Verkehrsministertreffen in Brüssel Höhere Gewalt: Entschädigung für Bahnreisende soll entfallen
Ein unvorhersehbares, starkes Unwetter führt bei der Bahn meistens zu Verspätungen oder Zugausfällen. Reisenden wurde bisher ein Teil der Fahrtkosten zurückerstattet. Das könnte sich nun ändern.
Bahnunternehmen in der EU sollen künftig in Fällen von Verspätungen wegen höherer Gewalt keine Entschädigungen an Reisende mehr zahlen müssen. Darauf einigten sich die EU-Verkehrsminister bei einem Treffen in Brüssel. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte, es sei richtig, "einen Ausgleich zwischen den Interessen der Fahrgäste und der Eisenbahnunternehmen" zu schaffen.
Ähnlich wie in der Luftfahrt
Die EU-Kommission hatte 2017 eine entsprechende Änderung der Verordnung über Rechte und Pflichten von Bahnkunden vorgeschlagen. Demnach sollen Bahnkonzerne etwa für unwetterbedingte Verspätungen künftig nicht mehr verantwortlich gemacht werden können, wie es bei Fluggesellschaften bereits der Fall ist.
- Deutsche Bahn: Wann Tickets am günstigsten sind
- Nach Kundenfeedback: In diesen Zügen gibt es bald neue Sitze
- Neue Statistik: Wo sind Regionalzüge am unpünktlichsten?
Das Europaparlament hatte dies im November vergangenen Jahres in seiner Position zu der Reform zurückgewiesen und im Gegenzug höhere Entschädigungen für Bahnreisende bei Verspätungen gefordert. Auch Verbraucherschützer kritisieren den Standpunkt von Kommission und Mitgliedsstaaten scharf. Die EU-Institutionen müssen sich nun auf eine gemeinsame Position einigen.
- Nachrichtenagentur AFP