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Höhepunkt der Perseiden 2020: So sehen Sie den Sternschnuppenregen des Jahres


Perseiden 2020
Sternschnuppenregen des Jahres: Hier ist er zu sehen

Von afp
Aktualisiert am 11.08.2020Lesedauer: 3 Min.
Perseiden: Sie bilden einen Schwarm von Meteoren am Himmel, die für das menschliche Auge als Sternschnuppen wahrnehmbar sind.Vergrößern des Bildes
Perseiden: Sie bilden einen Schwarm von Meteoren am Himmel, die für das menschliche Auge als Sternschnuppen wahrnehmbar sind. (Quelle: AP Photo/Petros Giannakouris)

Wenn Sie noch Wünsche offen haben: Momentan erreicht der Sternschnuppenregen seinen Höhepunkt. Der Meteorstrom ist am 12. und 13. August in Deutschland besonders gut zu sehen – sogar mit bloßem Auge.

Komet "Neowise" geht, die Perseiden kommen: Nach dem Gastspiel des hellsten Kometen seit Jahren dürfen sich Himmelsgucker bereits auf das nächste Astronomiespektakel freuen. Wie jedes Jahr im August verspricht der legendäre Perseidenschwarm unzählige Sternschnuppen, die ganz ohne optische Hilfsmittel zu sehen sind.

Dafür am besten geeignet sind die Nächte zum Mittwoch und zum Donnerstag, wie die Vereinigung der Sternfreunde (VdS) und das Heidelberger Haus der Astronomie mitteilten.

Spätabends nach Osten blicken

Der Sternschnuppenstrom erreicht demnach am Mittwochvormittag seinen Höhepunkt. In den Nächten davor und danach geht der Mond erst nach Mitternacht auf, sodass die späten Abendstunden nicht vom Mondlicht aufgehellt werden – ideale Bedingungen also, um nach den legendären Perseiden Ausschau zu halten.

Himmelsgucker sollten dazu in Richtung Osten blicken. Dort geht das Sternbild Perseus auf, nach dem diese Sternschnuppen benannt wurden. Während des Maximums werden in diesem Jahr zwar bis zu hundert Meteore pro Stunde erwartet – da dieser Höhepunkt des Stroms aber in die Vormittagsstunden fällt, kann er nicht beobachtet werden.

Bis zu 50 Meteore sichtbar

Doch in den Nächten um das Maximum herum sind den Angaben zufolge immer noch 20 bis 50 Sternschnuppen pro Stunde möglich. Zwar tauchen die meisten Perseiden normalerweise in den frühen Morgenstunden auf. In diesem Jahr steht in der zweiten Nachthälfte allerdings auch der abnehmende Mond am Himmel, der mit seiner Helligkeit die schwächeren Sternschnuppen überstrahlen wird.

Die beste Sicht auf die Perseiden bieten also den Angaben zufolge die späten Abendstunden des Dienstags sowie des Mittwochs jeweils vor Mondaufgang – wolkenfreien Himmel natürlich vorausgesetzt.

Spur zum Sternbild Perseus

Seit jeher markieren die Augustmeteore für Sternschnuppenfans einen festen Termin im astronomischen Jahreskalender. Ihren Namen haben die Sommersternschnuppen vom Sternbild Perseus. Dort liegt der scheinbare Ausgangspunkt der Perseidenmeteore, der sogenannte Radiant.

In Wahrheit kommen die Sternschnuppen aber aus der unmittelbaren Erdumgebung: Auf seiner Bahn um die Sonne kreuzt unser Planet alljährlich zwischen Mitte Juli und Ende August eine Wolke winziger Teilchen, die der Komet 109P/Swift-Tuttle auf seiner Bahn um unser Zentralgestirn zurückließ.

Mit Tempo 216.000 unterwegs

Trifft die Erde auf die kosmische Staubspur dieses etwa alle 133 Jahre wiederkehrenden Kometen, dringen die oft nur stecknadelkopfgroßen Partikel mit 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein – also mit der unfassbaren Geschwindigkeit von 216.000 Stundenkilometern. In einer Höhe von 80 bis hundert Kilometern erzeugen die kleinen Staubteilchen dann die Lichterscheinungen, die Sternschnuppen genannt werden.

Dem mit der Erde durchs All sausenden Beobachter bietet sich bei einem Meteorschwarm ein Bild wie einem Autofahrer bei dichtem Schneetreiben: Beim Blick durch die Windschutzscheibe scheint es, als kämen alle Schneeflocken von einem gemeinsamen Ausgangspunkt. In Wahrheit spielt nur die Perspektive einen Streich – genauso wie bei den Perseiden, deren Leuchtspuren sich alle ins Sternbild Perseus zurückverlängern lassen.

Spektakuläre Feuerkugeln

Die größeren Meteore leuchten bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre so stark wie helle Sterne und Planeten. Noch heller, aber auch entsprechend seltener sind die sogenannten Feuerkugeln. Diese spektakulären Meteore ziehen oft einen farbig nachglühenden Schweif hinter sich her.

Eine besondere Ausrüstung brauchen Himmelsgucker für die Beobachtung der Perseiden nicht – ein Liegestuhl oder eine Isomatte und eine gute Rundumsicht reichen aus. Ferngläser oder gar Teleskope sind beim Aufspüren der in Sekundenschnelle verglühenden Meteore sogar hinderlich – das Blickfeld solcher Instrumente ist viel zu klein, um die flinken Himmelskreuzer einzufangen.

Weitwinkel und Stativ benutzen

Die besten Beobachtungsmöglichkeiten bietet ein Platz fernab der von Kunstlicht durchfluteten Städte. Wer den Meteorstrom fotografieren will, sollte ein Weitwinkelobjektiv verwenden, die Kamera auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.

Im Volksmund heißen die Augustmeteore übrigens Laurentiustränen. Der Name erinnert an den Heiligen Laurentius, der am 10. August 258 unter der Herrschaft des römischen Kaisers Valerian den Märtyrertod starb. Seither regnete es der Legende zufolge an diesem Tag stets feurige Tränen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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