Entscheidungen der Kultusminister So regeln die Bundesländer die Abiturprüfungen 2020
Die Abiturprüfungen sollen ungeachtet der Corona-Krise in diesem Jahr stattfinden. In einigen Bundesländern schreiben die Schüler bereits ihre Abschlussarbeiten, andere haben die Termine nun verschoben.
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Die Schulabschlussprüfungen in Deutschland sollen trotz Corona-Krise nach jetzigem Stand weiterhin stattfinden. Darauf haben sich die Kultusminister der Länder am 25. März in einer Schaltkonferenz geeinigt. Wie die Kultusministerkonferenz (KMK) nach dem Gespräch mitteilte, vereinbarten die Länder, dass "zum heutigen Zeitpunkt" eine Absage von Prüfungen nicht notwendig sei.
Die Abiturprüfungen sollen demnach in allen Bundesländern zum geplanten beziehungsweise zu einem Nachholtermin bis Ende des Schuljahres stattfinden.
Die Regelungen der einzelnen Bundesländer im Überblick
Hessen
In Hessen finden momentan Abiturprüfungen unter strengen Hygienevorschriften weiterhin statt.
Niedersachsen
Die Abschlussprüfungen an Niedersachsens Schulen werden wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben. "Ich möchte, dass alle Schülerinnen und Schüler auch die Chance haben, ihre Prüfungen abzulegen", sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) in Hannover. Die Abiturklausuren werden vom 11. Mai an geschrieben und damit drei Wochen später als geplant. Die Abschlussarbeiten der 9. und 10. Klassen beginnen am 20. Mai.
Mit der Verschiebung des Abiturs soll die Vergabe der Zeugnisse bis zum 10. Juli ermöglicht werden. Das ist wichtig, da andernfalls auch die Bewerbungsfristen der Hochschulen angepasst werden müssten.
Nordrhein-Westfalen
Die 88.000 angehenden Abiturienten in Nordrhein-Westfalen bekommen mehr Zeit zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen. Die Hauptprüfungen für das Abitur sollen erst am 12. Mai beginnen und damit drei Wochen später, teilte die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) mit. Letzter Prüfungstermin sei Montag, der 25. Mai. Für Schülerinnen und Schüler, die den Haupttermin nicht wahrnehmen könnten, werde es im Anschluss einen zentralen Nachschreibetermin geben.
Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz finden die Abi-Prüfungen bereits statt – seit Beginn unter verschärften Hygiene-Bedingungen.
Sachsen
Sachsen will trotz Corona-Krise ein Notabitur für seine Gymnasiasten vermeiden. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) erinnerte daran, dass es ein Notabitur letztmals 1945 – zum Ende des Zweiten Weltkrieges – in Deutschland gegeben habe. Es wäre völlig verkehrt, bereits jetzt darüber nachzudenken und Entscheidungen zu treffen, dass man ein Abitur ohne Prüfungen durchführt. Piwarz ist zuversichtlich, dass die Prüfungen nach Ostern beginnen - wenn die Schulen nach dem Fest wieder planmäßig öffnen. Sollte das nicht möglich sein, würden andere Szenarien greifen: "Zum jetzigen Zeitpunkt halten wir an unseren Planungen fest."
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa
- Eigene Recherche