Waldi gegen den Rest "Bares für Rares": Händler streiten mit Kampfansage
Gudrun Neumann und Rolf Heimann haben ein ganz besonderes Mitbringsel, das die Händler bei "Bares für Rares" sehr interessiert. Sogar so sehr, dass Walter Lehnertz sich mit den anderen anlegt.
Moderator Horst Lichter begrüßt Rolf Heimann und Gudrun Neumann bei "Bares für Rares". Letztere hat sogleich eine kleine Merkhilfe für Lichter parat: "Gudrun – nach der Arbeit ist Gud-run", scherzt sie.
Mitgebracht haben die Freunde, die früher lange ein Paar waren, einen Spielautomaten. "Das sieht aus wie ein Flipper, da hängt aber kein Kabel dran", stellt Lichter treffend fest.
Pinball-Automat, 1920er/30er Jahre
Experte Sven Deutschmanek kann weiterhelfen. "Im ersten Moment könnte man annehmen, es handelt sich hierbei um einen Flipper, aber es ist keiner, denn es fehlen die Flipper an den Seiten. Die wurden von Harry Mabs erst nach dem Zweiten Weltkrieg erfunden", weiß der Experte.
"Das ist ein Pinball- oder auch ein Nadelspielautomat, so werden sie auch bezeichnet. Das sind Geschicklichkeitsspiele gewesen, also kein Glücksspiel", erklärt Deutschmanek weiter. Das Tückische an dem Gerät: Der Spieler kann den Lauf der Kugel nicht beeinflussen, denn es gibt keine Möglichkeit, das Spielfeld zu bewegen.
Der Experte mutmaßt, dass das Gerät ungefähr Ende der 1920er / Anfang der 1930er Jahre entstanden sein muss. "Der Hersteller ist Heinrich Goebels, deswegen heißt der Automat auch 'Göbi-Ball'. Unten sind die Spielregeln zu finden. Man hat die höchste Punktzahl erreicht, wenn die jeweils farbige Kugel in das richtige farbige Feld gefallen ist", erklärt er.
Ex-Paar will sich eine Currywurst in Berlin kaufen
Das Spiel wurde mit fünf Pfennig betrieben. "Und da es kein Glücksspielautomat ist, sondern ein Geschicklichkeitsspielautomat, war der dementsprechend auch erlaubt – weil Glücksspiel war ja lange verboten", weiß Lichter zu berichten und möchte nach der Expertise nun den Wunschpreis der Verkäufer erfahren.
"Wir wissen nicht genau, wem der Automat gehört. Wir machen nachher halbe-halbe und kaufen eine Currywurst in Berlin – mit Flug", sagt Neumann. Das Ex-Paar würde sich über 100 Euro freuen – die Expertise verspricht sogar 250 bis 300 Euro. "Dann kriegt ihr beide eine Currywurst und müsst euch keine teilen", scherzt Lichter und überreicht den beiden die Händlerkarte mit den Worten: "Bleibt einfach lieb zueinander, das ist eine schöne Sache."
Händlerstreit mit "Kampfansage"
Im Händlerraum markiert Walter "Waldi" Lehnertz direkt sein Revier. "Das ist eine Kampfansage an euch: Der Prügel geht in die Eifel." Das will Wolfgang Pauritsch allerdings verhindern und gibt mit 150 Euro das erste Gebot ab. Lehnertz überbietet ihn schnell mit 200 Euro. Doch auch Jan Cizek möchte das Gerät haben. "Ich biete 220 Euro und werde das auf ein Podest stellen und es einfach als Objekt präsentieren."
Da platzt Waldi der Kragen: "Du bist schon am dekorieren – du hast das Ding noch gar nicht gekauft. Ich biete 250 Euro." Er erinnert seinen Rivalen daran: "Das Spiel hatten wir schon mal – und du weißt auch, wer es gekriegt hat." Und tatsächlich erhält er schließlich bei 330 Euro den Zuschlag.
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Neumann und Heimann spielt der Händlerstreit in die Karten: "Wir sind glücklich, es ist ja mehr geworden, als wir am Anfang gedacht haben. Wir sind zufrieden, es hat sich gelohnt."
- "Bares für Rares" vom 16. Mai 2019