganz unterschiedlichen Ausführungen. Das öffentliche Leben sollte reguliert und vor allem Kontakte mussten reduziert werden. Dabei setzten vor allem südamerikanische Staaten auf ganz besondere Strategien. In Bolivien beispielsweise entschieden zu Beginn der Pandemie die letzten Ziffern des Personalausweises darüber, wer zu welchem Zeitpunkt einkaufen gehen durfte und wer nicht.

Rauchverbot in Thailand und Spanien

Schnell war klar, dass sich das Coronavirus über Aerosole in der Luft ausbreiten kann. Trotzdem wirkte es zunächst befremdlich, als Thailand und einige Regionen Spaniens schon früh in der Pandemie Rauchverbote erließen – teilweise sogar draußen, an der frischen Luft.

Doch: Forscher fanden schließlich tatsächlich heraus, dass Zigarettenrauch unter Umständen die Ansteckungsgefahr durch das Virus erhöhen kann. Diese Maßnahme wirkt also nur absurd, könnte aber sinnvoll sein.

Panama: Geschlechtertrennung gegen die Pandemie

Auch in Panama sollte eine einfache, aber dennoch außergewöhnliche Lockdown-Lösung her: So wurde außerhalb der eigenen vier Wände eine flächendeckende Geschlechtertrennung eingeführt. Männer und Frauen durften nur noch an unterschiedlichen Tagen das Haus verlassen, auch, um Interaktionen zwischen den beiden Geschlechtern zu vermeiden.

Usbekistan: 3.000 Dollar für eine Infektion

Reisebeschränkungen, Flugverbote, Risikogebiete: Urlaub ist seit Pandemiebeginn nahezu unmöglich geworden. Deshalb haben sich einige Staaten kreative Ideen überlegt, um Touristen anzulocken. Usbekistan versprach beispielsweise allen Reisenden 3.000 US-Dollar, wenn sie sich im Land mit Covid-19 infizieren sollten. Dabei ging es vor allem um die Kosten der Behandlung in einem usbekischen Krankenhaus. Das sorgte zwar für ein großes Medienecho, die Besucherzahlen gingen jedoch trotzdem um 77 Prozent zurück.

Kreative Namensgebung in Deutschland

Nicht zuletzt lohnt sich auch ein Blick nach Deutschland: Wenn es um die Namensgebung der einzelnen Corona-Maßnahmen geht, sind wir ganz vorne mit dabei. Vom "Lockdown light" über den "Wellenbrecher-Lockdown" und die "Osterruhe" bis zur "Bundesnotbremse" ließen sich die Behörden hierzulande immer wieder neue Namen für entsprechende Maßnahmen und Konzepte einfallen.

Verwendete Quellen
  • Pressemeldung Krisenfrühwarn-Experte A3M
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