"Das ist eine Sensation" "Bares für Rares": Verkäufer kämpft mit den Tränen
Ein Ehepaar aus Troisdorf möchte ein Unikat bei "Bares für Rares" verkaufen, das es vererbt bekommen hat. Was die Expertise schließlich ergibt, rührt den Ehemann zu Tränen.
In der Trödelshow "Bares für Rares" möchten Norbert und Angelika Surm ein Erbstück, das aus dem Nachlass seines verstorbenen Vaters stammt, verkaufen. Die ungewöhnliche Rarität erregt sofort Interesse bei Moderator Horst Lichter. "Ich finde es faszinierend, was Menschen alles so zu Hause haben. In meinem Bekanntenkreis hat niemand so ein Monsterteil irgendwo herumstehen – und das birgt ja einige Geheimnisse", vermutet der 58-Jährige bevor er die Verkäufer begrüßt.
Surm erklärt direkt, was es mit dem Pokal auf sich hat: "Mein Vater war jahrzehntelang Mitglied in einem Bonner Männer-Gesangsverein und man hat ihm den Pokal später verliehen." Das überrascht Lichter total: "Darauf wäre ich jetzt gar nicht gekommen. Ich hätte eher an einen Geheimbund gedacht."
"Ich habe ein bisschen Herzklopfen"
Expertin Wendela Horz weiß dagegen, mit was für einer Rarität sie es hier zu tun hat. "Ich habe ein bisschen Herzklopfen", gesteht die Gemmologin und Diamantgraduiererin. "Dieser Pokal wurde für eine ganz große Veranstaltung gefertigt. Im Jahr 1852 wurde in Düsseldorf die neugebaute Turnhalle eröffnet und es gab einen großen Gesangswettstreit. In der Jury saß der große Komponist Robert Schumann", erzählt Horz.
Am zweiten Tag der Veranstaltung habe Schumann zudem eine Uraufführung dirigiert. "Seine Frau, die damals noch berühmtere Clara Schumann, hat dazu Klavier gespielt. Das war ein ganz großes Ereignis", schwärmt Horz, die selbst gerne am Flügel musiziert. Der reich verzierte Pokal ist innen zudem vergoldet und aus 13-lötigem Silber gefertigt.
Verkäufer ist zu Tränen gerührt
Nach der Expertise möchte Lichter von dem Ehepaar den Wunschpreis wissen. Sie haben zwar keine Vorstellung, was das Objekt wert sein könnte, wären aber mit 500 Euro zufrieden. Dem muss Horz vehement widersprechen. Sie hält 1.500 bis 2.000 Euro für angemessen. "Irre, ganz toll", sagt Surm, der schon während der Expertise Tränen in den Augen hatte.
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Auch Lichter bemerkt, wie ergriffen der Verkäufer ist. "Meine Lieben, das ist wirklich etwas Wunder-wunderschönes und ich bin mir relativ sicher, dass die Händler das zu würdigen wissen. So etwas ist außergewöhnlich schön. Ihr Lieben, es hat mich auch gerührt", gesteht er und übergibt dem Paar die Händlerkarte.
"Das ist eine Sensation!"
"Die Qualität ist sehr hübsch, da wurde die Silberschmiedekunst voll ausgereizt und alles gezeigt, was man konnte", sagt Antiquitätenhändler Fabian Kahl im Händlerraum und startet mit 800 Euro. Mit seinem Kollegen Daniel Meyer liefert er sich daraufhin ein Bieterduell, das er mit einem Gebot von 1.900 Euro dann schließlich für sich entscheiden kann.
Das Ehepaar Surm ist mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden: "Wir wollten nur 500 Euro und haben 1.900 Euro bekommen. Das ist eine Sensation!"
- "Bares für Rares" vom 10. September 2020