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Ist Flirten bei der WM wirklich eine so gute Idee?


Meinung
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Kolumne "Lust, Laster und Liebe"
Ist Flirten bei der WM wirklich eine so gute Idee?

  • Jennifer Buchholz
MeinungEine Kolumne von Jennifer Buchholz

20.06.2018Lesedauer: 4 Min.
DeutschlandfansVergrößern des Bildes
Deutschlandfans: Beim Public Viewing kann man sich näher kommen. (Symbolbild) (Quelle: juripozzi/getty-images-bilder)
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Die WM 2018 und die Public-Viewing-Events bieten optimale Chancen zum Flirten und Sich-näher-Kennenlernen. Das ist zumindest die Meinung vieler Experten. Unsere Kolumnistin Jennifer Buchholz sieht das anders.

"Der ideale Ort zum Flirten ist das Public Viewing", sagen viele Flirtexperten in einschlägigen Magazinen. Sie haben wohl nicht das letzte Spiel der deutschen Nationalmannschaft am Sonntag gesehen! Sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als auf das Spiel? Oder die Aufmerksamkeit anderer Zuschauer auf sich ziehen? Das geht nicht! Und macht auch überhaupt keinen Spaß, wenn gerade ein spannendes – oder frustrierendes – Spiel läuft. Damit Sie sich Enttäuschungen durch weitere missglückte Flirtversuche sparen, sagen wir Ihnen, welche vier Flirttipps von Flirtexperten Sie vergessen sollten und geben Ihnen Ideen, wie Sie es besser machen können.

Vier schlechte Flirttipps

Flirttipp 1: Blickkontakt

In Menschenmassen lassen sich leichter potenzielle Flirtkandidaten abchecken, sagen viele Experten. "Mit wem ist er/sie hier?" oder "Schaut er/sie zurück?" Bei Misserfolgen können Sie dann ganz schnell und anonym in der breiten Masse untertauchen. Die Frage hierbei lautet: Wer schaut bei einem spannenden Fußballspiel in die Gesichter anderer Menschen und nicht auf die Leinwand? Zuschauer, die sich langweilen, und Singles, die es wirklich nötig haben. Und diese Art von Singles kommt bei anderen Public-Viewing-Zuschauern (30 Prozent) gar nicht an. Das ergab eine Umfrage des Partnervermittlungsportals Lovepoint, die sich mit der Attraktivität von bestimmtem Männer- und Frauenverhalten beim Fußballschauen auseinandergesetzt hat.

Besser: Spüren Sie Interesse beim Gegenüber? Dann fackeln Sie nicht lange und drücken ihm/ihr in der Halbzeitpause einen Zettel mit Ihrem Namen und Ihrer Nummer in die Hand. Zeigen Sie, dass Sie interessiert sind, Ihnen das Spiel oder der Spaß mit Ihren Freunden aber momentan wichtiger ist.

Flirttipp 2: Auffallen

Flirtexperten raten vor allem Frauen, das Sportevent zu nutzen, um aufzufallen und sich von der besten Seite zu zeigen. Überschwängliche Emotionen und auffällige Fanaccessoires sollen das Näherkommen laut Flirtprofis zusätzlich erleichtern.

Falsch, denn: Nicht immer ist schräg und auffällig gut. Der aufblasbare Fanhandschuh nervt spätestens nach der ersten Halbzeit. Trommeln verärgern die umstehenden Gäste und die auffällige Plastikbrille rutscht sowieso ständig von der Nase. Setzen Sie lieber auf Ausgefallenes. Vielleicht basteln Sie sich selbst ein Fanshirt oder Fanaccessoire, das eher neidisch macht, anstatt zu stören und nicht wie ein Ein-Euro-Artikel aussieht.

Flirttipp 3: Smalltalk

Wie auch beim Blickkontakt soll die Ansammlung von Menschen die Chance erhöhen, mit Menschen in Kontakt und ins Gespräch zu kommen. Doch wer möchte sich bitte bei einem Fußballspiel unterhalten? Einerseits gibt es Spannenderes – und zwar das Spiel! Und andererseits stören Sie dadurch die anderen Fußballfans, die wirklich wegen des Spiels gekommen sind. Das ständige Geplapper und die ununterbrochene und unpassende Wiedergabe von unsinnigem Fußballwissen landet bei den befragten Teilnehmern auf Platz 2 der unbeliebtesten und unattraktivsten Verhalten beim Public Viewing.

Besser: Erzwingen Sie keinen Smalltalk. Oft reicht ein gemeinsames Zuprosten, Anstoßen oder das Einstimmen von Parolen. Zeigen Sie, dass Sie Spaß haben können. Fanlieder laut mitzugrölen, ist laut Lovepoint-Umfrage jedoch das unattraktivste Verhalten von Singles während des Public-Viewing-Events. Damit Sie ein paar Themen für Ihren Smalltalk in petto haben, hat mein Kollege Luis Reiß Ihnen ein paar Fakten zusammengestellt.

Flirttipp 4: Körperkontakt

TOOOOR! Alle fallen sich um den Hals – so können Sie laut Flirtexperten sich schnell näherkommen. Nur nicht unbedingt immer mit den Personen, mit denen Sie wirklich Körperkontakt haben möchten. Wenn Ihnen ein ungepflegter, schlecht riechender und verschwitzter Fußballfan um den Hals springt, denken Sie sicherlich etwas anders über den Flirtfaktor Körperkontakt.

Vorschlag: Wahren Sie anfangs etwas Distanz – schließlich sind Sie nicht zum Kuscheln sondern zum Fußball gucken gekommen. Ein kräftiges High-Five und ein intensiver Blickkontakt reichen am Anfang – und spätestens beim dritten High-Five mit dem Flirtpartner ist dann eine Umarmung nötig. Sich langsam heranzutasten ist bei Fremden meistens besser. Freunden können Sie natürlich gleich um den Hals fallen.

Flirten beim Public Viewing – eine gute Idee?

Sie merken schon: Die ganzen Tipps aus den einschlägigen Magazinen sind nicht wirklich durchdacht. Beim Public Viewing geht es vorwiegend noch immer um Fußball und Freunde. Und auch die Vorstellung, zweimal mindestens 45 Minuten beim Flirten unterbrochen zu werden, ist doch furchtbar. Schließlich sollten Sie beim Flirten am Ball bleiben. Ansonsten grätscht Ihnen ein Kontrahent dazwischen oder die Menschenmassen trennen Sie von Ihrem Flirtpartner.

Wenn Sie aber zu den 40 Prozent gehören, die laut Umfrage einem Flirt nicht abgeneigt sind und Sie Ihre Chancen bei diesem Event nicht ungenutzt lassen möchten, können Sie mit unaufdringlicheren Tricks einen Versuch starten. Wichtig ist dabei: Ausdauer. Seien Sie während des Spiels eher passiv. Nach dem Abpfiff oder in der Halbzeitpause gehen Sie dafür in die Vollen. So können Sie sich (beide) vollkommen auf das Spiel konzentrieren, ohne dabei ständig zwischen spannendem Turnier und prickelndem Flirt wechseln zu müssen.

Jennifer Buchholz, Redakteurin bei t-online.de, schreibt in ihrer Kolumne "Lust, Laster, Liebe" über Liebe, Partnerschaft und Sex.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
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