Bundesregierung macht Hoffnung Urlaub in Deutschland könnte diesen Sommer möglich sein
Fällt der Urlaub in diesem Jahr komplett ins Wasser? Von der Bundesregierung gibt es nun ein anderes Signal. Bestimmte Dinge bleiben aber auf absehbare Zeit tabu.
Die Bundesregierung stellt eine vorsichtige Öffnung für die von der Coronavirus-Krise besonders arg gebeutelte Tourismusbranche in Aussicht. "Ich glaube, dass Urlaub möglich sein wird", sagte der Tourismusbeauftragte der Regierung, Thomas Bareiß, am Montag in Berlin. Der Fokus werde zunächst auf Inlandsreisen liegen. Im Sommer könnten sicherlich problemlos Ferienhäuser und Ferienwohnungen vermietet werden.
Standards für Lockerung der Maßnahmen nötig
In den nächsten Wochen müssten Standards erarbeitet werden, damit Lockerungen von den Corona-Auflagen nicht zu deutlich mehr Neuinfektionen führten, sagte Bareiß. Das betreffe Hotels, Gaststätten und Flugzeuge. In Hotels seien Wellnessanlagen zum Beispiel auf absehbare Zeit tabu, Zimmervermietungen dagegen kein Problem. Nun brauche es noch ein Konzept für die Essensbereiche, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Auch Sehenswürdigkeiten wie etwa Schloss Neuschwanstein müssten Konzepte mit einer Begrenzung der Besucherzahl ausarbeiten. An den Küsten könne es keine dicht besiedelten Strände mit Handtuch an Handtuch geben.
Lage der Unternehmen dramatisch
"Wir brauchen einen Neustart in vielen Bereichen." Die Lage der Unternehmen in der Branche sei dramatisch. "Und die Not wird von Tag zu Tag größer", sagte Bareiß. Pauschalreise-Anbieter müssten bis Ende April rund 3,5 Milliarden Euro an Kunden zurückzahlen. "Ich fürchte, dass hier eine Lawine losgetreten werden kann, die viele Unternehmen auch in Konkurs treibt." Das wolle die Regierung mit Gutscheinen verhindern. Dazu gebe es Gespräche mit der EU-Kommission, um eine Regelung zu finden, die mit europäischem Recht in Einklang sei. Notfalls werde es aber eine nationale Antwort nur für Deutschland geben.
Entscheidung über Reisewarnung im Mai
In Europa sind vor allem Griechenland, Italien und Spanien stark von den Umsatzeinbrüchen betroffen. Bareiß sagte, es werde aber zunächst nur Reisen innerhalb Deutschlands geben können, Europa-Reisen dann in einem zweiten Schritt, Fernreisen noch später. Die Bundesregierung will Anfang Mai über die Reisewarnung entscheiden, die derzeit für alle Länder der Welt gilt.
- Nachrichtenagentur Reuters