Hitze im Auto Tierschutzbund: Haltungsverbot bei zurückgelassenen Hunden
Ein Haltungsverbot für Hundebesitzer, wenn sie ihr Tier im überhitzten Auto zurücklassen? Das fordert jetzt der Deutsche Tierschutzbund. Die Gründe sind eindeutig.
Der Deutsche Tierschutzbund fordert härtere Strafen für Hundehalter, die ihre Tiere bei Hitze im Auto lassen. Verbandspräsident Thomas Schröder sprach sich in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Freitag für ein Tierhaltungsverbot in solchen Fällen aus. Diese Menschen seien nachweislich nicht in der Lage, die notwendige Verantwortung für ein Tier zu übernehmen. Hundehalter seien hinlänglich informiert, dass sie ihre Tiere in Lebensgefahr bringen, wenn sie diese in heißen Autos zurücklassen.
Bei Verstoß: Geld- oder Freiheitsstrafe
Auch in den vergangenen heißen Tagen hatten in Deutschland wieder zahlreiche Hunde aus überhitzten Fahrzeugen gerettet werden müssen. Die Halter müssen mit Anzeigen wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz rechnen. Dieses sieht Geld- oder auch eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren vor. Schröder forderte, den gesetzlichen Rahmen auszuschöpfen und es nicht bei einer Belehrung zu belassen.
Darf man die Scheibe einschlagen?
Bereits bei einer Umgebungstemperatur von knapp 27,8 Grad Celsius herrschen im Wagen nach knapp 30 Minuten 45,2 Grad Celsius – hier besteht bereits eine Lebensgefahr für die Tiere. Nach 60 Minuten übersteigt die Innenraumtemperatur des Fahrzeugs die 50-Grad-Marke deutlich.
Info
Auch bei zu niedrigen Temperaturen sollten Sie Ihr Tier nicht im Fahrzeug zurücklassen. Es kann sich ansonsten verkühlen.
Sehen Sie ein Tier, das bei hohen Außentemperaturen im Auto zurückgelassen wird, sollten Sie nicht sofort die Scheibe einschlagen. Versuchen Sie vorerst, den Halter ausfindig zu machen. Ist der Hundebesitzer nicht auffindbar, kontaktieren Sie die Polizei. Diese kann das Fahrzeug öffnen. Das Einschlagen der Scheibe kann zu einer Anzeige wegen Sachbeschädigung führen.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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