"Das ist wirklich dreist!" Hautcreme wird "Mogelpackung des Monats"
Weniger drin, aber der Preis bleibt gleich: Die Verbraucherzentrale Hamburg hat eine Handcreme zur "Mogelpackung des Monats" gekürt. Der Hersteller hat noch weitere Tricks parat, um Kunden zu täuschen.
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die "Mogelpackung des Monats" gekürt. Der Negativpreis geht im April an die "Hand Creme Intensive Pflege" von Nivea. Der Grund: Durch eine Füllmengenreduzierung verteuert sich die Creme um 33 Prozent.
Die Verpackung wurde verändert, die Creme wird nun in einer Tube abgefüllt. In dieser stecken statt der bisherigen 100 Milliliter nur noch 75 Milliliter. Der Preis für das Produkt ist gleich geblieben. Hersteller Beiersdorf hat nur den Namen des Kosmetikprodukts leicht verändert. Statt "Intensive" heißt es jetzt "Intensive Pflege" auf dem Etikett, berichtet die Verbraucherzentrale. Es handelt sich aber um das gleiche Produkt, die Inhaltsstoffe sind identisch. Die neue Verpackung ist bereits seit September 2020 im Handel, kürzlich vermehrten sich die Verbraucherbeschwerden darüber.
Nivea-Creme ist Mogelpackung: So äußert sich Hersteller Beiersdorf
Eine Sprecherin der Beiersdorf AG erklärte der Verbraucherzentrale auf Anfrage: "Im Rahmen eines Relaunches unseres Basishandpflegesortiments im September 2020 wurden zum Teil die Formeln sowie die Umverpackung unserer Produkte überarbeitet. Diese Änderungen haben zu höheren Kalkulationen beigetragen." Die Verpackung sei geschrumpft, die unverbindliche Preisempfehlung gleich geblieben.
Die Verbraucherschützer entdeckten noch eine weitere Creme von Nivea, bei der offenbar die gleiche Masche angewandt worden ist. Die Sorte "Sanfte Pflege" gibt es ebenfalls in einer kleineren Verpackung zum alten Preis.
Sonderaktion bietet alte Füllmenge mit angeblicher Ersparnis
Aber damit nicht genug. Von der "Hand Creme Intensive Pflege" hat Nivea im Rahmen einer Sonderaktion auch eine 100-Milliliter-Tube in den Handel gebracht, auf der der Zusatz "+33% gratis" steht. "Gratis gibt es hier gar nichts", finden die Verbraucherschützer. Denn es sei noch gar nicht so lange her, da lag die Füllmenge standardmäßig bei 100 Millilitern. "Das ist wirklich dreist!"